Der Weg in den Krieg: Expansions- und Eroberungspolitik
Das Wichtigste in Kürze
Zum Zweiten Weltkrieg kam es hauptsächlich durch die Expansionsbestrebungen Deutschlands. Schon nach dem Ersten Weltkrieg war das Land unglücklich mit dem Versailler Vertrag. Das NS-Regime nutzte diesen Unmut für seine Propaganda. Nach aussen gab sich das Reich friedlich, innen jedoch bereitete es sich für einen Krieg vor, der 1939 dann mit dem Überfall auf Polen beginnen sollte.
Wie kam es zum Zweiten Weltkrieg? Was versteht man unter der aussenpolitischen Doppelstrategie Deutschlands?
Auf diese und viele weitere interessante Fragen erhältst Du in der folgenden Zusammenfassung eine Antwort.
Ursachen: Wie kam es zum Zweiten Weltkrieg?
Für den Beginn des Zweiten Weltkriegs gibt es zahlreiche Ursachen. Eines lässt sich vorweg schon sagen: Hauptverantwortlich dafür war Deutschland. Ich erkläre Dir im Folgenden einzelne Gründe, die den Weg in den Krieg ebneten:
Unzufriedenheit mit dem Versailler Vertrag: Nach dem 1. Weltkrieg wurde der Versailler Vertrag verabschiedet. Ihm zufolge musste Deutschland das Militär abrüsten, zahlreiche Gebiete abtreten sowie Reparationszahlungen leisten. Die Deutschen sahen diesen Vertrag als Demütigung. Das NS-Regime nutzte diesen Vertrag als Grundlage für die Propaganda, die zum Aufstieg des Nationalsozialismus beitrug.
Aufstieg des Nationalsozialismus: Der Nationalsozialismus mit seinem übertriebenen Nationalismus führte zu aggressiven Bestrebungen, das deutsche Gebiet zu erweitern.
Aufrüstung Deutschlands: Trotz des Versailler Verbots beschloss das NS-Regime im Jahr 1935, die allgemeine Wehrpflicht wieder einzuführen. Schon kurz darauf begann die deutsche Wehrmacht, Gebiete in europäischen Nachbarstaaten zu besetzen.
Der Weg in den Zweiten Weltkrieg
Nun hast Du die Ursachen für den Zweiten Weltkrieg kennengelernt. Aber wie kam es letztendlich zum Ausbruch des Kriegs? Der Weg in den Krieg verlief in einigen Etappen. Er begann mit dem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund im Jahr 1933. Darauf folgte die aussenpolitische Doppelstrategie Deutschlands:
Aussenpolitische Doppelstrategie Deutschlands
Deutschland hat sich nach aussen hin besonders friedlich gegeben. So unterzeichnete Hitlers Regierung beispielsweise im Jahr 1934 einen Nichtangriffsvertrag mit Polen und im Jahr 1935 ein Flottenabkommen mit England.
Im Hintergrund war Deutschland jedoch bereits stark am Aufrüsten. Ein Krieg wurde vorbereitet. Das war auch am Vierjahresplan ersichtlich.
Definition Vierjahresplan
Mit dem Vierjahresplan wollte Hitler die deutsche Wirtschaft und Armee auf einen Krieg vorbereiten. Dazu wurde 1936 in die freie Wirtschaft eingegriffen.
Auch die Unterstützung Adolf Hitlers für die italienische Kriegspolitik gegen Abessinien, das heutige Äthiopien, zeugt von den wahren Absichten des NS-Regimes. In der Folge kam es zu einer immer stärkeren Annäherung der beiden Länder. Man spricht auch von einer Achsenbildung. Gemeinsam unterstützen sie den faschistischen General Franco im Spanischen Bürgerkrieg.
Ein weiterer Schritt, der zu Deutschlands Doppelstrategie gehörte, war der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938. Damit wurde Österreich dem Deutschen Reich angegliedert.
Langsam wurde den anderen Mächten dann bewusst, dass das NS-Regime nicht nur friedliche Absichten hatte. Hitler drohte nämlich mit Krieg, sollte das Sudetenland, das bis dahin Teil der Tschechoslowakei war, nicht Teil des Deutschen Reiches werden. Das passierte dann auch, nachdem es im Münchner Abkommen festgelegt wurde.
Vertiefung
Münchner Abkommen
Ein Abkommen vom September 1938, der die Tschechoslowakei dazu verpflichtete, das Sudetenland an das Deutsche Reich abzutreten. Der Vertrag wurde zwischen England, Frankreich, Italien und Deutschland geschlossen.
Trotzdem glaubten die Grossmächte, mit dieser Geste das NS-Regime beruhigt zu haben. Diese Politik der Grossmächte gegenüber Deutschland zu jener Zeit wird auch als „Appeasement“ bezeichnet. Appeasement kommt vom Englischen „to appease“, was so viel heisst wie „beruhigen“. Man glaubte, einen Krieg verhindern zu können, indem man Hitler Zugeständnisse machte.
Hitler-Stalin-Pakt
Am 23. August 1939, kurz vor Kriegsbeginn, folgte dann der Hitler-Stalin-Pakt. Dabei handelte es sich um einen Nichtangriffspakt zwischen Hitler und dem sowjetischen Diktator Josef Stalin. Hitler wollte damit verhindern, dass die Sowjetunion zum militärischen Gegner werden könnte.
Nicht einmal zwei Wochen später begann der Zweite Weltkrieg mit dem Angriff Deutschlands auf Polen am 1. September 1939. Damit nahm der Krieg seinen Lauf.
Mehr dazu
Lerne mit Grundlagen
Lerne in kleinen Schritten mit Theorieeinheiten und wende das Gelernte mit Übungssets an!
Dauer:
Teil 1
Aufstieg der Diktaturen in Europa: Ein Überblick
Teil 2
Die Ideologie des Nationalsozialismus: Alte und neue Ideen und Begriffe
Teil 3
Der Aufstieg des Nationalsozialismus: Die Machtübernahme von Hitler
Abkürzung
Erziele 80% um direkt zum letzten Teil zu springen.
Optional
Teil 4
Der Weg in den Krieg: Expansions- und Eroberungspolitik
Finaler Test
Test aller vorherigen Teile, um einen Belohnungsplaneten zu erhalten.
Erstelle ein kostenloses Konto, um mit den Übungen zu beginnen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was war Hitlers Vierjahresplan?
Mit dem Vierjahresplan wollte Hitler die deutsche Wirtschaft und Armee auf einen Krieg vorbereiten. Dazu wurde 1936 in die freie Wirtschaft eingegriffen.
Was war der Hitler-Stalin-Pakt, und warum wurde er abgeschlossen?
Beim Hitler-Stalin-Pakt handelte es sich um einen Nichtangriffspakt zwischen Hitler und dem sowjetischen Diktator Josef Stalin. Hitler wollte damit verhindern, dass die Sowjetunion zum militärischen Gegner werden könnte.
Was bedeutete „Appeasement“?
Appeasement kommt vom Englischen „to appease“, was so viel heißt wie „beruhigen“. Die Großmächte glaubten, einen Krieg verhindern zu können, indem man Hitler Zugeständnisse machte und seinen Forderungen nachkam.