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Leben im totalitären NS-Staat: Die Volksgemeinschaft

Leben im totalitären NS-Staat: Die Volksgemeinschaft

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Lehrperson: Tina

Zusammenfassung


Leben im totalitären NS-Staat: Die Volksgemeinschaft


Das Wichtigste in Kürze

Das Leben des deutschen Volkes während des NS-Regimes war geprägt von der Einflussnahme der Nationalsozialist*innen. Die bemühten sich darum, die für sie „passenden“ und  „fähigen“ Menschen auf ihre Seite zu ziehen und die „Gemeinschaftsfremden“ auszugrenzen und zu verfolgen. Sie lenkten alles in genau die Richtung, die ihnen passte. Dabei versuchten sie, ihre Ideologien jeweils so zu begründen, wie es die jeweilige zu erreichende Bevölkerungsgruppe verstehen und akzeptieren konnte. Auch die Propaganda war ein sehr wichtiges Herrschaftsinstrument der NS-Zeit.


Welche Gesellschaftsgruppen versuchten die Nationalsozialisten zu überzeugen?
Wie schafften sie das?

Wer gehörte für die Nationalsozialisten zu den „Gemeinschaftsfremden“?


Auf diese und viele weitere spannende Fragen findest Du in dieser Zusammenfassung die Antworten.


Info 1: Zwischen Integration und Ausgrenzung in der „Volksgemeinschaft“

Die Nationalsozialist*innen erhofften sich, auf sämtliche Lebensbereiche der Bürger*innen einwirken zu können. Es herrschte eine andauernde Indoktrination des Volkes, und zwar ganz besonders bei bestimmten Bevölkerungsgruppen, die die Nationalsozialisten für sehr formbar hielten.



Definition Indoktrination:

lat. doctrina = dt. Belehrung

Sehr starke Belehrung, die keinen Widerspruch duldet. Sie beinhaltet oft Manipulation und Tatsachenverzerrungen, um beispielsweise einer Ideologie Geltung zu verschaffen.


Eine Diktatur „mit dem Volk“ und nicht „gegen das Volk“

Wie schafften es das NS-Regime, den Großteil der Bevölkerung von sich zu überzeugen? Zur Beantwortung dieser Frage möchte ich Dir drei Faktoren nennen, die mir besonders wichtig erscheinen:

  1. wirkungsvolle und emotionsgeladene Kommunikation in Form von Propaganda 
  2. vom Staat ausgerichtete Gemeinschaftserlebnisse
  3.  soziale und wirtschaftlichen Vorteile aufgrund der Abwertung der „Gemeinschaftsfremden“

Besonders diese Bemühungen führten dazu, dass das deutsche Volk sich nicht als Opfer der Diktatur sah, sondern sie teilweise sogar willkommen hieß.


Integration

Das NS-Regime legte sich ins Zeug, um besonders viele Bevölkerungsgruppen auf seine Seite zu ziehen und ging dabei sehr schlau vor:

  • Für die Arbeiterschaft wurden Arbeitsbeschaffungsprogramme und die Deutsche Arbeiterfront (DAF) ins Leben gerufen, die sich für verbesserte Arbeitsbedingungen einsetzte und eine Urlaubs- und Freizeitorganisation gründete.
  • Die Frauen wurden zwar nicht gleichberechtigt behandelt, ihnen wurde jedoch eine besondere Rolle in der Gesellschaft zugeschrieben. Diese Rolle beinhaltete das Gebären von vielen Kindern und das Leiten des Haushalts, was bei „besonderen“ Leistungen sogar mit Orden ausgezeichnet wurde.

Wenn Du mehr über die Rolle der Frauen im Nationalsozialismus erfahren möchtest, dann schau Dir gerne auch die Lektion „Frauen in der Geschichte“ an. Dort findest Du noch mehr interessante Fakten.

  • Für die Jugendlichen wurden Jugendorganisationen gegründet: die „Hitlerjugend“ und der „Bund deutscher Mädel“. Die Jugendorganisationen waren tatsächlich sehr beliebt, da dort auch Zeltlager und Geländespiele zum Programm gehörten. Auch wurden den Mädchen und den Jungen Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung durch die Übernahme von Leitungspositionen geboten. In den Jugendorganisationen und in der Schule sollten die Jugendlichen nach nationalsozialistischen Prinzipien erzogen werden:
     
    • die Jungen: stark, unerschrocken, gehorsam und gewaltbereit
    • die Mädchen: treu, tüchtig und fähig, den Haushalt und die Erziehung zu übernehmen
Geschichte; Nationalsozialismus; 9. Klasse Gymnasium; Leben im totalitären NS-Staat: Die Volksgemeinschaft
NS-Propagandaplakat für die "Hitlerjugend" (1934)


Vertiefung

Die Hauptmerkmale des schulischen Lebens in der NS-Zeit

  • Disziplin und Gehorsam
  • „Rassenkunde“ als Unterrichtsfach
  • Körperliche und sportliche Leistungsfähigkeit waren wichtiger als Wissen und geistige Fähigkeiten
  • Lehrkräfte mussten sich anpassen, antidemokratisch sein und durften nicht von Juden abstammen


Ausgrenzung

Genauso viel Mühe wie bei der Integration von „geeigneten“ Bürger*innen gaben sich die Nationalsozialist*innen aber auch bei der Ausgrenzung von „Gemeinschaftsfremden“, zu denen mit der Zeit immer mehr Menschen gehörten:

  • politische Gegner

  • „Nicht-Arier“

  • Juden

  • „Volksschädlinge“ (entsprachen nicht den Moralvorstellungen)

  • „Asoziale“ (Menschen ohne festen Wohnsitz)

  • Prostituierte

  • Homosexuelle

  • Kriminelle

  • Menschen, die nicht der „nordisch-germanischen Herrenrasse“ angehörten (z. B. Sinti und Roma)

  • Kranke Menschen

  • Menschen mit Behinderung

Je mehr Macht die Nationalsozialist*innen erlangten, desto schlimmer wurden die Verhältnisse. Die „Gemeinschaftsfremden“ wurden gesetzlich ausgeschlossen, enteignet, im Job gekündigt, verfolgt und letztlich sogar getötet.


Info 2: Propaganda als Herrschaftsinstrument



Definition Propaganda:

Politische Werbung mit dem gezielten Versuch, zu eigenen Gunsten Einfluss auf die öffentliche Meinung nehmen oder sie sogar mithilfe von einseitigen oder falschen Informationen zu verfälschen.

Zur Durchsetzung und Stärkung ihrer Macht verbreiteten die Nationalsozialist*innen Gewalt und Terror im Volk. Aber auch Propaganda war ein starkes und vielfältiges Instrument, um zu allen Bevölkerungsschichten durchzudringen. Die NS-Propaganda war allgegenwärtig. Es wurden beispielsweise aufwendige Massenaufmärsche und -veranstaltungen organisiert. Dazu gehörten auch die Reichsparteitage, die die Verbindung zwischen dem deutschen Volk und dem „Führer“ und dem NS-Staat aufzeigen und stärken sollten. Sie waren außerdem reine „Propaganda-Shows“, bei denen sich die Nationalsozialist*innen jährlich für eine Woche lang selbst feierten und selbst darstellten.


Geschichte; Nationalsozialismus; 9. Klasse Gymnasium; Leben im totalitären NS-Staat: Die Volksgemeinschaft
Bild vom Reichsparteitag 1935 in Nürnberg


Kunst und Literatur propagierten ebenfalls die NS-Ideologie, da die Bereiche vom „Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ kontrolliert wurden. Das Ministerium regelte auch die Gleichschaltung der Presse und des halbstaatlichen Rundfunks. Die Produktion von Propagandafilmen für das Kino und die Veranstaltung täglicher Reichspressekonferenzen sind nur Beispiele für die zahlreichen Propagandamittel des Ministeriums.


Vertiefung

Die Propagandamittel der Nationalsozialisten

  • einprägsame Symbole und Schlagwörter
  • einfache Sprache und Bilder
  • fortlaufende Wiederholungen von Parole n
  • emotionale Mitteilungen, um Empörung, Hass und Wut auszulösen
  • Schwarz-Weiß-Malerei ohne Differenzierungen
  • fast religiöse Verehrung des „Führers“
  • Schwören auf die „Volksgemeinschaft“
  • Organisation von Massenspektakeln
  • Benutzung moderner Medien (Film, Rundfunk, Lichteffekte etc.)





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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was waren die Reichsparteitage?

Auf welche Bevölkerungsgruppen haben die Nationalsozialisten besonders versucht, Einfluss zu nehmen?

Welche Jugendorganisationen gab es in der NS-Zeit?

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