Krieg an der Front und Heimatfront: Grabenkrieg und Luftangriffe
Das Wichtigste in Kürze
Krieg war nicht mehr nur etwas, das weit weg geschah. Auch zu Hause spürten die Deutschen immer mehr, dass sich nun etwas an ihrem Alltag ändern sollte. Für die Soldaten an der Front war der Krieg ebenso überraschend, denn von der anfänglichen Euphorie sollte schnell nichts mehr übrig bleiben.
Wie war der Alltag der Soldaten im Krieg?
Warum spricht man von einem Krieg an der Heimatfront?
Die Antworten auf Deine Fragen und noch viele mehr bekommst Du in dieser Zusammenfassung.
Info 1: Krieg an der Front
Zu Beginn des 1. Weltkriegs vernebelte eine romantisierte Euphorie die Wahrnehmung der Bürger*innen. Für sein eigenes Land zu kämpfen, schien ein Geschenk zu sein. Daher meldeten sich viele Freiwillige, die nicht damit rechneten, dass sie in einem jahrelangen Blutvergiessen gefangen sein würde. Schnell änderte sich die Wahrnehmung der Soldaten und bald ging es nur noch ums blanke Überleben.
Denn der Krieg nach der Industrialisierung war ein ganz anderer, als ihn die Soldaten kannten. Es gab nun Maschinengewehre, Granaten und andere verbesserte Waffensysteme, gegen die der damals verbreitete Sturmangriff nicht standhielt. Ein ganz neuer, moderner Krieg, bei dem man seine Gegner aus weiter Entfernung töten konnte, war nun der Alltag.
Definition Sturmangriff
Eine besondere Art der militärischen Auseinandersetzung, bei dem eine verstärkte Verteidigungsfront angegriffen wird.
Frontalltag
Die Form des Krieges war ein Grabenkrieg. Die Armeen gruben sich buchstäblich in ein ausgeklügeltes Grabensystem ein, das mit Stacheldraht und Fallen geschützt war. Diese Art der Stellung sollte uneinnehmbar sein.
Doch der Alltag war sehr monoton, voller Einschränkungen und geprägt von der Angst vor dem Tod, der einem ständig im Nacken sass. In den Gräben waren die Soldaten jedem Wetter ausgeliefert. Sie sassen oft knietief im Wasser. Daher war es nicht verwunderlich, dass sich Krankheiten wie Typhus oder Cholera schnell ausbreiteten.
Vertiefung
Die Hölle von Verdun
Was 1916 als Möglichkeit geplant war, die französischen Truppen stark zu treffen, ist heute als „Hölle von Verdun“ in Erinnerung geblieben. Es ist ein Symbol für die Sinnlosigkeit des Krieges. Der Angriff begann am 21. Februar mit Kanonenfeuern, gefolgt von einem Sturmangriff mit Giftgas. Zu Beginn waren die Deutschen damit erfolgreich. Doch Frankreich blieb standhaft und wollte Verdun nicht freiwillig übergeben. Ein langer Kampf begann, in dem bis Dezember 1916 mindestens eine halbe Million Soldaten getötet und verletzt wurden. Es war eine Schlacht, die nur im Umkreis von einigen Kilometern stattfand und zu nichts führte – ausser zu vielen Toten.
Info 2: Krieg an der Heimatfront
Definition Heimatfront
Heimatfront bezeichnet die Einbeziehung der Bevölkerung in den Krieg, auch wenn die eigentliche Front woanders war.
Der Krieg war nicht mehr nur an der Graben-Front, sondern sollte bald auch daheim stattfinden. Luftangriffe waren der Alltag für die deutschen Bürgerinnen und Bürger und auch die Industrie stellte sich langsam auf die Kriegswirtschaft um.
Es fehlten Arbeitskräfte, sodass Frauen nun auch in ehemaligen Männerberufen (zum Beispiel in der Landwirtschaft) angestellt wurden. Bald mussten auch Schüler und Jugendwehren eingesetzt werden, die schon seit ihrer Kindheit durch Propaganda auf den Krieg vorbereitet waren.
Die Lebensmittelversorgung wurde immer schlechter und mit dem „Steckrübenwinter“ 1916/17 erreichte die Hungernot ihren Höhepunkt. Da es nicht genügen Kartoffeln gab, musste die Bevölkerung auf Steckrüben zurückgreifen. Insgesamt starben während des Krieges etwa eine Million Menschen an Hunger.
Info 3: Welchen Sinn hat ein Krieg?
Auch wenn die europäischen Länder miteinander auf Kriegsfuss standen, bei einem waren sie sich einig: Die Verteidigung der eigenen Kultur und des Volkes im eigenen Land waren Grund genug, um einen Krieg zu führen. Davon waren auch Intellektuelle nicht ausgenommen. Viele standen hinter dem Staat und seinen kriegerischen Machenschaften.
Dass diese Meinung so blieb, dafür sorgte die Regierung mit reichlich emotionaler Propaganda. Mit Bildern, Filmen und Fotografien, die zeigen sollten, dass es bei dem Krieg nicht um politische, sondern um nationale Werte gehen würde, versuchte der Staat, seine Bürger*innen für den Krieg zu begeistern.
Mehr dazu
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Dauer:
Teil 1
Der Weg in den 1. Weltkrieg: Bündnispolitik und Julikrise
Teil 2
Der Verlauf des 1. Weltkriegs und das Epochenjahr 1917
Abkürzung
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Teil 3
Krieg an der Front und Heimatfront: Grabenkrieg und Luftangriffe
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist die Heimatfront?
Der Begriff „Heimatfront“ bezeichnet das Einbeziehen der Bevölkerung in den Krieg, auch wenn die eigentliche Front woanders war.
Wie war das Leben an der Front?
Der Alltag war sehr eintönig, voller Einschränkungen und geprägt von der Angst vor dem Tod. In den Gräbern waren die Soldaten jedem Wetter ausgeliefert, oft standen sie knietief im Wasser. Daher war es nicht verwunderlich, dass sich Krankheiten wir Typhus oder Cholera schnell ausbreiteten.
Was war der „Steckrübenwinter“?
Im Winter 1916/17 erreichte die Hungernot während des 1. Weltkriegs ihren Höhepunkt. Da es nicht genügen Kartoffeln gab, musste die Bevölkerung auf Steckrüben zurückgreifen. Insgesamt starben während des Krieges etwa eine Million Menschen an Hunger.