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Zwischenkriegszeit in der Schweiz

Schulterschluss und Geistige Landesverteidigung

Schulterschluss und Geistige Landesverteidigung

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Zusammenfassung

Schulterschluss und Geistige Landesverteidigung


Das Wichtigste in Kürze

Als Reaktion auf die autoritären Systeme der Nachbarländer entstand in den 1930er Jahren die Geistige Landesverteidigung, die zur innenpolitischen Stabilität beitragen sollte. Indem sie der Schweizer Bevölkerung gemeinsame Werte vermittelte, war sie erfolgreich.


Wie kam es zur Geistigen Landesverteidigung?

Und was hat das Rätoromanische damit zu tun?


Auf diese und viele weitere Fragen erhältst Du in der folgenden Zusammenfassung eine Antwort. 


Info 1: Ursachen der innenpolitischen Annäherung

Mitte der 1930er Jahre kam es in der Schweiz zunehmend zu einer innenpolitischen Annäherung. Diese Annäherung hatte mehrere Gründe, z.B. die folgenden:

  • Einlenken der Sozialdemokratie
    Als Deutschland begann, aufzurüsten und linke Parteien auszuschalten, lenkte die Sozialdemokratie ein. Sie sah ein, dass eine Armee doch nützlich sein kann - zuvor waren sie strikt dagegen. Ebenso verfolgte sie fortan einen Kurs, der zu einer innenpolitischen Annäherung zu den anderen Parteien führen sollte. 

  • Kompromiss zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebenden
    Im Jahr 1937 vereinbarten die beiden Seiten eine Art Friedensabkommen auf der Basis von Gesamtarbeitsverträgen und einer Schiedsgerichtsbarkeit.  Beide verzichteten dabei auf Streiks oder Aussperrungen. Bei Konflikten kam das Schiedsverfahren zum Zuge. 


Info 2: Verlauf der innenpolitischen Annäherung

Mit dem Einlenken der Sozialdemokratie und der Annäherung an das Bürgertum war die Schweiz noch keine Einheit. Noch immer gab es radikale Kräfte innerhalb des Landes. Auch war es schwierig, die unterschiedlichen vier Sprachregionen auf gemeinsame Werte einzustimmen.


Um jedoch nicht von nationalsozialistischen oder kommunistischen Strömungen überrannt zu werden und die Demokratie zu stärken, musste etwas getan werden. Aus diesem Grund verlangten Führungspersonen aus Politik, Wissenschaft und Medien neue Massnahmen. 


Sie wollten einen sogenannten Schulterschluss über alle Parteien hinweg, also ein Zusammenhalten jener untereinander. 


Diese Idee führte dann zur Etablierung und Verbreitung der Geistigen Landesverteidigung


Die Geistige Landesverteidigung

Bei der Geistigen Landesverteidigung handelt es sich um eine ideologische Bewegung in der Schweiz, die schweizerische Werte stärken sollte. Diese wurde aktiv gefördert und verbreitet. Damit sollte der Friede in der Schweiz bewahrt werden.


Dazu wurden der Schweiz Merkmale und Werte zugeschrieben, mit denen sich alle Schweizerinnen und Schweizer identifizieren konnten – unabhängig von ihrer Sprache. Zu diesen gehörten unter anderem: 

  • Demokratie
  • Föderalismus
  • gemeinsame Geschichte 
  • kulturelle Vielfalt 

Diese Werte wurden bewusst sehr grob und undetailliert gehalten, damit sich ein möglichst grosser Teil der Bevölkerung damit identifizieren konnte. Auch sollte es in der Aufgabe der Bürgerinnen und Bürgern liegen, diese Werte zu verteidigen. Die Geistige Landesvereidigung hielt sich bis in die 1960er Jahre.


Vertiefung
Instrumente der Geistigen Landesverteidigung

Um die Bewegung der Geistigen Landesverteidigung in der ganzen Bevölkerung zu bewerben, wurden eigens Organisationen gegründet. Eine davon war die Pro Helvetia, die bis heute als Kulturorganisation aktiv ist. 


Die Ideen der Geistigen Landesverteidigung sollten dann durch diese Organisationen verbreitet werden. Ebenfalls sollten sie in Konkurrenz treten mit den ausländischen und meist staatlichen Kulturbewegungen aus Italien und Deutschland – man wollte diese mit eigener Propaganda übertönen.


Info 3: Folgen der Geistigen Landesverteidigung

Die Geistige Landesverteidigung hielt sich bis in die 1960er Jahre. Während ihres Wirkens zog sie zahlreiche Folgen mit sich. Zu den wichtigsten gehören die folgenden.

  • Rätoromanisch als vierte offizielle Landessprache
    Um den inneren Zusammenhalt der Schweizer Bevölkerung zu stärken, wurde 1938 das Rätoromanische durch eine Volksabstimmung zur vierten Landessprache erklärt.

  • Innenpolitischer Zusammenhalt und Stabilität
    Nur durch das Gefühl der Gemeinschaft, die der Geistigen Landesverteidigung zu verdanken war, konnte 1940 die Erwerbsersatzordnung eingeführt werden. Mit dieser konnte die soziale Not während des 2. Weltkriegs vermieden werden, die sich im 1. Weltkrieg durch Lohnausfall der Soldaten ergab. Später ebnete diese Erwerbsersatzordnung den Weg zur AHV, die 1948 eingeführt wurde.



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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wann wurde Rätoromanisch zur Landessprache?

Was ist die Geistige Landesverteidigung?

Bis wann gab es die Geistige Landesverteidigung?

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