Nach der Reformation im Jahr 1517 war das Heilige Römische Reich gespalten. Es gab jetzt Katholik*innen und Protestant*innen. Mit dem Augsburger Religionsfrieden sollten sich Spannung um die Spaltung der Kirche legen. Die Landesherren durften jetzt selbst bestimmen, welcher Konfession sie – und damit auch ihre Untertan*innen- angehören wollten. Der Versuch, Frieden zu finden, war jedoch nicht erfolgreich. Die wachsenden Konflikte entluden sich in einem langen und brutal geführten Krieg in ganz Europa. Schließlich veränderte der anschließende Friedensvertrag das politische Bild Europas grundlegend.
Doch was führte überhaupt zum Dreißigjährigen Krieg?
Wie reagierte die katholische Kirche auf die Reformation?
Welche Folgen hatte der Dreißigjährige Krieg rechtlich?
Die Antwort dazu und viele weitere Fakten lernst Du in dieser Zusammenfassung kennen.
Die Gründe: Die katholische Gegenreformation
Als Reaktion auf die von Martin Luther in Gang gesetzte Reformation und als ein letzter Versuch zur Wiedervereinigung der Kirche scheiterte, reagierte die katholische Kirche mit einer Gegenreformation. Die katholische Kirche wollte sich nun klar vom Protestantismus abgrenzen. Mit viel Prunk und Verzierung stellte man einen Kontrast zur einfachen Gestaltung der Reformierten dar und hielt an Traditionen, wie dem Zölibat, eisern fest.
Definition Zölibat
Der Begriff „Zölibat“ beschreibt ein Versprechen, das katholische Priester ablegen müssen, wenn sie geweiht werden. Sie verpflichten sich dazu, keine Familie zu haben, keine Ehe einzugehen und auch sonst enthaltsam zu bleiben.
Vertiefung
Neue Orden bilden sich
Nachdem der Franziskanerorden das Mönchtum und das Leben in Kloster geprägt hatte, spalteten sich im 16. Jahrhundert neue Orden ab oder gründeten sich neu.
Sie spielten eine wichtige Rolle in der Ausbildung von Priestern, da diese vorher noch nicht wie gewünscht funktioniert hatte. Zu nennen sind zum Beispiel die Jesuiten oder die Kapuziner, die sich nach ihrer Abspaltung schnell in Europa ausbreiteten. Sie waren von den Päpsten akzeptiert und damit ein wichtiges Instrument für die Gegenreformation.
Die Fakten: Dreißigjähriger Krieg
Nachdem 1555 in Augsburg der Religionsfrieden beschlossen wurde, war die Hoffnung auf eine Lockerung der Spannung zwischen den Konfessionen groß. Doch diese Hoffnung sollte sich nicht erfüllen.
In ganz Europa versuchten protestantische und katholische Fürsten, ihre Macht zu sichern und dabei ihrer Konfession einen Vorteil gegenüber der anderen zu verschaffen. So wurden auch Heere aufgestellt und Bündnisse geschlossen.
Als der Kaiser einen katholischen König, Ferdinand II. aus dem Hause Habsburg, für das mehrheitlich protestantische Böhmen einsetzte und dieser unter anderem die Religionsfreiheit in seinem Reich einschränken wollte, eskalierte die Lage.
Am 23. Mai 1618 kam es zu einem Vorfall, der das Fass zum Überlaufen brachte. Protestantische Aufständische aus Böhmen schnappten sich die Stadtverwalter, die den Katholizismus wieder einführen wollten, und stießen sie aus dem Fenster. Dieses Ereignis ist als „Prager Fenstersturz“ bekannt.
Es folgte der Dreißigjährige Krieg, der mit Grausamkeit zwischen den beiden Lagern geführt wurde. Neben den Reichsfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren auch Dänemark, Schweden und Frankreich beteiligt, die alle eigene Interessen vertraten. Der lange Krieg forderte so viele Opfer, dass danach ganze Landstriche entvölkert waren.
Der Dreißigjährige Krieg war sehr blutig und traf auch die Zivilbevölkerung hart.
Die Folgen: Unabhängigkeit und Gleichberechtigung
Der Krieg fand sein Ende in einem neuen Friedensvertrag. Der Westfälische Frieden sorgte dafür, dass sich Schweden, die deutschen Reichsfürsten und Frankreich vom Einfluss der Habsburger lösen konnten, während die Niederlande und die Schweiz sogar zu unabhängigen Staaten wurden.
Katholiken, Lutheraner und Calvinisten waren nun vor dem Gesetz gleichberechtigt. Das alte Gesetz, dass Untertanen die Konfession ihres Fürsten annehmen oder wegziehen mussten, wurde aufgehoben.
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Konfessionelle Spaltung und Dreißigjähriger Krieg
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie wurde der Dreißigjährige Krieg beendet?
Der Dreißigjährige Krieg fand sein Ende im Westfälischen Frieden. Lutheraner und Calvinisten waren nun vor dem Gesetz gleichberechtigt.
Was war der Auslöser für den Dreißigjährigen Krieg?
Der katholische Habsburger König schränkte die Religionsfreiheit der mehrheitlich protestantischen, böhmischen Bevölkerung ein.
Was ist während dem Dreißigjährigen Krieg passiert?
Der Dreißigjährige Krieg war einer der brutalsten und blutigsten Kriege in Europa. Dabei kämpften die Protestanten und die Katholiken 30 Jahre lang in ganz Europa gegeneinander.