Schweizer Energie- und Klimapolitik

Was steht in der Schweizer Klimapolitik im Jahr 2023 an?

• Die Schweizer Stimmbevölkerung stimmt am 18. Juni 2023 über das «Klimaschutz-Gesetz» ab. 
• Nachdem die Schweizer Stimmbevölkerung das CO₂-Gesetz im Juni 2021 abgelehnt hatte, musste der Bundesrat ein neues Gesetz ausarbeiten. Dieses sieht von neuen oder höheren Abgaben ab. Der Bundesrat setzt stattdessen auf Anreize. Er unterstützt u.a. den Ersatz von fossilen Heizungen.
• Was passiert im Bereich Energie? Das Parlament arbeitet daran, die Ziele und Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien zu verbessern und die Stromversorgungssicherheit zu erhöhen.

Weltklimakonferenz in Ägypten (2022)

• «Man hat sich auf sehr wenig geeinigt.» (Léonore Hälg im Video-Interview mit evulpo)
• Das «1,5-Grad-Ziel» von Paris wurde bestätigt. Darüber hinaus ist die Staatengemeinschaft im Klimaschutz nicht weitergekommen. Die Abkehr von Erdöl und Erdgas konnte sich nicht durchsetzen. Auch im Ausbau der erneuerbaren Energien in Entwicklungsländern ist es nicht grundlegend vorangegangen.
• Im Bereich der Klimagerechtigkeit hat sich die Staatengemeinschaft auf einen Fonds geeinigt, der Klimafolgeschäden in Entwicklungsländern finanzieren soll. Die Idee: Die Industrieländer zahlen in den Fonds ein und Entwicklungsländer können daraus finanzielle Mittel beziehen. Allerdings haben sich die Staaten an der Weltklimakonferenz nicht einigen können, welche Länder wie viel Geld in den Fonds einzahlen
  

Begriff «Klimaneutral»

Synonyme: Klimafreundlich, Netto-Null

Bedeutung:  «Der Netto-Nullpunkt definiert das Gleichgewicht zwischen der Menge der produzierten Treibhausgase und der Menge, die wieder aus der Atmosphäre entfernt werden. Netto-Null garantiert somit, dass der Anteil an Treibhausgasen in der Atmosphäre konstant bleibt und nicht weiter ansteigt.» (Quelle: swissclimate.ch)

Verkehr und Gebäudetechnik

In den Bereichen Verkehr und Gebäudetechnik können in der Schweiz besonders viele CO₂-Emissionen gesenkt werden:

• Von Benzin- oder Dieselauto auf Elektroauto umstiegen.
• In den Gebäuden kann eine Öl - oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt werden.
• Strom im In- oder Ausland erneuerbar herstellen.

Vielversprechende Technologien

• «Carbon capture and storage»: Filter, der bspw. bei Industriewerken CO₂ aus den Abgasen filtert und im Boden speichert.
• Speicherung von Strom («power to gas»): Speicherung von Strom in Form von Wasserstoff oder Methan. Mit viel Strom (von Solaranlagen) kann erneuerbares Gas, bspw. für die Industrie, produziert werden, welches klimafreundlich ist.
• Güterverkehr: Containerschiffe und Lastwagen; es werden Batterien und Wasserstoff für den Antrieb getestet. Aber: Die Batterien sind noch sehr schwer.
• Recycling: Solarzellen und Batterien von Elektroautos: Wie kann man diese recyclen?

Klimaschutzprojekte im Ausland

• Effiziente Koch-Öfen in Entwicklungsländern
• Prinzip: «Globales Klima», also egal, wo man einspart.
• Kritikpunkte: 1) Alle Ländern müssen ihre Emissionen reduzieren. So nimmt man Entwicklungsländern die Möglichkeit, selbst etwas in ihrem Land zu tun. Und 2) Auch die Schweiz muss Emissionen reduzieren. Sie setzt dies besser im Inland um.
• Mehr Informationen: Kompensationsprojekte im Ausland​

Facts & figures

• Norwegen ist ein Vorreiter in Sachen klimafreundlicher Mobilität (viele klimafreundliche Autos, Anreize für Elektroautos gesetzt). 
• Der grösste Hebel für Veränderung liegt bei der Politik.

Weiterführende Informationen:

• Bundesamt für Umwelt BAFU (2023): «Kompensationsprojekte im Ausland».
• Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK (2023): «Grundsätze der Energiepolitik».