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BRD – wirtschaftlicher Aufstieg und Gesellschaftswandel

BRD – wirtschaftlicher Aufstieg und Gesellschaftswandel

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Lehrperson: Tina

Zusammenfassung

BRD – wirtschaftlicher Aufstieg und Gesellschaftswandel


Das Wichtigste in Kürze

In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg fand ein enormer wirtschaftlicher Aufschwung in einigen westeuropäischen Ländern statt. Auch die BRD mit Ludwig Erhard als Wirtschaftsminister erlebte ein „Wirtschaftswunder“. Die Einführung der sozialen Marktwirtschaft schien Früchte zu tragen. Doch ab den 1970er Jahren gab es auch einige Rückschläge und Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft. Auch gesellschaftlich veränderte sich einiges. Es wurden neue Gesetze und Reformen eingeführt, die den „Wohlstand für alle“ bringen sollten. Eine Konsumgesellschaft war entstanden.


Was führte zum wirtschaftlichen Aufschwung der BRD?

Welche wirtschaftlichen Krisen musste die BRD bewältigen?

Gab es noch Ungleichheiten in der Gesellschaft der BRD?


Diese Zusammenfassung liefert Dir die Antworten auf diese und noch viel mehr spannende Fragen!


Info 1: Der Wirtschaftsminister und die soziale Marktwirtschaft

Ludwig Erhard war zu Beginn der DDR neben dem Bundeskanzler eine wichtige Persönlichkeit und als Wirtschaftsminister sehr beliebt. Er wollte eine Rückkehr zum Kapitalismus des 19. Jahrhunderts verhindern und führte die soziale Marktwirtschaft ein.


Geschichte; Das geteilte Deutschland und die Wiedervereinigung; 10. Klasse Gymnasium; BRD – wirtschaftlicher Aufstieg und Gesellschaftswandel
Nachzeichnung von Ludwig Erhard


Diese beinhaltete sozialstaatliche Maßnahmen, die alte, kranke oder körperlich beeinträchtigte Menschen unterstützen sollten.

Auch hielt er staatliche Regelungen für sinnvoll, weil damit Kartellabsprachen und Monopolbildungen nicht mehr möglich waren. Trotzdem akzeptierte er unternehmerische Freiheit und Wettbewerb.


Die Marktwirtschaft und der Sozialstaat waren miteinander vereinbar. Dem Markt wurden demnach so gut wie keine Grenzen gesetzt, außer wenn gesellschaftliche Ziele in Gefahr gerieten.


Info 2: Das „Wirtschaftswunder“ der BRD

Nach der Währungsreform 1948, bei der die Reichsmark durch die Deutsche Mark ersetzt wurde, ergab sich wegen der vielen Anpassungsmaßnahmen zuerst eine „Lähmungskrise“. Die Arbeitslosigkeit stieg rasant an.


Nach 1951 boomte die Wirtschaft jedoch zwei Jahrzehnte lang. Die Arbeitslosigkeit nahm so stark ab, dass zum Ende der 1950er Jahre sogar Arbeitskräfte fehlten. Deshalb wurden ab 1955 Abkommen mit Italien, Marokko, der Türkei und einigen weiteren Mittelmeerstaaten geschlossen, die Arbeitskräfte ins Land bringen sollten. Auch wenn die ausländischen „Gastarbeiter“ nur zum Arbeiten in die BRD kommen und danach wieder ausreisen sollten, blieben am Ende drei von 14 Millionen Gastarbeiter*innen in der BRD. 


Diese Zeit wird als „Wirtschaftswunder“ bezeichnet. Auch das Bruttosozialprodukt und die Industrieproduktion stieg jährlich an. 


Vertiefung
Die Gründe für das Wirtschaftswunder

Das Zusammenspiel von drei Faktoren soll für den wirtschaftlichen Aufstieg verantwortlich gewesen sein:

  1. der Zugang zu „billigen“ Arbeitskräften: Kriegsheimkehrer und Flüchtlinge bzw. Vertriebene aus dem früheren Osten und DDR-Bürger*innen

  2. zurückhaltende Tarifpolitik der Gewerkschaften: Freisetzung von Kapital für Investitionen

  3. geringeres Zerstörungsausmaß der Industrieanlagen als gedacht​

Die BRD besaß leistungsstarke Unternehmen im Maschinenbau sowie in der Automobil-, Elektro- und Chemieindustrie. Ereignisse im Ausland, wie zum Beispiel der Koreakrieg, aber auch der Wiederaufbau Deutschlands ließen die Nachfrage nach Waren steigen. Außerdem hatte die BRD im Vergleich zu anderen Ländern wenig Ausgaben, da es keine Armee zu finanzieren gab und sie keine Kolonialkriege führten.


Info 3: Wirtschaftskrisen der BRD

Die Wirtschaft der BRD hatte aber auch schwierige Zeiten, in der sie schwer zu kämpfen hatte oder sogar einbrach:

  • 1973: Ölkrise: Aufgrund des Nahost-Konflikts verdoppelte sich der Ölpreis und die Staaten sowie auch die Bürger*innen mussten mehr Geld für Öl und Benzin einplanen

  • Ab 1973: hohe Inflationsraten aufgrund des Werteverlusts des US-Dollars

  • Über die Zeit: Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft              
    • Digitalisierung und Automatisierung veränderten den Charakter der Industriearbeit, es wurden immer weniger Arbeiter*innen gebraucht
    • Entlassungen in vielen Bereichen, da wegen hohen Lohnkosten und Sozialabgaben zu wenig Geld zur Verfügung stand

Info 3: Die Sozialpolitik der BRD

Es gab zwei große Reformprojekte:

  1. Lastenausgleichsgesetz (1952): Für die Kriegsgeschädigten und Vertriebenen sollte ein finanzieller Ausgleich geleistet werden, damit sich diese von den Zerstörungen und Verlusten in der Kriegs- und Nachkriegszeit erholen konnten.
  2. Rentenreform (1957): Renten wurden grundsätzlich erhöht und an die wirtschaftliche Situation im Land angepasst

Das Lastenausgleichsgesetz war bei der Bevölkerung erst umstritten, da es den Millionen geflüchteten und vertriebenen Menschen eine bessere Stellung verschaffte. Da diese aber hart arbeiteten und viel zur deutschen Wirtschaft beisteuerten, nahmen die Bürger*innen das Gesetz mit der Zeit immer besser auf. Somit konnten die Entwurzelten schneller in die Nachkriegsgesellschaft integriert werden und sozialpolitische Spannungen wurden nach und nach abgebaut.


Ludwig Erhard wollte den „Wohlstand für alle“ erreichen. 


Info 4: Gesellschaftswandel

Die Kriegsfolgen waren in der Gesellschaft zunächst noch deutlich erkennbar. Wegen der vielen gefallenen Soldaten gab es deutlich mehr Frauen als Männer.


Der Beginn der Konsumgesellschaft

Mit dem Wirtschaftswunder und der damit einhergehenden besseren Lebensqualität wandelte sich die Klassengesellschaft zu einer „Mittelstandsgesellschaft“. Unterschiede in der Einkommens- und Vermögensverteilung gab es trotzdem noch: Unternehmer*innen und Selbstständige bekamen schon deutlich früher etwas vom Wohlstand des Landes ab als Arbeiter*innen und Angestellte.


Die Angleichung der Lebensstandards betraf vielmehr die Einstellung der Bürger*innen: Bürger*innen wurden durch das vielfältige Warenangebot und den Reichtum zu Verbraucher*innen.


Eine Konsumgesellschaft entstand: Anfang der 1950er Jahre gab es eine regelrechte „Fresswelle“, weil Lebensmittel im Überfluss zur Verfügung standen. Dann kam die „Kaufwelle“ und anschließend eine „Motorisierungs- und Reisewelle“.

Im Jahr 1963 besaß schon ein Viertel der BRD-Haushalte einen Fernseher, der erst Mitte der 1950er auf den Markt gekommen war. Und auch die Anschaffung von Autos oder Motorrädern wurde immer beliebter.


Vertiefung

Auswirkungen der Konsumgesellschaft

Die grundsätzlichen Folgen der Konsumgesellschaft waren das Desinteresse an Politik und der Rückzug ins Private.

​​Dazu gehörte:

  • Tabuisierung des Nationalsozialismus, er wurde verschwiegen und es kam zu keiner weiteren Auseinandersetzung
  • Wunsch nach Ruhe, Stabilität, wirtschaftlichem Aufstieg und Ansehen
  • Fokus auf das eigene Wohlbefinden
  • konservative Grundeinstellung verhinderte Modernisierung einiger wichtiger gesellschaftlicher Teilbereiche (z. B. das patriarchalische Ehe- und Familienverständnis)

1957 wurde das Gleichberechtigungsgesetz eingeführt, was das Ehe- und Familienrecht jedoch noch nicht weiter beeinflusste. Dieses wurde erst 1977 reformiert.





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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche zwei großen Reformprojekte gab es im Bereich der Sozialpolitik in der BRD?

Welche Wirtschaftskrisen hatte die BRD zu bewältigen?

Was war das deutsche „Wirtschaftswunder?“

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