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Renaissance und Reformation

Luther und die Ausbreitung der Reformation

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Lehrperson: Jan

Zusammenfassung

Luther und die Ausbreitung der Reformation


Das Wichtigste in Kürze

Die Reformation war der Prozess der Abspaltung der Reformierten (auch Protestanten genannt) von der Katholischen Kirche. Er wurde von Martin Luther ausgelöst und dauerte über 130 Jahre lang. In dieser Zeit wurden erbitterte Glaubenskriege zwischen den beiden Parteien geführt. Schlussendlich gab es einen Religionsfrieden und gleiche Rechte für beide Glaubensrichtungen.


Doch weshalb stand Luther für die Reformation der Kirche ein?

Welche Ursachen hatten die Kriege?

Wie kam es zum Religionsfrieden?


Diese und viele weitere Deiner Fragen werden in dieser Zusammenfassung beantwortet.


Die Gründe: Die Grundlagen der Reformation

Die Kirche führte den Menschen im Mittelalter immer wieder vor Augen, welche Qualen sie erwarten würde, falls sie kein gottgefälliges Leben führen würden. Dies verbreitete eine große Angst vor der Hölle und dem Teufel unter dem Volk. Um sich davon freizukaufen, sollten sie für viel Geld Ablassbriefe bei der Kirche erwerben.



Definition Ablasshandel:

Der Ablasshandel war ein gutes Geschäft für die höheren Kleriker (das sind Kirchenmänner)! Sie ließen Ablassprediger durch die Länder ziehen und Ablassbriefe an die Bevölkerung verkaufen. Ein solcher Brief erließ angeblich die Sünden der Menschen oder reduzierte die Zeit, die sie nach dem Tod in der Hölle verbringen mussten. Da die Menschen eine große Angst vor dem der Bestrafung nach dem Tod hatten, kauften sie Ablassbriefe und das Geschäft brachte den Klerikern einen großen Reichtum. 

Doch einige Kirchengelehrten waren kritisch: Sie forderten eine Rückbesinnung auf die heilige Schrift. 


Sie wollten, dass die Kirche sich weniger um weltlichen Reichtum kümmert und sich dafür wieder vermehrt der Seelsorge, der Nächstenliebe und der Bibel widmet. Auch der verschwenderische Lebensstil den kirchlichen Machtträgern wurde kritisiert. Doch der Papst und die Kleriker fürchteten um ihre Macht und so wurden diese Reformvorschläge nie umgesetzt. Reformatoren wurden mit der Todesstrafe bedroht und als Ketzer verurteilt.


Martin Luther

1517 betrat Martin Luther, ein Augustinermönch, die Bühne. Er kritisierte die Kirche und vor allem den Ablasshandel, in dem er seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg nagelte und gedruckt im Volk verteilte. 


Luther war durch ein intensives Bibelstudium nämlich zum Schluss gekommen, dass es sich, anders als es die Kirche darstellte, nicht um einen zu besänftigenden, wütenden Gott handle. Allein durch den Glauben, die heilige Schrift (Bibel) und die Gnade Gottes würden die Menschen Seelenheil finden. 


Dadurch wurden die Kirche und die hohen christlichen Würdenträger überflüssig. Gemäß Luther sollten die Gemeinden ihre Priester selber wählen und die Predigt in der Volkssprache gehalten werden – bis dahin war die Sprache in der Kirche noch Latein! Luther verfasste viele seiner Schriften auf Deutsch, wodurch er eine große Anhängerschaft bekam. Seine Reformation brachte einen religiösen und politischen Umschwung ins Rollen.


Geschichte; Das konfessionelle Zeitalter; 7. Klasse Gymnasium; Luther und die Ausbreitung der Reformation
Martin Luther


Die Fakten: Ablehnung und Kriege


Exkommunikation und das Wormser Edikt

Bald verbot der Papst die Schriften Luthers und drohte Luther mit dem Ausschluss aus der Kirche, der Exkommunikation. Davon ließ sich Martin Luther aber nicht einschüchtern und er stellte sich weiter gegen die Kirche. Er verkündete: „Ich glaube nur, was in den heiligen Schriften steht!“. 


Daraufhin wurde er im Jahr 1521 tatsächlich exkommuniziert. Kaiser Karl der V. des Heiligen Römischen Reiches fürchtete Konflikte zwischen den Anhängern Luthers und dessen Gegner und so forderte er Luther auf, seine Lehren zu widerrufen. Als dieser sich weigerte, machte ihn der Kaiser mit dem Wormser Edikt zu einem Vogelfreien: Das bedeutet, dass jeder Luther töten konnte, ohne bestraft zu werden. Daraufhin wurde Luther zu seinem Schutz von seinem Landesherrn Friedrich von Sachsen auf dessen Burg gebracht.


Vertiefung
Bauernkrieg

Die Bäuer*innen im Heiligen Römischen Reich hatten immer mehr Abgaben an ihre kirchlichen und weltlichen Grundherren zu leisten. Zudem wurden ihre Rechte zunehmend eingeschränkt. Es machte sich großer Unmut in der Landbevölkerung breit. Diese Spannung entlud sich in einem Bauernkrieg in den Jahren 1524 bis 1526. Die Aufständischen beriefen sich auf das Evangelium und hinterfragten die grundherrschaftliche Ordnung. Die Kriege breiteten sich über ein riesiges Gebiet aus, wurden aber bald brutal niedergeschlagen. Heute geht man von etwa 70 000 Todesopfern aus. 


Luther unterstütze zunächst die Forderungen der Bäuer*innen. Doch als die Proteste sich in einen Krieg verwandelte, rief er dazu auf, sie zu töten. Er sprach der Obrigkeit das Recht zu herrschen zu.


Reformation von Oben

Viele Fürsten unterstützen Luthers Forderungen, da es ihnen entgegenkam, dass er eine starke weltliche Führung wollte. Denn damit würden die Obrigkeiten mehr Macht erlangen. Sie setzten sich für die Umsetzung der reformatorischen Lehren ein, förderten Schulbildung, Armen- und Krankenpflege, sorgten für die Umgestaltung von Gottesdiensten und enteigneten Klöster. Als Kaiser Karl der V. der Reformation in seinem Reich Einhalt gewähren wollte, legten mehrere Fürsten und Städte Protest ein. Fortan wurden die Anhänger der Reformation deshalb Protestanten genannt. 


Die Folgen: Der Augsburger Religionsfrieden

Zunächst versuchte der Kaiser die protestantischen Fürsten zu beruhigen. Als sie aber ein Glaubensbekenntnis und ihre Gründe für die Trennung von der katholischen Kirche vorlegten, drohte er ihnen, dass jeder Widerstand als Landesverrat verurteilt werden würde. Daraufhin kam es zum Krieg zwischen den Parteien. Dieser wurde schließlich 1555 mit dem Augsburger Religionsfrieden beendet und den Lutheraner wurden die gleichen Rechte wie den Katholiken gewährt. 


Vertiefung
Cuius regio, eius religio

Nachdem der Augsburger Religionsfrieden die Protestanten und Katholiken rechtlich gleichgestellt hatte, durften die Fürsten wählen, welcher religiösen Konfession sie folgen wollten. Die Bevölkerung musste die Konfession des Fürsten annehmen, auf dessen Land sie lebten - oder auswandern. Das war mit dem Motto „Cuius regio, eius religio“ (wessen Herrschaft, dessen Glaube) gemeint.




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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie endete die Reformation?

Was kritisierte Luther?

Was ist die Reformation, einfach erklärt?

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