Der Beginn der Industrialisierung: Arten von Betrieben und Gründerkrise
Das Wichtigste in Kürze
Durch die wirtschaftliche Umorientierung und die Industrialisierung war Deutschland im 18. und 19. Jahrhundert von einem gesellschaftlichen und strukturellen Wandel betroffen. Langsam begann die Massenproduktion von Gütern in Manufakturen und Fabriken, aber auch das Verlagssystem spielte eine wichtige Rolle in der Entwicklung Deutschlands zum Industriestaat. Das hat in erster Linie nichts mit dem Verlag zu tun, wie Du ihn vielleicht kennst. Stattdessen beschreibt es das Konzept, dass Privatleute in einem Kleinunternehmen Güter herstellen.
Was waren die wichtigsten Zweige der Industrialisierung?
Warum muss der Staat manchmal in den freien Markt eingreifen?
In dieser Zusammenfassung lernst Du die Antworten auf alle Deine wichtigsten Fragen zur Industrialisierung kennen – und noch viele weitere Infos!
Info 1: Das Verlagssystem, Manufakturen und Fabriken
Als erste Form der Massenproduktion in Deutschland wurde dasVerlagssystembekannt, in dem circa 45 % der Arbeitenden beschäftigt waren. Die Produzierenden stellten meistens Textil- und Metallwaren in ihren eigenen Häusern her. Danach gaben sie ihre Güter dann an Kaufleute weiter, die diese innerhalb des Landes und auch international an den Mann und an die Frau brachten. Damit wurde der erste Schritt in Richtung einer verteilten Produktion gemacht, die nicht mehr nur für den Eigengebrauch war, sondern sich an einem Gleichgewicht an Warenangebot und Nachfrage der Käufer*innen orientierte.
Doch auch die Anzahl an Manufakturen nahm seit 1770 immer mehr zu. EineManufakturist ein handwerklicher Grossbetrieb, bei dem einige Arbeitsschritte bereits aufgeteilt sind. Somit konnten viel schneller viel mehr Güter produziert werden, als es im Verlagssystem noch nicht möglich war. Ausserdem war es einfacher, die Arbeitenden und ihre Leistung zu überwachen.
Info 2:Die Gründerkrise
Durch den Markt, der Angebot und Nachfrage bestimmt, war die schnelle wirtschaftliche Entwicklung innerhalb der Industrialisierung erst möglich geworden. Doch schnell merkte die deutsche Regierung, dass ein freier Markt nicht immer nur Vorteile hat. Und zwar mit der sogenanntenGründerkrise.Als 1873 die Wiener Kreditanstalt zusammenbrach, war das der Startschuss für wirtschaftliche Störungen, die bis in die 1890er Jahre andauerten. Diese Periode wird dieGrosse Depression (1874-1895) genannt. Dass es zu diesem wirtschaftlichen Zusammenbruch kam, lag an den viel zu zahlreichen Gründungen von neuen Firmen während dieser Zeit.
Damit wurde wirtschaftspolitisch von einem komplett freien und liberalen Handel zu dem sogenannten Protektionismus umgeschwungen.
Definition Protektionismus
Der Protektionismus bezeichnet das Bemühen eines Staates, durch Zölle und Regulierungen ausländische Konkurrenz abzuwehren. Das passiert zum Beispiel durch Regeln für die Einfuhr, um die inländische Wirtschaft zu schützen.
Die Entwicklung und das Wachstum der Wirtschaft in dem Ausmass, wie es die Menschen erlebten, wurde also vor allem vom Staat vorangetrieben. Wie viele europäische Staaten besass auch Deutschland ein gemischtes Wirtschaftssystem. Das bedeutet, dass ein grosser Teil der Industrie, wie zum Beispiel die Eisenbahnen, Kraftwerke, oder das Telefon, in staatlichem Besitz waren.
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Der Beginn der Industrialisierung: Arten von Betrieben und Gründerkrise
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wann begann die Industrialisierung?
In Deutschland begann die Industrialisierung um 1830.
Was ist die Industrialisierung?
Die Industrialisierung ist ein struktureller und wirtschaftlicher Wandel, bei dem Güter schneller und effektiver produziert werden können, da auf Maschinen und Arbeitsteilung zurückgegriffen wird.
Was war die grosse Depression?
Als 1873 die Wiener Kreditanstalt zusammenbrach, war das der Startschuss für wirtschaftliche Probleme, die bis in die 1890er Jahre andauerten. Diese Periode wird die Grosse Depression (1874-1895) genannt und kann auf einen Überschuss von Firmenneugründungen zurückgeführt werden.