Die Cerebralparese ist eine Behinderung, die ihren Ursprung im Gehirn hat. Sie führt zu Bewegungs- und Haltungseinschränkungen und beeinflusst das Muskel- und das Nervensystem. Ursachen sind frühkindliche Schädigungen im motorischen Teil des Gehirns, die vor, während oder nach der Geburt auftreten. In der Schweiz leben etwa 16'000 Menschen mit einer Cerebralparese, davon sind etwa 4'000 Kinder.
Was ist die UNO-BRK?
Die UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) ist das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und wurde am 13. Dezember 2006 in New York von der Generalversammlung der UNO verabschiedet. Die UNO-BRK ist das erste internationale Übereinkommen für die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
Die Schweiz hat die UNO-BRK 2014 unterschrieben. Dadurch verpflichtet sie sich, Hindernisse zu beheben, mit denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert sind, sie gegen Diskriminierungen zu schützen und ihre Inklusion und ihre Gleichstellung in der Gesellschaft zu fördern.
Die Konvention anerkennt die Behinderung als Teil der menschlichen Vielfalt und distanziert sich von einem defizitorientierten Konzept von Behinderung.
«Man sollte sich bewusst sein: Wenn Menschen mit Behinderungen nicht an der Gesellschaft teilhaben können, ist das nicht einfach eine «Wahrnehmung» oder ein «Gefühl der Benachteiligung», sondern es sind Verstösse gegen geltendes Recht! Darum ist die UNO-BRK wichtig! Sie sagt klar, dass die Vertragsstaaten die Bereiche, in denen es Rückstände gibt, angehen müssen.» (Konrad Stokar im Video-Interview mit evulpo)
Die UNO-BRK und die Schweiz
Im Jahr 2022 hat ein UNO-Ausschuss überprüft, wie die Schweiz die Behindertenrechtskonvention seit 2014 umsetzt. Fazit: Die UNO ist besorgt über die fehlende Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in vielen wichtigen Bereichen des Lebens. Kritisiert werden u.a. folgende Punkte:
Der UNO-Ausschuss kritisiert das Fehlen einer Gesamtstrategie, die Prioritäten, Zuständigkeiten, Zeitplan und Budget festhält.
Die Schweiz schützt Menschen mit Behinderungen ungenügend vor Diskriminierungen.
Wohnen: Die Schweiz fokussiert noch zu stark auf institutionelle Wohnformen und bietet zu wenig Unterstützungsleistungen für selbständiges Wohnen an.
Bildungsbereich: Auf allen Stufen der Bildung gibt es Benachteiligungen für Menschen mit Behinderungen.
Arbeitsleben: Menschen mit Behinderungen werden zu häufig vom herkömmlichen Arbeitsmarkt ausgeschlossen.
Gemäss verschiedenen Quellen kann die Anzahl Menschen mit Behinderungen in der Schweiz auf rund 1,8 Millionen geschätzt werden (Bundesamt für Statistik). Dies sind rund 22 Prozent der Schweizer Bevölkerung!
Im Parlament gibt es Stand Anfang 2023 nur einen Nationalrat mit sichtbarer Behinderung.
Inklusionsinitiative, www.inklusions-initiative.ch. Die Initiative fordert, dass Menschen mit Behinderungen Anspruch haben auf (mehr) persönliche und technische Assistenz, um teilhaben zu können. Zudem sollen sie das Recht haben, ihren Wohnort und die Wohnform frei zu wählen. Das ist wichtig, weil sie das z. B. noch immer nicht haben, wenn sie in Institutionen leben.
Seit 2011 ist Christian Lohr für den Kanton Thurgau im Nationalrat. Er ist aktuell der einzige Nationalrat mit einer sichtbaren Behinderung. Mehr zu Christian Lohr hier: https://www.lohr.ch/
SZBlind, Schweizerischer Zentralverein für das Blindenwesen: www.szblind.ch
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Dauer:
Teil 1
Rechte von Menschen mit Behinderungen
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist die UNO-BRK?
Die UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) ist ein internationales Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
Wie zufrieden ist die UNO mit der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in der Schweiz?
Die UNO ist besorgt über die Umsetzung der UNO-BRK in der Schweiz und stellt Rückstände in mehreren Bereichen fest: Wohnen, Bildung, politische Teilhabe.
Wie viele Menschen leben in der Schweiz mit einer Behinderung?
In der Schweiz leben rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Dies sind rund 22 Prozent der Bevölkerung.