Der Aufstieg des Nationalsozialismus: Die Machtübernahme von Hitler
Das Wichtigste in Kürze
Die NSDAP übernahm ab 1933 die Macht in Deutschland. Aufgrund von Wirtschaftskrisen und dem Redetalent ihres Anführers Adolf Hitler war es der rechten Partei in der Weimarer Republik gelungen, zur Massenpartei zu werden. Schritt für Schritt wurden demokratische Elemente ausgeschaltet und Feinde mit Terror eingeschüchtert. Schliesslich wurde Hitler zum Reichskanzler und baute innerhalb kürzester Zeit eine Diktatur auf.
Welche Schritte brauchte es für die Erschaffung einer totalitären Diktatur?
Wie gingen die Nationalsozialisten mit ihren Feinden um?
Wie gelang es der NSDAP, die Massen auf ihre Seite zu ziehen?
In dieser Zusammenfassung erfährst Du die Antworten auf diese und viele weitere Deiner Fragen.
Die Gründe: Die Weimarer Republik in der Krise
Zu Beginn der 1930er Jahre steckte Deutschland in einer tiefen Wirtschafts- und Staatskrise. Viele Menschen hatten den Glauben an die regierenden Parteien und die politischen Institutionen verloren. Das war die Chance für den Aufstieg der äusserst rechten Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Unter der Führung von Adolf Hitler, einem sehr erfolgreichen Volksredner, wurde die NSDAP zu einer Partei für die Massen.
Der Aufstieg Hitlers
Hitler hatte die Parteiführung bereits 1923 übernommen. Als ein schlecht geplanter Putschversuch gegen die Regierung in Bayern scheiterte, wurde Hitler wegen Hochverrats angeklagt, zu 5 Jahren Haft verurteilt und seine Partei für eine Weile verboten. Er wurde aber bald begnadigt. Ab dann verfolgte er innerhalb der NSDAP die Schaffung eines Führerkults um seine Person. Die Partei verstand es, die Menschen durch die Nutzung von modernen Medien (zum Beispiel Filme) und technischen Neuerungen (zum Beispiel Flugzeuge als Transportmittel), zu erreichen und die Parteipropaganda zu verbreiten. Dabei richteten sie sich vor allem an ein jüngeres Publikum, die Arbeiterschaft und das Kleinbürgertum.
Die Fakten: Die Machtübernahme der Nationalsozialisten
Bei den Wahlen in den frühen 1930er Jahren konnte die NSDAP viele Neuwähler mobilisieren und gewann viele Parteimitglieder. Die erwähne Krise führte dazu, dass die nationalsozialistische Propaganda bei einer breiten Masse Gehör fand. Hitler präsentierte sich selber als der „starke Mann an der Spitze“, der Deutschland aus der Wirtschaftskrise führen könne. Ausserdem stellte er sich gegen die Weimarer Republik, was auch Reichspräsident Paul von Hindenburg begrüsste.
Mit der Hilfe von mächtigen Gleichgesinnten kam Adolf Hitler 1933 an die Macht, als er zum Reichskanzler ernannt wurde. Hindenburg wollte die NSDAP damit eigentlich in eine Koalition einbinden und so ins demokratische System zu zwingen. Dieser Plan misslang deutlich und unter Hitler wurde die Republik in eine totalitäre Diktatur umgewandelt. Hitler präsentierte sich als politischer Heilsbringer und wollte die Deutschen vereinen, indem er alle Unterschiede innerhalb des Volkes niedermachte und die Deutschen zu einer einheitlichen Volksgemeinschaft machen wollte.
Vertiefung
Die Schritte der Machtübernahme
REICHSTAGSAUFLÖSUNG
Sofort nach seiner Ernennung zum ReichskanzlerlösteHitler dasParlament auf. Bei den folgenden Neuwahlen rechnete er mit einem grossen Wahlerfolg seiner Partei. Dabei setzte er hauptsächlich auf dieUnterdrückung, die seine Anhänger gegen die anderen Parteien ausübte. Vor allem die Sozialdemokraten und Kommunisten wurden regelrecht terrorisiert, während die NSDAP den Rundfunk unter ihre Kontrolle brachte. DiePresse- und Versammlungsfreiheitwurde stark eingeschränkt.
REICHSTAGSBRAND
In der Nacht vom 27. auf den 28. Februar brach im Reichstagsgebäude in Berlin ein Feuer aus. Die Schuld dafür wurde einem ehemaligenKommunistenin die Schuhe geschoben. Heute wird vermutet, dass es auch die NSDAP selbst gewesen sein könnte. Hitler reagierte auf den beginnenden Aufstand der Kommunisten mit derReichstagsbrandverordnung, welche dieGrundrechteder deutschen Bevölkerung ausser Kraft setzte. Ausserdem konnte die Regierung die Ämter der Behörden in den Ländern übernehmen. Dieser Ausnahmezustand galt bis zum Kriegsende 1945.
NEUWAHLEN UND GLEICHSCHALTUNG DER LÄNDER
Als die NSDAP und die DNVP (Deutschnationale Volkspartei) als Regierungsparteien die absolute Mehrheit bei den Neuwahlen für den Reichstag knapp verpassten, erklärten sie die 81 KPD-Mandate für ungültig und besass fortan die absolute Mehrheit. Führende Personen der kommunistischen Partei wurden verhaftet. Hitler begann gleich am Wahltag damit, die Parlamente in den Ländern auszuschalten und die Regierung mit NSDAP-Angehörigen zu besetzen. Die Reichsstatthalter kontrollierten die Länder und waren direkt dem Reichskanzler unterstellt.
ERMÄCHTIGUNGSGESETZ
Durch die Einschüchterung der bürgerlichen Parteien, die Verhaftungen von SPD-Mitgliedern und die Annullierung der KPD Mandate stimmte der Bundestag im März 1933 für das Ermächtigungsgesetz. Das bedeutete, dass die Reichsregierung fortan Gesetze und Verfassungsänderungen ohne Zustimmung des Reichstages oder des Reichspräsidenten veranlassen konnte.
AUFLÖSUNG VON PARTEIEN UND GEWERKSCHAFTEN
Im Sommer 1933 begann das Regime, die anderen Parteien aufzulösen. Die SPD wurde verboten, während die bürgerlichen Parteien sich auf Druck der NSDAP selber auflösten. Viele politische Gegner wurden verhaftet und in Konzentrationslager gebracht. Am Ende bestand als einzige Partei noch die NSDAP. Ausserdem schalteten die Nationalsozialisten auch die Gewerkschaften aus und gründeten die Deutsche Arbeitsfront, in die alle Arbeiterverbände eingegliedert wurden.
Die Folgen: Die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten
Gewalt und Propaganda
Der NS-Staat setzte systematischen Terror gegen alle politischen Feinde ein. So wurden sogenannte „Staatsfeinde“ verhaftet, zusammengeschlagen oder in Konzentrationslagern gequält. Bereits früh nach der Machtübernahme begann auch der Terror gegen die jüdische Bevölkerung.
Da die Nationalsozialisten noch in der Phase des Aufbaus und der Machtfestigung waren, versuchten sie, auch die breite Masse für sich zu gewinnen. Mit grossen Inszenierungen und Propaganda wurde die Bevölkerung beeindruckt.
Führerstaat
Hitler war die zentrale Figur des Nationalsozialismus. Er vereinte alle Staatsgewalten unter sich und war der unumstrittene „Führer“. Jede*r musste sich ihm bedingungslos unterwerfen und Opposition war strengstens verboten. Alle wichtige Entscheidungen wurden von Adolf Hitler persönlich gefällt. Die Grundrechte waren durch die Reichstagsbrandverordnung stark eingeschränkt. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) konnte Gegner des Staates bei blossem Verdacht ohne Gerichtsverfahren in Haft nehmen. Die Schutzstaffel (SS) führte ab 1934 die gefürchteten Konzentrationslager und diente als Überwachungsapparat Hitlers.
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Dauer:
Teil 1
Die Ideologie des Nationalsozialismus: Alte und neue Ideen und Begriffe
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Aufstieg der Diktaturen in Europa: Ein Überblick
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Der Aufstieg des Nationalsozialismus: Die Machtübernahme von Hitler
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie kam es zum Aufstieg der NSDAP?
Die Folgen des verlorenen Kriegs, Wirtschaftsprobleme und der mangelnde Rückhalt der Bevölkerung schwächten die Weimarer Republik. Diesen Umstand nutzte die NSDAP durch geschickte Propaganda aus, um ihre Macht auszuweiten.
Wann übernahm Hitler die Macht?
Adolf Hitler wurde 1933 zum Reichskanzler ernannt. Damit war die parlamentarische Weimarer Republik zu Ende und die Zeit des Nationalsozialismus begann. Man spricht dabei auch von der Machtergreifung Hitlers.
Was passierte mit politischen Gegnern im NS-Staat?
Politische Gegner wurden von den Nationalsozialisten verfolgt, terrorisiert, verhaftet, gefoltert oder sogar getötet.