Verben: Merkmale und (un-)regelmässige Bildung
Das Wichtigste in Kürze
Jedes Wort gehört zu einer der fünf Wortarten. Im Folgenden wollen wir uns eine solche Wortart und ihre Besonderheiten genauer anschauen: das Verb. Manche sagen ihm auch „Tun-Wort“ oder „Tätigkeitswort“. Es ist wichtig, dass Du Dich mit den Verben anfreundest, denn diese Wortart wird im Deutschunterricht sehr häufig besprochen.
Info 1: Verben
Verben sind Wörter, die ausdrücken, was jemand tut oder was passiert. Ohne sie ergeben Sätze keinen Sinn. Verben kann man verändern (= beugen) und in verschiedene Personal- und Zeitformen setzen. Ein weiteres wichtiges Merkmal der Wortart „Verben“ ist, dass sie stets kleingeschrieben sind.
Beispiele:
Tim trinkt ein Glas Wasser.
Ich vergesse ständig meine Unterlagen.
Kannst du mir die Zeit sagen?
Wir wollen uns das Verändern bzw. Beugen von Verben genauer ansehen. Es ist so, dass es eine Grundform von jedem Verb gibt – den sogenannten „Infinitiv“. Sie endet stets auf „-en“.
Beispiele:
schlafen, sagen, heissen
Daneben gibt es von jedem Verb auch Personalformen und Zeitformen. Welche Form man richtigerweise verwendet, kommt darauf an, was man sagen möchte.
Info 2: Personalformen
Es gibt sechs verschiedene Arten von Personen und somit sechs verschiedene Personalformen. Drei davon sind in der Einzahl (= Singular), drei in der Mehrzahl (= Plural).
Zu den Personalformen gehört jeweils ein Personalpronomen. In Sätzen mit Verben in der 3. Person Singular oder Plural werden diese Pronomen manchmal durch Namen oder anderen Nomen ersetzt. Hier siehst Du, wie man ein Verb („finden“) in die verschiedenen Personalformen setzt.
Grundform | – | finden | Ich kann den Schlüssel nicht finden. |
1. P. Sg. | ich | finde | Ich finde den Schlüssel nicht. |
2. P. Sg. | du | findest | Du findest den Schlüssel nicht. |
3. P. Sg. | er/sie/es | findet | Er findet den Schlüssel nicht. (Paulo findet den Schlüssel nicht.) |
1. P. Pl. | wir | finden | Wir finden den Schlüssel nicht. |
2. P. Pl. | ihr | findet | Ihr findet den Schlüssel nicht. |
3. P. Pl. | sie | finden | Sie finden den Schlüssel nicht. (Die Kinder finden den Schlüssel nicht.) |
Zu den Zeitformen, die Verben haben können, gibt es eine separate Lektion (vgl. die Lektion „Zeitformen“).
Info 3: Regelmässige und unregelmässige Verben
Eine weitere wichtige Sache bei Verben ist, dass zwischen regelmässigen und unregelmässigen Verben unterschieden wird. Hierzu solltest Du Folgendes wissen:
REGELMÄSSIGE VERBEN
Bei regelmässigen Verben ist der Wortstamm immer gleich – egal, welche Personal- und Zeitform. Der Wortstamm ist, vereinfacht gesagt, der „Hauptteil“ eines Wortes. Meistens umfasst er eine Silbe.
In den folgenden Beispielen siehst Du, dass der Wortstamm immer gleichbleibt. Beim Verb „lernen“ bleibt der Stamm immer „lern“ und beim Verb „machen“ bleibt der Stamm immer „mach“.
| PRÄSENS | PRÄTERITUM |
ich | lerne | lernte |
du | lernst | lerntest |
er, sie, es | lernt | lernte |
wir | lernen | lernten |
ihr | lernt | lerntet |
sie | lernen | lernten |
| PRÄSENS | PRÄTERITUM |
ich | mache | machte |
du | machst | machtest |
er, sie, es | macht | machte |
wir | machen | machten |
ihr | macht | machtet |
sie | machen | machten |
UNREGELMÄSSIGE VERBEN
Bei unregelmässigen Verben verändert sich der Wortstamm je nach Personal- und Zeitform. Die unregelmässigen Verben und ihre Formen musst Du auswendig lernen.
In den folgenden Beispielen siehst Du, dass sich der Vokal im Wortstamm (farbig) von Form zu Form verändert. Beim Verb „fallen“ wird das „a“ teils zu „ä“ und „ie“. Beim Verb „lesen“ wird das „e“ teils zu „ie“ und „a“.
| PRÄSENS
| PRÄTERITUM
|
ich | falle | fiel |
du | fällst | fielst |
er, sie, es | fällt | fiel |
wir | fallen | fielen |
ihr | fallt | fielt |
sie | fallen | fielen |
| PRÄSENS | PRÄTERITUM |
ich | mache | machte |
du | machst | machtest |
er, sie, es | macht | machte |
wir | machen | machten |
ihr | macht | machtet |
sie | machen | machten |