«Zahn- und Mundgesundheit» geprüft von
In dieser Lektion lernst Du, wie Angewohnheiten wie Zigaretten, Vapes, Snus, Energydrinks und sogar Piercings Deine Mundgesundheit beeinflussen können.
Vapes, Zigaretten und andere Tabakprodukte wie Snus verursachen und verschlimmern eine ganze Reihe an gesundheitlichen Problemen, unter anderem ein geschwächtes Immunsystem, Durchfall, Übelkeit, Sodbrennen, Asthma sowie andere Lungenkrankheiten, Mundgeruch (Halitosis), und sogar Mund- und Lungenkrebs. Auch wenn Du selbst weder rauchst noch Vapes dampfst, selbst Passivrauchen und -vapen kann Deine Gesundheit ebenso beeinflussen wie aktiver Konsum.
Der Teer und das Nikotin des Tabaks verfärben nicht nur Deine Zähne und verursachen Mundgeruch, sie können auch zu anderen Problemen wie beispielsweise Zahnfleischentzündungen (Gingivitis), Erkrankungen der Mundschleimhaut (Leukoplakie), Verzögerungen des Heilungsprozesses bei Wunden im Mund, oder sogar Mundkrebs führen. Zigaretten enthalten mehr als 7′000 Chemikalien, von denen mindestens 70 bewiesen krebserregend sind. Rauchen beeinträchtigt darüber hinaus die Wundheilungsfähigkeit des Mundes, was nach chirurgischen Eingriffen oder zahnärztlichen Behandlungen zu Komplikationen führen kann.
Mundkrebs tritt als Wucherung oder Wunde auf, die nicht von selbst wieder verheilt oder verschwindet. Er kann an den Lippen, der Zunge, in der Innenseite der Wange, am Mundboden, am harten und weichen Gaumen, den Nebenhöhlen sowie im Rachen auftreten. Wenn er nicht frühzeitig behandelt wird, kann er lebensbedrohlich sein. Jedoch ist Mundkrebs heilbar, vor allem bei frühzeitiger Erkennung. Solltest Du also Unregelmässigkeiten bemerken, ist es besser, so bald wie möglich einen Untersuchungstermin zu vereinbaren.
Vapes sind ein eher neues Produkt, weshalb ihre langfristigen Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit noch nicht umfassend untersucht werden konnten. In Anbetracht ihrer Inhaltsstoffe, der Funktionsweise und der Verwendung der Geräte, ist die Sorge berechtigt.
Zum einen enthalten die Liquids Nikotin, zum anderen enthalten sowohl die Liquids als auch die beigemischten Aromen verschiedene Arten von Zucker. Der Dampf, den die Vapes erzeugen, ist dick und zähflüssig, und ein grosser Teil davon bleibt in der Mundschleimhaut hängen und wird von dieser aufgenommen.
Neben dem Rauchen wird Tabak auch in rauchloser Form zum oralen (mündlichen) und nasalen (durch die Nase) Konsum angeboten. Vor allem mündlich eingenommener Tabak kann Deine Mund- und Zahngesundheit beeinträchtigen, da der sogenannte „Snus“ zwischen die Innenseite der Lippe und dem Zahnfleisch eingeklemmt wird, wo er eine längere Zeit verbleibt. Das Salz im Snus reizt das weiche Gewebe und lässt so das Nikotin in den Blutkreislauf gelangen. Der Konsum dieses rauchlosen Tabakprodukts steht in direktem Zusammenhang mit oraler Leukoplakie, da diese immer genau dort entsteht, wo der Snus mit dem Gewebe in Berührung gekommen ist. Diese Wucherungen können zu Krebs führen.
Piercings sind ein beliebtes Mittel, um die eigene Persönlichkeit auszudrücken. Im Allgemeinen sind sie harmlos, sie von ausgebildetem Fachpersonal gestochen und angebracht werden. Piercings in der Mundhöhle sowie Lippen- und Wangenpiercings können jedoch die Zähne beschädigen und das Gewebe verletzen.
Daher ist es wichtig, Piercings richtig zu reinigen und ein qualitativ hochwertiges Material auszuwählen. Ausserdem solltest Du vorher abklären, dass Du auf keine der verwendeten Materialien allergisch reagierst. Wenn eine medizinische Fachperson Dir anrät, Dein Piercing endgültig zu entfernen, solltest Du diesem Rat folgen, da es Dir schmerzhafte Komplikationen wie Zahnabbrüche und Zahnfleischerkrankungen ersparen kann.
Wusstest Du, dass in 2 dl eines zuckerhaltigen Getränks im Durchschnitt 20 g zugesetzten Zuckers stecken? Diese Menge, welche gerade mal ein normales Glas füllt, entspricht zwei Drittel der empfohlenen täglichen Zuckerzufuhr für Kinder. Dabei sollte man auch daran denken, dass viele Lebensmittel und Getränke auch von Natur Zucker enthalten, vor allem in der Form von Glukose und Laktose. Hoher Zuckerkonsum ist nicht nur schlecht für Deine Gesundheit im Allgemeinen, sondern auch schädlich für Deine Mundgesundheit.
Die Bakterien in Deinem Mund ernähren sich von Zucker und produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und zersetzen können, was zu Karies und empfindlichen Zähnen führt. Zucker ist eine der Hauptursachen für Karies, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Auch wenn die zuckerfreien Alternativen vielleicht sinnvoller erscheinen, können auch sie Deine Zähne durch ihren Säuregehalt beschädigen.
Sport- und Energydrinks, Fruchtsäfte und kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke gehören zu den säurehaltigsten Getränkekategorien, die die Oberflächenhärte des Zahnschmelzes aufgrund von Mineralstoffverlusten stark verringern.
Häufig enthalten diese Getränke Zitronensäure, Phosphorsäure und Kohlensäure, welche den Zahnschmelz mit der Zeit zu zersetzen. Wenn der Zahnschmelz zersetzt ist, liegt das darunter gelegene weichere Zahnbein (Dentin) frei, was die Zähne wiederum empfindlicher und anfälliger für Karies macht. Täglicher Konsum kohlensäurehaltiger Getränke erhöht das Risiko der Zahnerosion, die sowohl die Milchzähne als auch die bleibenden Zähne betreffen kann.
Der pH-Wert des Mundes wird direkt von den Lebensmitteln und Getränken, die Du zu Dir nimmst, beeinflusst, und dieser pH-Wert wirkt sich wiederum unmittelbar auf Deine Zahn- und Mundgesundheit aus. Der Normalbereich des pH-Werts von Speichel liegt zwischen 6.2 und 7.6 und dient als Schutzbarriere gegen säurehaltige Lebensmittel und Getränke. Fällt der pH-Wert in Deinem Mund unter 5.5, beginnt der erhöhte Säuregrad, den schützenden Zahnschmelz zu zersetzen, wodurch das Kariesrisiko steigt. Darüber hinaus führt eine organische Säure, die durch die Vergärung von Zucker in Getränken durch Mikroorganismen im Zahnbelag entsteht, zu weiterer Demineralisation und Karies.
Energydrinks sind besonders schädlich, da sie viel Zucker enthalten und mit einem pH-Wert zwischen 1.5 und 3.3 stark sauer sind.
Du kannst das Risiko von Zahnerosionen um etwa 70% verringern, indem Du hauptsächlich Wasser trinkst. Falls Du aber auf zuckerhaltige und säurehaltige Getränke nicht verzichten möchtest, kannst Du zumindest den direkten Kontakt dieser Flüssigkeiten mit Deinen Zähnen verringern, indem Du einen Strohhalm verwendest. Wenn Du anschliessend Wasser trinkst, werden die Säuren neutralisiert. Zudem schränkt eine gute Mundhygiene die schädlichen Auswirkungen der Säuren ein.
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Zucker – Süssgetränke – Süssstoffe. (2019). Gesundheitsförderung Schweiz.
Zucker: weniger ist mehr. (2019). In Gesundheitsförderung Schweiz.
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Nur bedingt, da nicht nur der Zucker, sondern auch der hohe Säuregehalt die Zähne angreift.
Der Teer und das Nikotin in Zigaretten kann Zahnfleischentzündungen, Erkrankungen der Mundschleimhaut und sogar Mundkrebs verursachen.
Vapes enthalten neben Nikotin auch Zucker, durch den das Risiko für Karies stark steigt.
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