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Zahn- und Mundgesundheit

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Tipps für ein strahlendes Lächeln

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Zusammenfassung

Tipps für ein strahlendes Lächeln

Das Wichtigste in Kürze

Lächeln macht gute Laune – umso mehr, wenn Du dabei deine strahlenden Zähne zeigen kannst. In dieser Zusammenfassung erfährst Du, wie Du Deine Zähne am besten putzt, Zahnseide richtig verwendest und Deinen Mund pflegst, damit Dein Lächeln strahlend und gesund bleibt.



Wie beeinflusst das Zähneputzen die Bakterien und Biofilme?

Etwa 330330​ Milliarden Zellen im Körper werden jeden Tag erneuert, ein Prozess, der als Zellumsatz bezeichnet wird. Auch die Epithelzellen im Mund werden durch Zellteilung etwa alle 1414 bis 2121​ Tage ersetzt. Das ist gut zu wissen, weil die Bakterien im Mund auf nicht abschuppenden Oberflächen wie Zähnen und Wurzeln einen Biofilm bilden und sich dort festsetzen. Der Einsatz von beispielsweise Zahnbürsten, Interdentalbürsten oder Zahnseide ist die einzige Möglichkeit, sie zu desorganisieren und reduzieren


Innert Minuten nach der vollständigen Reinigung der Zahnoberfläche bildet sich ein Pellikel aus Proteinen und Glykoproteinen im Speichel. Dann binden sich die ersten Bakterien locker an das Pellikel, andere Mikroorganismen heften sich an diese Primärbesiedler und es entstehen Mikrokolonien. Diese wachsen und reifen zu komplexen Gruppen mit stoffwechselbedingten Vorteilen für die Beteiligten. Genau wie Menschen bilden Bakterien kleine Dörfer auf den Zahnoberflächen, die zu grossen Städten heranwachsen. Sobald sie alle verfügbaren Oberflächen besiedelt haben, beginnen sie, immer höher werdende Wolkenkratzer zu bauen.


Nach 2424 Stunden gibt es eine Verschiebung in der Population dieser Wolkenkratzer: Bakterien, die in den Kellern und Abwasserkanälen dieser Wolkenkratzer vergraben sind, müssen ihren Stoffwechsel ändern und werden zu den bösen Jungs. Sie randalieren und vandalieren. Es reicht also nicht, nur die obersten Schichten der Kolonien zu stören, denn die Gefahr liegt im Grundstein.


Das Ziel ist es nun, im Mund mit Zahnbürste, Interdentalbürste oder Zahnseide den grössten Tsunami oder das grösste Erdbeben zu erzeugen und diese Wolkenkratzer zu zerstören. Die relativ kurzlebigen Bakterien (die meisten sterben innerhalb weniger Stunden bis zu einem Tag) haben nicht genug Zeit, sich an diese plötzlichen neuen Lebensbedingungen anzupassen, also sterben sie alle ab. 


Deshalb wird von „mechanischer Plaquekontrolle“ – also vom Zähneputzen – und nicht von Plaqueentfernung gesprochen, denn es ist unmöglich, die Plaque vollständig zu entfernen. Stattdessen müssen die Bakterien gestört, der Biofilm desorganisiert und ihre Wolkenkratzer zweimal täglich – aber perfekt! – zerstört werden.



Effektive Plaquestörung

Die Plaque muss vor allem im Sulcus gestört werden. Der Sulcus ist der natürliche Raum zwischen der Zahnoberfläche und dem umgebenden Zahnfleischgewebe, wo Zahn und Zahnfleisch aufeinandertreffen.​​


Er ist entscheidend, weil dieses winzige, dünne, am Zahn haftende Gewebe die erste Verteidigungslinie gegen die Mikroorganismen darstellt, die durch ihn in den Körper eindringen und sich ausbreiten können. Auch an den übrigen Zahnoberflächen muss die Plaque gestört werden.


Gesundes Zahnfleisch ist fest, rosa bis braun und liegt eng um den Zahn. Ein gutes Zeichen für einen gesunden Zahnfleischsulcus ist eine Tiefe von 33​ mm oder weniger, welche auch regelmässig vom Zahnarzt gemessen wird.

Plaqueansammlungen im Sulcus und rötliches, geschwollenes Zahnfleisch, wobei das Gewebe bei Berührung leicht blutet, sind ein Zeichen für eine Zahnfleischentzündung und -infektion (Gingivitis).

Wird nichts gegen sie getan, kann sich Gingivitis in Parodontitis verwandeln, die mittelschwer (oben) oder fortgeschritten (unten) sein kann. 



Unbehandelt kann Parodontitis den Knochen zerstören, die Zähne lockern und sogar zu Zahnverlust führen.


Welche Methoden und Werkzeuge sind am besten geeignet?

Es gibt einige Methoden und Werkzeuge, die Dir dabei helfen, Deine Zähne gründlich zu reinigen. Dabei ist es wichtig, alle Optionen samt ihren Vor- und Nachteilen zu kennen.


Interdentalbürste

Die Zahnbürste reinigt nur 70%70\%​ der Zahnoberflächen, aber die wichtigsten 30%30\% der Interdentalräume, wo alle Zahnprobleme von Karies bis hin zu Parodontitis beginnen, bleiben unberührt. Deswegen ist die Interdentalbürste besonders wichtig.


Eine gute Interdentalbürste hat lange und weiche Borsten, die sich dehnen und ausbreiten können. Nur mit diesen Eigenschaften kann der gesamte Interdentalbereich ausgefüllt (1.) und die Wölbungen auf den Zähnen sowie zwischen den Papillen erreicht werden (2.).


1. Interdentalreinigung mit einer geeigneten Interdentalbürste
2. Reinigung der Interdentalräume trotz Wölbungen der Zähne


Herkömmliche Interdentalbürsten (3.) und Zahnseide (4.) können diese tückischen Orte nicht erreichen. Ausserdem können herkömmliche Interdentalbürsten den Knochen und die Papille in geschlossenen Interdentalräumen stark schädigen. Deshalb sollten Dir Fachpersonen eine für Dich geeignete Interdentalbürste empfehlen.


3. Herkömmliche Interdentalbürste
4. Zahnseide im Interdentalraum



Zahnseide 

Ein Interdentalraum kann unregelmässig oder schlichtweg zu eng sein, etwa wegen gedrehter oder fehlgestellter Zähne sowie einer engen Zahnstellung. Dann kann es vorkommen, dass die Interdentalbürste nicht durchpasst. In solchen Fällen kommt die Zahnseide zum Zug, die aber nicht so effektiv wie die Interdentalbürste und darüber hinaus oft falsch angewendet wird. Dadurch kann Zahnseide äusserst aggressiv für das Zahnfleisch und die Zähne sein.



Handzahnbürste

Bei Handzahnbürsten ist sowohl die Bürste an sich als auch die Technik ausschlaggebend. Am besten verwendest Du einen kleinen Bürstenkopf mit dichten, ultraweichen Borsten, die gründlich reinigen, ohne dabei zu intensiv zu sein. 


Die sogenannte Bass-Technik ist einzige Technik, mit welcher der Sulcus erreicht werden kann. Dabei wird der Kopf der Zahnbürste um 45°45\degree geneigt, wobei die Hälfte der Borsten auf dem Zahnfleisch und die andere Hälfte auf den Zähnen liegt. Wenn Du die Zahnbürste wie einen Stift sanft hältst, vermeidest Du automatisch zu starken Druck auf Zähne und Zahnfleisch.


Bass-Technik



Einbüschelbürste

Möchtest Du Dich besonders gut um Deine Zähne kümmern, kannst Du eine spezielle Zahnbürste mit einem kleinen Bürstenkopf verwenden, womit Du Zahn für Zahn perfekt einzeln reinigen kannst – ganz ohne Druck und ohne Zahnpasta. Das dauert zwar etwas länger als das typische Zähneputzen, kann jedoch jederzeit und überall gemacht werden. Du darfst Dich also ruhig langweiligen Badezimmer verabschieden.


Vor allem die Kauflächen der zweiten Backenzähne sind sehr anfällig für Fissurenkaries, für dessen Vorbeugung die Einbüschelbürste besonders nützlich ist. Auch bei den Weisheitszähnen, die oft falsch ausgerichtet, gedreht oder unvollständig durchgebrochen sind und daher nicht leicht erreicht werden können, ist die Einbüschelbürste ein sinnvolles Werkzeug.



Elektrische Zahnbürsten und Schallzahnbürsten

Eine Alternative zur Handzahnbürste sind elektrische rotierend-oszillierende Zahnbürsten und Schallzahnbürsten. Elektrische rotierend-oszillierende Bürsten haben einen kleinen, runden Kopf, der sich in die eine und dann in die andere Richtung dreht.


Bei Schallzahnbürsten bewegt sich der kleine Bürstenkopf seitlich, von einer Seite zur anderen. Die äusseren Borsten sind hierbei länger und berühren die Zahnoberfläche ohne Druck, um eine mechanische Reinigung zu gewährleisten. Die kürzeren Borsten in der Mitte des Kopfes bewegen sich dabei frei von Seite zu Seite, ohne die Zahnoberfläche zu berühren. Auf diese Weise können sie den hydrodynamischen Effekt erzeugen, der das Gemisch aus Speichel, Zahnpasta und Wasser so stark in Bewegung setzt, dass es die Oberfläche der Zähne reinigt.


Um den hydrodynamischen Effekt optimal zu nutzen, verwendest Du am besten eine Schallzahnbürste mit mindestens 3000030'000​ Bewegungen pro Minute. Zudem kann eine Zahnpasta ohne Natriumlaurylsulfat (SLS) vor zu heftigem Schäumen schützen.



Zahnpasta

Zahnpasta kann helfen, die Mundhygiene zu verbessern und dank enthaltenen Fluoriden Karies vorzubeugen.


Es ist ratsam, Zahnpasten mit aggressiven Inhaltsstoffen wie SLS, Kunststoffmikrokügelchen und Triclosan zu vermeiden, da diese auf lange Sicht mehr Schaden als Nutzen anrichten und Gesundheitsrisiken bergen können, die von Allergien, Aphthen bis hin zu bakterieller Resistenz reichen können.


Stark aromatisierte Zahnpastas können Deine Zunge taub machen und damit Deine Fähigkeit beeinträchtigen, zu ertasten, ob die Zähne wirklich glatt und somit sauber sind.



Wie oft und wie lange putzen?

Das Wichtigste ist, konsequent einen Zahn nach dem anderen zu reinigen – eine Oberfläche nach der anderen. Was die Interdentalreinigung betrifft, kann diese nach dem Zähneputzen mit einer Hand- oder elektrischen Zahnbürste erfolgen oder separat – auch ausserhalb des Badezimmers. Vorausgesetzt, sie erfolgt einmal am Tag mit einer einzigen Bewegung, „einmal rein, einmal raus“, in jedem passierbaren Interdentalraum.


Einmal rein...

...einmal raus


Deswegen ist es nicht möglich, in nur 2 Minuten, eine optimale und gründliche Reinigung der Zähne zu erzielen. Du musst putzen, bis die Zähne sauber sind. Deine Zunge hilft Dir dabei, zu ertasten, ob die Zahnoberflächen glatt sind.


Man muss jedoch bedenken, dass Häufigkeit und Qualität des Zähneputzens aufeinander abgestimmt sein müssen. Das Ziel der Mundhygiene-Routine besteht darin, jeden Zahn und jede Zahnoberfläche (Kauflächen, Innen- und Aussenflächen sowie die Flächen in den Zahnzwischenräumen) zweimal täglich, aber gründlich zu reinigen und den Zahnbelag zu stören und zu desorganisieren.


Die fünf Oberflächen eines Zahns



Quellenverzeichnis:


Diese Lektion wurde in Zusammenarbeit mit Curaprox auf Basis ihrer Videoanleitungen zur korrekten Anwendung von Zahnreinigungsinstrumenten erstellt:



Glossar:

  • Pellikel (pellicula dentis): ein dünner Film auf der Zahnoberfläche
  • Interdentalräume: Zahnzwischenräume
  • Fissuren: die Furchen der Kauflächen der Backenzähne
  • rotierend-oszillierend: sich um sich selbst drehend; schwingend
  • hydrodynamischer Effekt: Effekt, der durch sich bewegende Flüssigkeiten entsteht
  • SLS: Natriumlaurylsulfat. Dieser Stoff erzeugt den Schaum beim Zähneputzen. Die Abkürzung SLS stammt vom englischen Begriff „Sodium Lauryl Sulfate“.
  • Triclosan: ein antibakterieller Inhaltsstoff
  • Aphthen: Schmerzhafte, jedoch nicht-ansteckende und in der Regel ungefährliche Entzündungen an der Mundschleimhaut. Sie sind weiss mit einem roten Rand und haben normalerweise einen Durchmesser von weniger als einem Zentimeter.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie häufig sollte man sich die Zähne putzen?

Kann man Plaque komplett entfernen?

Was für eine Zahnpasta ist am besten geeignet?

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