Wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen der DDR
Das Wichtigste in Kürze
Die DDR hatte in einigen Bereichen schwer zu kämpfen. Darunter auch die Wirtschaft und die Gesellschaft. Ihre sozialistische Planwirtschaft brachte so einige Probleme und Herausforderungen mit sich und obwohl es einige Jahre lang mit der Wirtschaft und dadurch auch mit den gesellschaftlichen Zuständen bergaufwärts ging, konnte nie der westliche Standard erreicht werden. Außerdem blieben die Fortschritte nicht lange von Dauer. Die Wirtschaft zerbrach und auch die gesellschaftlichen Verhältnisse litten darunter, was letztlich das Ende der DDR befeuerte.
Diese Zusammenfassung beantwortet dir viele spannende Fragen, wie beispielsweise:
Was waren die Merkmale der sozialistischen Planwirtschaft der DDR?
Was geschah nach dem Sturz Ulbrichts und der Übernahme von Erich Honecker?
Was für Vor- und Nachteile hatte die Einheit von Wirtschaft- und Sozialpolitik für die Bevölkerung?
Info 1: Wirtschaftliche Auswirkungen
Wie sah die Wirtschaft in der DDR aus?
Die Wirtschaftsordnung sollte der marxistisch-leninistischen Gesellschaftsordnung entsprechen: Arbeiter*innen sollten sich die Produktionsmittel aneignen und so benutzen, dass jede*r auf die Güter zugreifen kann, damit eine klassenlose Gesellschaft entstehen konnte.
Die Wirtschaftsordnung der DDR wurde als sozialistische Planwirtschaft mit drei Grundpfeilern bezeichnet:
Priorisierung des politischen Bestrebens, eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen (vor der Wirtschaftspolitik)
komplette Abgabe von Produktionsmitteln von privatem an staatlichen Besitz und Verstaatlichung von Produktionsstätten und Landwirtschaftsbetrieben
Leitung und Koordination des Wirtschaftslebens von einer zentralen staatlichen Planungsinstanz durch Fünfjahrespläne (Zentralverwaltungswirtschaft – Festlegung von Produktionszielen)
Probleme, die die Planwirtschaft mit sich brachte:
Preise wurden durch die Planbehörde lediglich auf Grundlage von Recheneinheiten anstatt von Angebot und Nachfrage bestimmt, was die Produktionslenkung erschwerte
Es gab staatliche festgelegte Löhne ohne Berücksichtigung des Engagements und der Anstrengung der Arbeiter*innen
Die Verfassung von 1968 versprach die Einführung eines Rechts auf Arbeit, da die totalitäre Regierung über alle Arbeitsplätze verfügte und sie kontrollieren konnte.
Das wichtigste Wirtschaftsziel der DDR war die Erfüllung der erstellten Pläne. Diese wurden ausschließlich an quantitativen Faktoren, wie dem Gewicht oder der Anzahl, gemessen („Tonnenideologie“). Der unternehmerischen Wirksamkeit und Ergiebigkeit wurde nur wenig Beachtung geschenkt. Produktionsanlagen wurden weder modernisiert noch gewartet. Innovationen gab es nur wenige, da kein freies Unternehmertum existierte. Auch Gewinnanreize gab es nicht.
Vertiefung
Wirtschaftliche Ausgangslage
Die Wirtschaft der DDR hatte es aber von vorneherein schwer, da die Schwerindustrie nur wenig entwickelt war und somit Industriebranchen an die Zuführung von Rohstoffen gebunden waren. Auch waren noch Reparationsleistungen an die Sowjetunion offen, die sie mit Geldzahlungen und der Demontage von mehr als 3.400 Betrieben ableisten mussten.
Wie entwickelte sich die Wirtschaft?
Es gab drei Phasen bei der wirtschaftlichen Entwicklung der DDR:
1949 - 1961: Der Fokus wurde auf den Aufbau und die Entwicklung der Schwerindustrie gelegt. Obwohl das durchaus erfolgreich war, konnten die westlichen Standards nie erreicht werden. Erst 1958 mussten Lebensmittel nicht mehr rationiert werden. Technische Konsumgüter waren rar und es wurden keine neuen Wohnungen gebaut.
1960er - 1968: Die zweite Phase war die Zeit von Reform und Modernisierung. Die Wirtschaft wurde nun auch auf den Gewinn ausgelegt, nicht mehr nur auf den Produktionsumfang. Der Fokus wurde auf chemische Produkte und den Maschinenbau gelegt. Die Planwirtschaft sollte mit marktähnlichen Elementen verbunden werden, was jedoch scheiterte. Die BRD sollte überholt werden, was ebenfalls scheiterte.
Ab 1971:WalterUlbricht wurde gestürzt und Erich Honecker übernahm. Er wollte eine Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik erreichen, was die DDR schlussendlich zerstörte. Die Mangelwirtschaft blieb bestehen und trotz eines Milliardenkredits der BRD im Jahr 1983 verschlechterte sich die Wirtschaft immer mehr.
Info 2: Gesellschaftliche Auswirkungen
Bis 1958 herrschten vorkriegszeitliche Zustände. Die Lebensmittel wurden rationiert und die Bürger*innen mussten auf viel verzichten. Mit der Zeit verbesserten sich die gesellschaftlichen Verhältnisse, vor allem mit der Übernahme von Honecker im Jahr 1971.
Honecker sah die zentrale Aufgabe darin, das kulturelle und materielle Lebensniveau der Bevölkerung weiter zu verbessern und somit ihren Lebensstandard zu erhöhen. Das sollte die Bürger*innen vom System überzeugen. Deshalb wurde Folgendes eingeführt:
Die Bürger*innen der DDR hatten die besten Lebensverhältnisse des gesamten Ostens.
Dennoch gab es auch negative Aspekte:
lange Wartezeiten für langlebige Konsumgüter wie zum Beispiel Autos
kaum zu bezahlende Verbraucherpreise, z.B. für Fernseher
Schlangen vor vereinzelten Geschäften mit zeitweise beliebten Produkten
Mangelwirtschaft
Die SED als Regierung der DDR wollte die Illusion erzeugen, dass größtenteils soziale Gleichheit herrscht. Sie wollten keine Unterteilung der Gesellschaft in Klassen mehr und die Macht gehörte der Arbeiterklasse. Doch soziale Ungleichheit und eine Klassengesellschaft herrschte trotzdem. An oberster Stelle stand die SED, die die Leitungsposition in den Bereichen Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur innehatte. Unter ihr wurde die Gesellschaft aber nochmal unterteilt, in die „industrielle Arbeiterklasse“, die ländliche „Arbeiterklasse“ und die „Genossenschaftsbauern“. Eine Gesellschaft, wie sie nach der marxistisch-leninistischen Ideologie zufolge sein sollte, war die DDR deshalb nie.
Vertiefung
Flüchtlingspolitik in der DDR
Auch die Flüchtlingspolitik der DDR ließ zu wünschen übrig. Die Geflüchteten wurden zwar aufgenommen, aber nicht integriert. Sie hatten kaum Rechte oder Anhaltspunkte. Sie konnten deshalb in der DDR oft keinen Fuß fassen, weshalb viele von ihnen vor dem Mauerbau noch in die BRD flohen.
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Was wurde der Bevölkerung 1968 in der neuen Verfassung der DDR garantiert?
Das Recht auf Arbeit.
In welche Klassen war die Gesellschaft der DDR unterteilt?
An oberster Stelle und auf der Führungsposition in vielen Bereichen stand die SED. Unter ihr wurde die Gesellschaft in die "industrielle Arbeiterklasse", die ländliche "Arbeiterklasse" und die "Genossenschaftsbauern" unterteilt.
Was versuchte Erich Honecker ab 1971 für die DDR zu erreichen?
Eine Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik.
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