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DDR – staatliche Überwachung, Indoktrination und Unterdrückung

DDR – staatliche Überwachung, Indoktrination und Unterdrückung

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Lehrperson: Tina

Zusammenfassung

DDR – staatliche Überwachung, Indoktrination und Unterdrückung


Das Wichtigste in Kürze

Die DDR und ihre Politik waren sehr umstritten. Sie war ein Versorgungs-, aber auch ein Überwachungsstaat, der eine Vielzahl an Gegnern in der Bevölkerung hatte. Es gab einige Oppositionsbewegungen und verschiedene Arten von Widerstand, die verschiedene Bevölkerungsgruppen anwendeten. Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 war die erste Auflehnung gegen die DDR und hatte viele Auswirkungen auf das weitere Vorgehen der Regierung.


Was passierte beim ersten Aufstand am 17. Juni 1953?

Welche Widerstandsarten wendeten die Oppositionellen an?

Wie stand die (evangelische) Kirche zur DDR?


Diese Zusammenfassung liefert Dir die Antworten auf diese und noch viele weitere interessante Fragen!

Info 1: Die DDR als Überwachungsstaat

Die DDR war zum einen ein Versorgungsstaat, der die Sozialpolitik förderte, um die Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen. Auf der anderen Seite war die DDR ab 1970 aber auch ein Überwachungsstaat, der durch ein groß ausgelegtes Überwachungs- und Spitzelsystem die Bevölkerung beobachtete und schikanierte. Dafür wurde das „Ministerium für Staatssicherheit“ (MfS) gegründet, das in den 1980ern immer mehr an Macht gewann. Das MfS hatte zum Ende der DDR 91.000 hauptamtliche und 189.000 inoffizielle Mitarbeiter.


Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED), die Staatspartei der DDR, konnte sich während ihrer gesamten Herrschaftsperiode wegen einigen Volksaufständen nicht ganz sicher sein, ob die Mehrheit der Bevölkerung hinter ihr stand. Zum Teil fürchtete sie das Volk sogar. Die kommunistische Propaganda tat alles dafür, um die Gemüter zu beruhigen und beschönigte die aktuelle Lage: Der Sozialismus und die Abschaffung der Klassengesellschaft sollten die sozialen Gründe für politische Konflikte aus dem Weg räumen.


Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 kann als geschichtlicher Wendepunkt und als Auslöser für das spätere harte Durchgreifen des DDR-Staates gesehen werden.

Vertiefung

Der erste Aufstand gegen die DDR

Wie kam es dazu?

​Ab 1952 verschlechterte sich die Stimmung der Bevölkerung immer mehr. Die Versorgung war sehr mau und die Bürger*innen unzufrieden mit den Zuständen. Die Arbeitsnormen in der Industrie und auf dem Bau sollten erhöht werden, was automatisch bedeutete, dass die Arbeiter weniger verdienten. Viele zogen in die BRD um. Selbst als der sowjetische Diktator Stalin starb und die Bevölkerung sich Veränderungen und Liberalisierung erhofften, konnten die Eingeständnisse und Änderungen des DDR-Staates die Gemüter der Bevölkerung nicht beruhigen oder zufriedenstellen.

WAS PASSIERTE?

​Zuerst demonstrierten nur die Ostberliner Bauarbeiter auf der Straße. Dann kamen jedoch bald viele weitere unzufriedene Bürger*innen aus fast allen Bevölkerungsgruppen hinzu. Es ging jetzt nicht mehr nur um wirtschaftliche Ansprüche, sondern auch um politische: Es wurde die Wiedervereinigung gefordert. Der Aufstand weitete sich auf 250 weitere Städte und Gemeinden der DDR aus.


Während die SED nur zusah, fing die Sowjetunion durch den Einsatz der Roten Armee an, zu handeln. Die Sowjetunion rettete so den DDR-Staat und wurde fortan zum „Friedensbewahrer“. Das Ergebnis des Aufstands war also, dass die DDR mit Walter Ulbricht an der Spitze umso stärker daraus hervorging.


Die Bevölkerung musste einsehen, dass Aufstände nichts brachten, solange die Sowjetunion den DDR-Staat beschützte. Bis 1989 gab es keine großen Aufstände gegen die DDR mehr.

Geschichte; Das geteilte Deutschland und die Wiedervereinigung; 10. Klasse Gymnasium; DDR – staatliche Überwachung, Indoktrination und Unterdrückung
Proteste in Berlin (Volksaufstand 17. Juni 1953)


Die DDR lernte aus ihren „Versäumnissen“ und fing damit an, oppositionelle Äußerungen und Handlungen strenger zu überwachen und zu bestrafen.

Auf Opposition, Widerspruch und Boykott wurde mit harten Strafen reagiert. Sie reichten von politisch-sozialer Benachteiligung und Ausgrenzung bis hin zu langen Haftstrafen. Deshalb gab es nur wenige öffentliche Proteste.


Info 2: Widerstand gegen die DDR

Im Allgemeinen gab es drei Formen von Widerstand gegen das staatliche System der DDR:


1) Ausreisebegehren

1976 hatten schon um die 10.000 Bürger*innen ihre Ausreise aus der DDR beantragt. Sie wollten in die BRD einreisen. Anfang der 1980er Jahre schossen die Anträge in die Höhe. Die Menschen wollten aus der DDR-Staatsbürgerschaft entlassen werden und wurden aktiv. Sie erregten großes Aufsehen, indem sie die Botschaften westlicher Länder besetzten.


 2) Praktiziertes Christentum

Die einzige Institution, die von der DDR weitestgehend unbeeinflusst und unkontrolliert blieb, war die Kirche. Die Voraussetzung war, dass sie ausnahmslos um kirchliche Anliegen kümmerte. Besonders die evangelische Kirche hatte dennoch immer mehr Streitigkeiten mit dem Staat, da sie sich in ihren Aufgaben nicht einschränken lassen wollte. Bis 1969 waren die evangelischen Kirchen der DDR sogar noch mit denen der BRD in einem Verbund (EKD). Dann wurde aber der „Bund der evangelischen Kirchen in der DDR“ ins Leben gerufen und Verbund mit der BRD aufgelöst.


Im Allgemeinen wollten die evangelischen Gemeinden nichts mit der Politik zu tun haben, solange auch sie in Frieden gelassen wurden. Mit der Zeit schlossen sich aber immer mehr eher jüngere Menschen kirchlichen Bürgerrechts-, Ökologie- und Friedensgruppen an, die Reisefreiheit und die Achtung von Menschenrechten verlangten. Diese Gruppen dienten bald als Vorbild für oppositionelle Handlungen. 


3) politische Opposition

Ende der 1970er Jahre entwickelten sich immer mehr unabhängige Oppositionsgruppierungen, die sich öffentlich gegen das politische System der DDR stellten (z. B. die „Initiative Frieden und Menschenrechte“).  Es gab auch einige jugend-oppositionelle Friedensbewegungen (beispielsweise die „Schwerter zu Pflugscharen“ oder die „Umweltblätter“), die sich mit systemkritischen Themen beschäftigten und sich für Frieden, Menschen- und Bürgerrechte und Freiheit einsetzten. Im Jahr 1985 veranstalteten Leipziger Maler politische, staatsunabhängige Ausstellungen mit systemkritischen Werken und 1987 riefen tausende Jugendliche auf Rockkonzerten vor dem Berliner Reichstag nach dem Abriss der Mauer.


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"Schwerter zu Pflugscharen"-Symbol


Viele Oppositionelle wurden verhaftet oder ausgewiesen.


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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was war das „Ministerium für Staatssicherheit“?

Was war das Ausreisebegehren in der DDR?

Gab es Widerstand in der DDR?

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