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Weimarer Republik

Erfolg und Krisen der Weimarer Republik

Erfolg und Krisen der Weimarer Republik

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Lehrperson: Heverton

Zusammenfassung

Erfolge und Krisen der Weimarer Republik



Das Wichtigste in Kürze

Die junge Weimarer Republik musste sich schon in den ersten Jahren mit vielen Problemen auseinandersetzen. Die Regelungen des Versailler Vertrags brachten große finanzielle Probleme mit sich, und wegen ihrer alleinigen Kriegsschuld standen die Deutschen alleine da. Und selbst innerhalb der Republik gab es Misstrauen aus verschiedenen politischen Richtungen. Erst 1923 wandte sich das Blatt. Es begannen die „Goldenen Zwanziger“: eine Zeit der wirtschaftlichen und politischen Stabilisierung in der Weimarer Republik.


Warum misstrauten die Deutschen der neuen Weimarer Republik? 

Was bedeutet Inflation, und wie kam es dazu?

Wie schaffte die Weimarer Republik den Wandel von den Krisenjahren zu ihrer Blütezeit? 


Antworten auf diese und viele weitere Fragen bekommst Du in der folgenden Zusammenfassung!


Info 1: Die Krisenjahre der jungen Republik bis 1923


Der Versailler Vertrag

Im Sommer 1919 war der Erste Weltkrieg gerade vorbei und die Weimarer Republik erst gegründet worden. In diese Zeit fällt die Veröffentlichung des Versailler Vertrags, der das Europa der Nachkriegszeit neu organisieren sollte. Den Deutschen wurde darin die alleinige Kriegsschuld zugeschrieben. 


Im Vertrag waren deswegen folgende Punkte verankert, die bei der Bevölkerung große Bitterkeit auslösten:

  • Gebietsabtretungen
  • hohe Reparationszahlungen (Entschädigungen für die Kriegsschäden)
  • starke Verkleinerung der deutschen Armee
  • Forderung, Kriegsverbrecher auszuliefern

Die Parteien waren sich uneins, wie man damit umgehen sollte. Letztendlich aber bestand die einzige Möglichkeit darin, den Vertrag anzunehmen. Denn das Gebiet der Weimarer Republik wäre sonst von den Alliierten besetzt worden. Diese Zusammenarbeit mit den Siegermächten wollte die Bevölkerung jedoch nicht hinnehmen. 


Den Politikern wurde dann vorgeworfen, die Niederlage im Krieg selbst in die Wege geleitet zu haben. Diesen Mythos nennt man „Dolchstoßlegende“. Dass das Deutsche Reich schon vor dem Kriegsende völlig verausgabt war, wurde einfach ignoriert. 


Geschichte; Weimarer Republik; 9. Klasse Gymnasium; Erfolg und Krisen der Weimarer Republik
Die Dolchstoßlegende wurde auf vielen politischen Plakaten auch bildlich dargestellt und so im Volk verbreitet.


Aufstände und Unzufriedenheit

Weder die politisch rechts orientierten Menschen, noch die links orientierten Meinungen, wollten die neue Republik als ihre neue Staatsform akzeptieren. Sie erschien ihnen bloß als Folge ihrer Niederlage entstanden zu sein. Ehemalige Soldaten der rechten Seite ermordeten ihre politischen Gegner und wurden dafür kaum bestraft. Es kam zu Putschversuchen, um die neue Regierung zu stürzen. 


Die linke Seite, der vor allem die Arbeiterschaft angehörte, versuchte, ihrer Stimme mit Streiks und bewaffneten Aufständen Gehör zu verschaffen. Um diese Aufstände zu beruhigen, wurden wiederum Soldaten der Reichswehr eingesetzt, und es kam zu blutigen Auseinandersetzungen mit über 1000 Toten.


Die rechts orientierten Soldaten konnten die Oberhand gewinnen. Das führte aber nur dazu, dass die linksradikale Kommunistische Partei Deutschland immer stärker wurde, weil sich die Menschen radikalisierten.


Vertiefung
Der Aufstieg der NSDAP

Auch auf der rechtsradikalen Seite wurde die verzwickte politische Situation ausgenutzt. Adolf Hitler war als Anführer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) geschickt darin, der Bevölkerung Sicherheit und eine bessere Zukunft zu versprechen. 


Mithilfe seiner Sturmabteilung, einer Kampforganisation, versuchte er einen Putsch: Er wollte von München aus die Macht über Bayern übernehmen. Am 08. November 1923 stürmten sie den Bürgerbräukeller. Doch der Putsch wurde gestoppt. Es sollte noch 10 Jahre dauern, bis Hitler die Macht dann schließlich doch übernehmen würde.


Inflation und Armut

Nicht nur die hohen Reparationszahlungen an die Siegermächte machten der Staatskasse der jungen Weimarer Republik zu schaffen. Dazu kamen die hohen Schulden, die während des Kriegs gemacht wurden, Zahlungen an die Hinterbliebenen der vielen Kriegsopfer und die teure Umstrukturierung der Wirtschaft. Man musste wieder von einer Kriegswirtschaft auf eine Friedenswirtschaft umstellen. 


Um diese Ausgaben alle verkraften zu können, wurde neues Geld gedruckt. Dann war zwar mehr Geld verfügbar, dieses war aber auch weniger wert. Diese Inflation sorgte dafür, dass Ersparnisse auf einmal nichts mehr wert waren.


Vertiefung
Besetzung des Ruhrgebiets

Eigentlich sollte die Weimarer Republik Frankreich mit Holz und Kohle beliefern, um damit einen Teil ihrer Schulden zu begleichen. Als zum Ende des Jahres 1922 nicht so viel geliefert werden konnte wie versprochen, besetzte Frankreich stattdessen das Ruhrgebiet. Dieses war eines der wirtschaftlich bedeutendsten deutschen Gebiete. Durch diese Aktion sollten die Lieferungen erzwungen werden. 


Die Weimarer Armee war mittlerweile aber so klein, dass Widerstand nur durch Streiks möglich war.  Schon im Januar 1923 streikten also ein Großteil der Beamten- und Arbeiterschaft in der besetzten Region, um nicht mit der französischen Fremdmacht zusammenarbeiten zu müssen. Der deutsche Staat bezahlte sie aber weiter – auf Kosten einer immer weiter steigenden Inflation.

Letztendlich musste der passive Widerstand aufgegeben werden. Das war eine weitere Niederlage gegenüber Frankreich, die die Deutschen verletzte.


Info 2: Innen- und Außenpolitische Erfolge nach 1923


Außenpolitische Zusammenarbeit

Anstatt sich nach außen hin weiter abzuschatten, wie das nach dem Krieg der Fall gewesen war, begann die Weimarer Republik langsam wieder, mit den früheren Kriegsgegnern zusammenzuarbeiten. 


Dazu zählte zum Beispiel die Sowjetunion. Weil diese nach dem Krieg auch im Abseits stand, erklärten sich die beiden Staaten zum gemeinsamen Vertrag von Rapallo (1922) bereit. Damit entstanden gegenseitige Beziehungen.


Nachdem Frankreich das Ruhrgebiet wieder verlassen hatte, konnte es auch hier zu einer Annäherung kommen. Im Vertrag von Locarno (1925) wurde festgelegt, dass Deutschland nicht versuchen würde, seine Grenze nach Westen in französisches Gebiet zu verlagern. 


Mit der Aufnahme in den Völkerbund im Jahr 1926 war endlich der Schritt geschafft, mit dem die Weimarer Republik wieder zu einem anerkannten Mitglied der internationalen Staatengemeinschaft werden konnte.



Definition Völkerbund

Schon 1920 wurde im Versailler Vertrag der internationale Zusammenschluss verschiedenster Länder beschlossen. Der Völkerbund sollte gemeinsam daran arbeiten, den Frieden nach dem 1. Weltkrieg zu wahren. Auch wenn das nicht funktioniert hat, hatte er eine große Bedeutung: Er war der Vorgänger der Vereinten Nationen (UN), die es heute noch gibt. 


Innenpolitische Fortschritte

Um der Inflation ein Ende zu setzen, wurde 1923 eine neue Währung eingeführt: die Rentenmark. Außerdem wurde von amerikanischer Seite im Rahmen des „Dawesplan“ ein großer Teil der ursprünglich verlangten Reparationszahlungen erlassen. Obendrein bekamen die deutschen Banken jetzt hohe Kredite – und die Wirtschaft konnte damit enorm angekurbelt werden. Endlich gab es wieder weniger Arbeitslose und die Menschen verdienten wieder mehr. 


Sie konnten es sich jetzt leisten, öfter ins Theater, in Musikaufführungen oder Kinos zu gehen. Man orientierte sich am Beispiel der USA und Tanzclubs wurden modern. Massenmedien, Kunst und Kultur erreichten gemeinsam mit dem wirtschaftlichen Aufschwung einen Hochpunkt. Die Modernisierungswelle war so beeindruckend, dass man sogar von den „Goldenen Zwanzigern“ sprach.


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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche Vorschriften wurden Deutschland im Versailler Vertrag gemacht?

Wie kam es zur Inflation in der Weimarer Republik?

Was war der Völkerbund?

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