Alles, um besser zu lernen...

Home

Physik

Profilbereich

Energie & Isolierungstechniken an Gebäuden

Erklärvideo

Loading...
Lehrperson: Mika

Zusammenfassung

Energie & Isolierungstechniken an Gebäuden


Das Wichtigste in Kürze

Rund 30 % der verbrauchten Energie wird für das Heizen von Gebäuden genutzt. Dies schreit schon nach einem riesigen Einsparpotential. Zudem ist heizen meist mit einem Verbrennungsvorgang verbunden, sprich das geht auch in die CO₂-Bilanz nieder. Deutschlands Ziel ist es, bis 2050 Treibhausgas neutral zu werden. Dafür braucht es clevere Sparmaßnahmen, um diese Ziele zu erreichen. Einige davon wirst du nun kennenlernen! 


Wärmestrom

Um im Winter eine konstant warme Raumtemperatur zu haben, muss man den Wärmestrom nach draußen verhindern. Im Sommer will man jedoch nicht zu viel warme Luft von draußen, da es sonst zu heiß wird. Antreiber dieses thermischen Energieflusses ist die Temperaturdifferenz zwischen Innen und Außen. Der Wärmestrom beschreibt die Wärmemenge, die pro Zeiteinheit durch einen bestimmten Stoff transportiert wird. Dabei spielt Wanddicke, Baumaterial und Isolierung eine wichtige Rolle. Bei der Isolierung steht im Fokus, dass nichts hinausgeht, bei der Wärmeschutzverglasung hingegen, dass keine Wärme in Form von Strahlung hineingeht.

Der Wärmestrom ist physikalisch gesehen eine Leistung, welche eine Formel besitzt:

P=λAΔTdP=\lambda \cdot A \cdot \dfrac{\Delta T}{d}


λ\lambda​​
Wärmekoeffizient des Wandmaterials in WmK\dfrac {W}{m \cdot K}​​
AA​​
Flächeninhalt der betrachtenden Wand in m2m^2​​
dd​​
Dicke des Wandmaterials in mm​​
ΔT\Delta T​​
Temperaturdifferenz innen/außen in K


Dieser Wärmekoeffizient ist bei jedem Material unterschiedlich und soll natürlich so tief wie möglich sein. Je nach Umgebungstemperatur ist der Koeffizient auch leicht anders. Dabei gilt, je größer die Temperatur, desto besser die Wärmeleitfähigkeit. Hier einige Beispiele:

Baustoffe
λ\lambda  in WmK\dfrac{W}{m \cdot K}​​
Ziegel
0,40 … 1,40
Beton
2,1
Holzwand
0,09 … 0,19
Dämmstoffe

Polyethylen
0,034 …0,040
Hanf
0,042
Polyurethan
0,021 … 0,035
Kork
0,035 … 0,046


Man sieht also, das Baumaterial, beziehungsweise die Dämmstoffe, haben einen starken Einfluss. Jedoch kann man den Baustoff nicht nur aufgrund des Wärmekoeffizienten wählen, Faktoren wie Stabilität oder Design spielen natürlich auch eine große Rolle.

Eine gute Wärmedämmung ist die Basis des Energiesparens, doch es gibt noch weitere Sparmöglichkeiten. Beispielsweise moderne Isolierfenster verringern den Energiebedarf erheblich. Was hingegen enorm viel Energie braucht ist, wenn es im Haus „zieht“. Allgemein solltest du schauen, dass du in kalten Jahreszeiten nur kurz stoßlüftest und die Fenster nie lange am Stück offen bleiben. 

 

Eine Hauswand hat immer eine Isolierung. Daher geht der Wärmestrom durch zwei Materialien hindurch, weshalb man die Formel anpassen muss. Hier funktioniert es wie beim Strom. Passiert der Wärmestrom zwei Materialien hintereinander ist es wie bei einer Reihenschaltung. Hier die vereinfachte Formel: 

P=ΔTA1(d1λ1+d2λ2)P=\Delta T \cdot A \cdot \dfrac{1}{(\dfrac{d_1}{\lambda_1}+\dfrac{d_2}{\lambda_2})}


Muss der Wärmestrom zwei nebeneinander angebrachte Dämmstoffe passieren, ist es wie bei einer Serienschaltung. Hier die vereinfachte Formel:


P=ΔT(λ1A1d1+λ2A2d2)P = \Delta T \cdot (\dfrac{\lambda_1 \cdot A_1}{d_1} + \dfrac{\lambda_2 \cdot A_2}{d_2})


Eine weitere Einsparmöglichkeit, wahrscheinlich die offensichtlichste, ist es, die Raumtemperatur zu senken. Eine Reduktion von 23°23 \degree auf 20°20\degree vermindert den Energiebedarf um 18 % ! ​


Beispiel:

Berechne den Wärmestrom für eine 18 cm18\,cm dicke Ziegelwand, die zur Isolierung mit einer 9 cm9\,cm dicken Polyethylen-Schicht versehen wurde. Man betrachtet eine Wandfläche von 15 m215\,m^2. Die Innentemperatur beträgt 20°20\degreeC während es draußen 3°3\degreeC kalt ist.


Gegeben:


 d1=0,18 m,d2=0,09 m,A=15 m2,T1=20°C,T2=3°C,λ1=0,40 Wmk,λ2=0,040 Wmkd_1 = 0{,}18\,m, d_2 = 0{,}09\,m, A= 15\,m^2, T_1= 20\degree C, T_2 = 3\degree C,\\ \lambda_1 = 0{,}40\,\dfrac{W}{m\cdot k}, \lambda_2= 0{,}040\,\dfrac{W}{m\cdot k}


Gesucht: P=?P=?​​


Lösung: 


Schritt 1: ΔT\Delta T  berechnen: 

ΔT=T2T1=3°C20°C=17°C\Delta T = T_2 - T_1 = 3\degree C - 20\degree C = -17\degree C​​


Schritt 2: Alles einsetzen in die Formel für Wärmestrom durch zwei Schichten:


P=ΔTA1(d1λ1+d2λ2)P=17°C15 m21(0,18 m0,4+0,09 m0,04)P94,4 W \begin{align}P & =\Delta T \cdot A \cdot \dfrac{1}{(\dfrac{d_1}{\lambda_1}+\dfrac{d_2}{\lambda_2})} \\P & =-17\degree C \cdot 15\,m^2 \cdot \dfrac{1}{(\dfrac{0{,}18\,m}{0{,}4}+\dfrac{0{,}09\,m}{0{,}04})}\\P & \approx -94{,}4\,W \\\end{align}



Somit findet hier ein Wärmestrom von etwa 94 Watt statt, der nach außen fließt (daher das negative Vorzeichen, denn T1T_1 wurde als „innen“ definiert).



Tipp: Bei den Berechnungen musst du die Temperaturen nicht in Kelvin umformen. Da du hier mit ΔT\Delta T rechnest ist es egal, ob du in Kelvin oder Celsius rechnest, das Ergebnis ist dasselbe. Achtung, das gilt nicht für normale Temperaturen, sondern nur für die Temperaturdifferenz!

Erstelle ein Konto, um die Zusammenfassung zu lesen.

Übungen

Erstelle ein Konto, um mit den Übungen zu beginnen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Braucht heizen viel Energie?

Was ist ein Wärmekoeffizient?

Wie kann man Energie sparen?

Beta

Ich bin Vulpy, Dein AI Lern-Buddy! Lass uns zusammen lernen.