Gross- und Kleinschreibung: Überblick und Beispiele
Das Wichtigste in Kürze
In der deutschen Sprache gibt es eine Wortart, welche ausnahmslos grossgeschrieben wird: das Nomen. Für alle anderen Wortarten gilt strikte Kleinschreibung. Es sei denn, die Wörter stehen am Satzanfang: Satzanfänge werden – wie in den meisten Sprachen – stets grossgeschrieben. Auch die höfliche Anrede ist eine Ausnahme.
Info 1: Grossschreibung von Nomen
Wenn man die Gross- und Kleinschreibung beherrschen möchte, muss man ganz genau wissen, welche Wörter Nomen sind. Denn Nomen werden stets grossgeschrieben.
Du erkennst Nomen daran, dass ihnen meist ein Artikel („der“, „eine“) oder ein anderes Pronomen („mein“, „seine“) vorangestellt ist. Die meisten Nomen bezeichnen Menschen, Tiere, Pflanzen oder andere Sachen, Du kannst sie anfassen, hören, riechen, spüren oder sehen. Aber auch die Wörter für Gefühle und Ideen zählen zu den Nomen.
Als Nomen gelten auch sogenannte „Eigennamen“. Eigennamen bezeichnen Dinge, die es (im weiteren Sinn) nur einmal gibt: Personennamen, Namen von Orten (z.B. Städte oder Gewässer) oder Ereignisse in der Geschichte.
Beispiele – „normale“:
die Glühbirne
das Rauschen
der Gestank
dieser Wind
der Horizont
Beispiele – Gefühle u. Ideen:
dein Stolz
die Eifersucht
die Sorge
unsere Trennung
Beispiele - Eigennamen:
Gabriel
Chur
Matterhorn
Aare
Zweiter Weltkrieg
Zusatzinfo: Verben und Adjektive werden Nomen
Manchmal werden Verben und Adjektive im Satz zu Nomen und werden deshalb auch grossgeschrieben. Man erkennt sie daran, dass ihnen ein Artikel oder ein anderes Pronomen vorangestellt ist, das man sonst nur vor Nomen sieht.
Beispiele:
Das Radeln ist anstrengend.
Das Tanzen mit Freunden macht mir Spass.
Ich mag das Lernen im Internet.
Ich wünsche dir alles Gute.
Die Trauernden kommen an.
Info 2: Grossschreibung von Satzanfängen
Auch Satzanfänge werden stets grossgeschrieben – egal, ob die Wörter Nomen sind oder nicht. Hierzu solltest Du Dir folgende Punkte merken.
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Das erste Wort nach einem Punkt, Ausrufe- oder Fragezeichen ist ein Satzanfang.
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Das erste Wort eines ganzen Texts, Abschnitts oder Titels ist ein Satzanfang.
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Auch das erste Wort von wörtlicher Rede ist ein Satzanfang.
Beispiele:
Du hast dich heute geärgert? Das überrascht mich nicht.
Füttern der Esel verboten
Sie sagte: „Ich möchte dir etwas sagen.“
Info 3: Grossschreibung bei höflicher Anrede
Wenn Du eine Person siezt (oder allgemein höflich sein willst), schreibst Du alle Pronomen gross, welche für diese Person stehen.
Beispiel:
Guten Tag Frau Müller
Ich muss Sie informieren, dass ich leider krank geworden bin. Deshalb kann ich morgen nicht zur Schule kommen. Wäre es Ihnen Recht, mir die Hausaufgaben per E-Mail zu schicken?