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Gesellschaft im Mittelalter: Die drei Stände

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Lehrperson: Jan

Zusammenfassung

Gesellschaft im Mittelalter: Die drei Stände


Das Wichtigste in Kürze

Das Leben im Mittelalter wurde durch die Standeszugehörigkeit bestimmt. Während die Adeligen und Kirchenleute auf Kosten der Landbevölkerung ein gutes Leben genossen, führten die Bäuer*innen als Selbstversorger*innen ein hartes Leben voller mühseliger Arbeit. Im Laufe der Zeit erleichterten wichtige Erfindungen aber ihr Leben zumindest ansatzweise.


Doch wie unterschieden sich die drei gesellschaftlichen Stände genau?

Warum war das Leben der Bauern so hart?

Welche Erfindungen halfen der Landwirtschaft, sich zu entwickeln?


Auf diese und weitere Fragen bekommst Du in dieser Zusammenfassung eine Antwort. 


Info 1: Die Ordnung der Gesellschaft

Gelehrte waren sich im Mittelalter sicher, dass die Gesellschaft in drei Gruppen unterteilt werden mussten. Die sogenannten Stände waren gottgegeben und bestimmten über die Rechte und Pflichten der Menschen. Es gab Geistliche (Kleriker), Adelige und Bauernfamilien. Die Macht zwischen den Ständen waren aber nicht gleich verteilt: Die Bauern und Bäuer*innen, welche die Mehrheit der Bevölkerung ausmachten, arbeiteten für die Kleriker und Adeligen oder hatten diesen Abgaben zu entrichten.


Die Geistlichen

Die Kleriker, der geistliche Stand, waren nicht dem normalen Gesetz unterworfen, sondern dem Kirchenrecht. Höhere geistliche Ämter wurden meistens durch Adelige besetzt. Die Kirche bestimmte über die christlichen Gebote und ohne sie gab es keinen Weg zu Gott. Klöster waren wichtige Zentren für Wirtschaft und Bildung.


Der Adel

Die Adeligen unterstützten den König bei der Sicherstellung der Ordnung im Reich. Sie verpflichteten sich, das Königreich, den christlichen Glauben und die Kirche zu verteidigen. Im Gegenzug erhielten sie ein Lehen, also ein Stück Land aus dem Besitz des Königs. Zu diesem Lehen gehörten alle dort lebenden Untertanen, oft eine Burg, besondere Rechte oder ein Amt. Ab dem 11. Jahrhundert gab es eine Unterscheidung zwischen dem hohen und dem niederen Adel. 


Vertiefung
​​Vorgang der Belehnung

Da die meisten Menschen im Mittelalter nicht lesen konnten, wurden wichtige rechtliche Vorgänge, wie eine Amtseinsetzung, meistens mithilfe symbolischer Handlungen bezeugt. Diese Vorgänge wurden immer öffentlich vor Zeugen ausgeführt, um die Rechtmäßigkeit zu garantieren. So wurden Treueschwüre auf die Bibel geleistet, vor dem Lehnsherren niedergekniet oder symbolische Gegenstände, zum Beispiel ein Schwert, übergeben.


Die Bauernfamilien

Die Bauern waren für die Ernährung der Bevölkerung verantwortlich. Sie bestellten und ernteten die Felder. Sie waren entweder frei oder unfrei, aber hatten eigentlich immer Leistungen oder Abgaben an die Grundherren zu entrichten. Ihnen wurde viele Rechte, wie das Tragen einer Waffe, verwehrt. Der Adel und der Klerus lebte von ihrer Arbeit. Doch diese Bevölkerungsgruppe waren nicht nur Bauern und Bäuer*innen. Gleichzeitig gingen sie auf ihren Höfen oft auch handwerkenden Tätigkeiten nach und versorgten sich und die oberen Stände mit allem, was man zum Leben brauchte.


Die Frauen

Du hast Dich vielleicht schon gewundert, wieso hier oft nur in der männlichen Form geschrieben wird. Wo sind denn die Frauen des Mittelalters? Die Frauen bleiben in den meisten Schriften des Mittelalters unerwähnt. Sie wurden manchmal als eigener Stand angeführt. Ihre Rechte unterschieden sich, je nachdem in welchen Stand sie geboren waren. Ihnen war jedoch gemeinsam, dass ihre Rechte im Laufe des Mittelalters zunehmend eingeschränkt wurden.


Info 2: Das harte Leben der Bauern

Europa war im Mittelalter nur sehr dünn besiedelt. Die Menschen lebten in kleinen Dörfern zusammen. Innerhalb dieser Gemeinschaften wussten man alles übereinander. Doch die Welt außerhalb des Dorfs war weitgehend unbekannt. Da die meisten Menschen nicht schreiben konnten, beschränkte sich das Wissen der Menschen auf Erzählungen oder Erlebtes. Die Umwelt war feindlich, denn wilde Tiere, wie Bären und Wölfe, lebten in den weitläufigen Wäldern des nördlichen Europas. Zudem war das Überleben nur durch harte Arbeit möglich. Die Ernteerträge waren gering und Ernteausfälle durch schlechtes Wetter bedeuteten Hunger, Krankheit und Tod.  Die Bauern produzierten alles, was sie brauchten selber oder erworben es durch Tauschgeschäfte. Bauern und Bäuer*innen lebten in Strohhütten mit einem Raum, trugen einfache Kleidung und die gesamte Familie arbeitete den ganzen Tag.


Vertiefung
Die Entwicklung der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte während des Mittelalters. Am Anfang wurden die Felder jedes Jahr bestellt, bis das Feld keine Früchte mehr trug. Die sogenannte Feldgraswirtschaft war aber nicht sehr effizient. So entwickelte sich die Zweifelderwirtschaft. Dabei wurde die Hälfte der Felder nur jedes zweite Jahr bepflanzt. So konnte sich der Boden besser erholen. Noch effizienter wurde das System mit der Dreifelderwirtschaft. Im Dreijahresrhythmus wurde nun Wintersaat, Frühlingssaat und Brache rotiert. Während der „Brache“ düngten weidende Tiere den Boden. Dadurch und durch wärmeres Klima in Europa verbesserten sich die Ernteerträge deutlich. Dadurch wuchs auch die Bevölkerung bis Mitte des 14. Jahrhunderts schneller an.


Info 3: Wichtige Erfindungen

Während des Mittelalters wurden wichtige Erfindungen gemacht, die das Leben der Landbevölkerung entscheidend vereinfachten und so die Lebensumstände der Bäuer*innen verbesserten. Hier nenne ich Dir die, die meiner Meinung nach am wichtigsten waren:

  • Räderpflug, um die Erde umzubrechen
  • Egge, zum Verkleinern der Erdklumpen vor der Saat
  • Schub- und Lastkarren, für vereinfachte Transporte
  • Kummet (Halskragen) und Hufeisen für Pferde, damit diese mehr Lasten ziehen konnten
  • Wind- und Wassermühlen 
  • erhöhte Eisenproduktion zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen


Geschichte; Leben und Kultur im Mittelalter; 7. Klasse Gymnasium; Gesellschaft im Mittelalter: Die drei Stände
Pferd zieht Räderpflug über den Acker. Dies bedeutete eine deutliche Effizienzsteigerung im Ackerbau.


Zudem wurde im Laufe der Zeit immer mehr in die Natur eingegriffen, in dem Wälder gerodet, Sümpfe trocken gelegt und so neue landwirtschaftliche Flächen geschaffen wurden. Auch wurden immer mehr Städte durch Adelige gegründet, welche zu Zentren der Wirtschaft, Bildung und Herrschaft wurden. Stadtbewohner*innen hatten dabei mehr Rechte als Landbewohner*innen.




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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche Erfindungen wurden im Mittelalter in der Landwirtschaft gemacht?

Warum war das Leben der Bauernfamilien im Mittelalter so hart?

Welche Stände gab es im Mittelalter?

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