Kolonialmächte und Imperien: Beispiele und Formen der Expansion
Das Wichtigste in Kürze
Schon immer wollten Staatsmänner die Stellung und Macht ihres Landes sichern und nahmen daher – meist mit Gewalt – andere Gebiete ein. Dieser Vorgang ist in seiner extremsten Form ab dem Ende des 19. Jahrhunderts als Kolonialisierung bekannt. Diese fällt mit dem Zeitalter des Imperialismus zusammen und war besonders grausam.
Was bedeutet Imperialismus?
Welche Länder waren als Kolonialmächte bekannt?
Die Antworten auf Deine Fragen und noch mehr bekommst Du in dieser Zusammenfassung.
Info 1: Das Zeitalter des Imperialismus
Den Wunsch, das eigene Herrschaftsgebiet zu vergrößern, gab es schon in der Antike bei den Römern und Griechen. Das Zeitalter des Imperialismus war zwischen 1870 und 1914. Während dieser Periode gab es einen „Wettlauf um freie Gebiete“. Jede Großmacht wollte so viel Land wie möglich einnehmen und damit noch mächtiger und größer als die anderen Imperien werden.
Definition Imperium
Ein Imperium ist ein Macht- und Herrschaftsgebiet von großem Umfang und mit großer Bedeutung.
Info 2:Europäische Kolonisation
Die europäische Kolonialpolitik begann mit den Abenteuerfahrten von spanischen und portugiesischen Seefahrern im 15. Jahrhundert. Zunächst wollten sie einfach Gold, Silber oder Tabak nach Europa bringen. Das reichte ihnen aber bald nicht mehr aus: Die Europäer*innen wollten die Warenproduktion jetzt selbst überwachen. Ab dem 16. Jahrhundert wurden deswegen Kolonien auf allen Kontinenten gebildet. Zum ersten Mal in der Geschichte kam es damit zur Vernetzung des globalen Handelns.
Auf die Einheimischen und ihre Kultur wurde wenig bis gar nicht geachtet. Daher war das Verhältnis zwischen europäischer Kolonialmacht und Einheimischen nie besonders gut. Ab dem 18. Jahrhundert kam es deswegen zu Widerstandsbewegungen der einheimischen Bevölkerung. Deshalb brachen einige Kolonialreiche wie Portugal und Spanien auseinander. Zur selben Zeit unterschrieben Staatsmänner in den USA die Unabhängigkeitserklärung und waren damit kein Teil Englands mehr. Dennoch blieb England das größte und wichtigste Imperium des 19. und 20. Jahrhunderts.
Großbritannien
Großbritannien war dank seiner Kolonialpolitik ab dem 17. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert das größte und wichtigste Imperium der Welt. Großbritannien wurde auch das „Land, in dem die Sonne niemals untergeht“ genannt. Denn es hatte so viele Kolonien auf der ganzen Welt, dass es immer irgendwo Tag war. Das erreichten sie vor allem wegen ihrer großen Flotte. Als andere Industriestaaten ihnen den Titel streitig machen wollten, begann die Politik des „Greater Britain“ und das Land begann, wichtige Stützkolonien wie Ägypten und weitere Teile des Fernen Ostens und Afrika einzunehmen.
Frankreich
Frankreichs Kolonialgeschichte ist von vielen verschieden Strömungen geprägt. Während der Französischen Revolution waren die Bürger*innen gegen die Kolonialisierung. Doch nach viel Propaganda und der Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg wollte Frankreich mit der Hilfe des Militärs seine Stellung auf der Welt sichern. Damit konnte sich das Land große Gebiete in Nordafrika und Indochina aneignen.
Belgien
Belgien selbst wurde erst 1830 unabhängig und wollte mit der Kolonialpolitik seinen Stand in der Weltgeschichte festigen. Doch da das Land bis dahin noch wenig einflussreich war, mussten Tricks angewendet werden. So kaufte König Leopold – nicht ganz fair und ehrlich – viele Teile des Landes Kongo. Eine brutale Schreckensherrschaft begann. Diese wird „Kongogräuel“ genannt. Während der belgischen Kolonialzeit starben acht bis zehn Millionen Menschen.
Info 3: Formen der Expansion
Das Motiv der Kolonialmächte war es meistens, noch mehr Macht zu bekommen. Doch was für Konsequenzen das für die eingenommenen Länder haben sollte, war meistens von drei Faktoren abhängig:
Wer hat die Expansion gestartet? Das kann der Staat, Gruppen, oder sogar Individuen gewesen sein.
Welche Ziele hat die Kolonialmacht?
Welches Herrschaftsverhältnis hatten die Kolonialmacht und das eingenommene Land?
Vertiefung
Typen von Kolonien
Man unterscheidet ganz allgemein zwischen drei Haupttypen von Kolonien, die verschiedene Ziele hatten. Das sind:
Beherrschungskolonien
Stützpunktkolonien
Siedlungskolonien
Beherrschungskolonien, wie zum Beispiel Britisch-Indien oder die Philippinen, wurden vor allem aufgrund von wirtschaftlichen Faktoren eingenommen. Meist hatten die Länder wichtige oder wirtschaftlich interessante Rohstoffe, die den inländischen Markt ankurbeln konnten. Aber auch die Absicherung des Imperiums und das Prestige auf der Welt waren Gründe für das Einnehmen dieser Kolonien.
Im Gegensatz dazu waren Stützpunktkolonien eher ein Mittel zum Zweck. Sie lagen meistens strategisch sinnvoll und in geografischer Nähe zu anderen Gebieten, die eingenommen werden sollten. Manche halfen auch bei der Machtentfaltung auf dem Meer. Beispiele für Stützpunktkolonien sind Malakka oder Hongkong.
Siedlungskolonien waren vor allem für die Bürger*innen der Kolonialmacht attraktiv, da diese oft als Auswanderungsort genutzt worden sind. Kanada, die wohl berühmteste Siedlungskolonie, wurde von Farmern verwendet, um ihre Gebiete zu erweitern. Oft wurde die einheimische Bevölkerung versklavt und als billige Arbeitskräfte ausgebeutet.
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Imperialismus beschreibt den Versuch von Staaten, ihre Macht auszudehnen. Dafür werden meist Länder außerhalb des europäischen Kontinents eingenommen und (mit Gewalt) politisch, kulturell und komisch abhängig gemacht.
Was waren die größten Imperialmächte?
England war die größte Kolonialmacht. Frankreich, Spanien und Portugal waren auch sehr wichtig.
Was ist ein Imperium?
Ein Imperium ist ein Macht-, und Herrschaftsgebiet mit großer Ausbreitung.
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