Nach der Kapitulation Deutschlands und dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Jeder der vier größten Siegermächte wurde einer Zone zugeteilt. Die politischen und systemischen Gegensätze zwischen den Alliierten und der Sowjetunion führten aber dazu, dass sich ein gemeinsames Vorgehen in allen Bereichen als unmöglich erwies. So wurden schließlich zwei Teilstaaten gegründet: die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR).
Wie ging man mit den Kriegsverbrechern in den verschiedenen Besatzungszonen um?
Welche Konsequenzen hatte das Kriegsende und die Niederlage für die deutsche Bevölkerung?
Wie kam es zur doppelten Staatsgründung?
Diese und weitere deiner Fragen werden in dieser Zusammenfassung beantwortet.
Ursache: Potsdamer Konferenz
Nach dem Sieg der Alliierten über Deutschland, trafen sich die Staatschefs der mächtigsten drei Länder des alliierten Bündnisses im Zuge der Potsdamer Konferenz, um über das Schicksal Deutschlands zu entscheiden.
Der US-Präsident Truman, der britische Premier Churchill und später sein Nachfolger Attlee und der sowjetische Staatschef Stalin einigten sich nach schwierigen Verhandlungen, dass Deutschland demilitarisiert und entnazifiziert werden soll. Außerdem schwächte man das Land mit zusätzlichen Maßnahmen politisch und wirtschaftlich und stellte das demokratische System wieder her.
Bereits nach Kriegsende war Deutschland, ebenso wie die Hauptstadt Berlin, in 4 Besatzungszonen eingeteilt worden. Neben den „großen Drei“ war auch Frankreich für einen Teil als Besatzungsmacht ernannt worden.
Verlauf: Konflikte der Systeme
Vertreibung und Flucht
Nach der Offensive der Deutschen gegen die Sowjetunion und der Niederlage folgte eine Gegenoffensive der UdSSR. Die sowjetischen Truppen rächten sich für den deutschen Vernichtungskrieg an der deutschen Bevölkerung, die sich über weite Gebiete Polens, Tschechiens und anderen Staaten Osteuropas verteilt hatte. Viele Deutsche flüchteten vor der Roten Armee und verlor dabei Hab und Gut oder sogar das Leben.
Nach dem Ende des Krieges wurde die Umsiedlung von ca. 12 Millionen Deutschen aus den osteuropäischen Gebieten nach Deutschland beschlossen. Dies geschah oft gewaltsam und viele Menschen verloren ihren gesamten Besitz. Angekommen in der neuen Heimat wurden die Vertriebenen oft angefeindet und fanden weder Unterkunft noch Arbeit im zerstörten Deutschland.
Auch viele andere ethnische Gruppen wurden zwangsweise in Osteuropa umgesiedelt. So wollte man ethnische Spannungen verhindern.
Vertiefung
Entnazifizierung
In den Westzonen, also den französisch, britisch und amerikanisch kontrollierten Zonen Deutschlands, wurde ein eigenes Sonderministerium zur Entnazifizierung eingerichtet. Alle Männer ab 18 Jahren sollten einen Fragebogen zu ihrer Rolle im NS-Staat ausfüllen, damit Schuldige aus ihren Ämtern enthoben und bestraft werden konnten. Jedoch wurden nur etwa 10 % der Deutschen wirklich verurteilt, da oft Beweise für das Mitwirken am NS-Terror fehlte.
Außerdem förderten die Westmächte die politische Umerziehung der deutschen Bevölkerung. Man wollte die nationalsozialistische Propaganda in den Köpfen der Menschen durch ein demokratisches Denken ersetzen. Dies war ein langwieriger Prozess, der vor allem durch die Medien Erfolg hatte.
In der sowjetischen Zone ging die Besatzungsmacht rigider vor. Neben identifizierten NS-Verbrechern wurden oft auch Mitglieder der alten Elite, wie Bankiers oder Großgrundbesitzer, wie auch Kritiker des kommunistischen Systems verurteilt. Viele wurden in ehemaligen Konzentrationslagern in Haft genommen oder wurden nach Sibirien in Arbeitslager verschleppt.
Die Nürnberger Prozesse
Ab November 1945 wurde führenden Nationalsozialisten in Nürnberg der Prozess gemacht. Dabei wurden Kriegsverbrechen und erstmals auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. 12 Menschen wurden zum Tode verurteilt.
Das Verfahren wurde in Deutschland kritisch betrachtet, da man von einer Siegerjustiz sprach. Aus den gewonnenen Erkenntnissen der Nürnberger Prozesse wurden weitere Prozesse gegen involvierte Personen mit entscheidenden Rollen gemacht.
Das Ende der Anti-Hitler-Koalition
Mit der Zeit zeigte sich, dass die Siegermächte und ihre jeweiligen Staatssysteme sehr entgegengesetzt waren. Die Sowjetunion und die USA hatten Angst, dass sich die jeweils andere Macht und das entsprechende System in Europa zu weit ausbreiten würden. Deshalb errichtete die Sowjetunion einen Gürtel mit abhängigen Satellitenstaaten in Osteuropa.
Die USA setzten vor allem auf eine geordnete Demokratisierung ihrer Besatzungszone, während sich im sowjetisch kontrollierten Ostdeutschland zwar mehrere Parteien bildeten, aber die kommunistische Partei klar bevorzugt wurde.
Folge: Gründung von zwei deutschen Staaten
Als die Spannungen zwischen den westlichen Alliierten und der Sowjetunion immer weiter wuchsen, wurde klar, dass eine gemeinsame Deutschlandpolitik nicht möglich sein würde.
Die Alliierten reagierten schließlich damit, dass sie 1949 einen deutschen Teilstaat, die BRD, gründen ließen. Dieser sollte auf demokratischen Grundwerten und einem Mehrparteiensystem aufgebaut sein, das erneute Aufkommen einer Diktatur verhindern und den Bürger*innen wieder gewisse Grundrechte zusprechen. Um nicht offiziell die Spaltung Deutschlands zu akzeptieren, wurde diese Teilstaatsgründung als Übergangslösung verkauft.
Die Sowjetunion ließ 1949 ebenfalls einen deutschen Teilstaat gründen. In einer nicht wirklich freien Wahl wurde die Regierung der DDR gewählt. Die DDR war aber, wie auch die BRD, nicht souverän, sondern unterlag weiterhin der Kontrolle der Sowjetunion.
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In den Nürnberger Prozessen wurden den führenden Nationalsozialisten der Prozess für ihr Mitwirken im NS-System gemacht.
Welche Besatzungszonen gab es in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg?
Deutschland wurde in 4 Besatzungszonen aufgeteilt. Die großen Siegermächte Großbritannien, Frankreich, die USA und die UdSSR bekamen je eine Zone zugeteilt.
Wie kam es zur Gründung der DDR und BRD?
Nach dem Krieg wurde Deutschland in vier Besatzungszonen eingeteilt. Die Besatzungsmächte hatten unterschiedliche Vorstellungen, wie die Zukunft der jeweiligen Besatzungszonen aussehen sollte. Das machte eine gemeinsame Deutschlandpolitik unmöglich, weshalb Deutschland in zwei Teilstaaten geteilt wurde: BRD und DDR.
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