Der Eigenvektor einer quadratischen MatrixAist ein Vektor, dessen Richtung nicht verändert wird, wenn er mit der MatrixAmultipliziert wird. Eigenvektoren unterscheiden sich vom Nullvektor.
Die Multiplikation zwischen der MatrixAund dem Vektor führt zur Streckung des Vektors. Der Streckungsfaktor wird als Eigenwert bezeichnet.
Konkret bedeutet dies:
Das Produkt eines Eigenvektorsvmit der Matrix Aentspricht einem Vielfachen des Eigenvektors, und zwar genau dem Produkt zwischen Eigenwertλund Eigenvektor.
A⋅v=λ⋅v
Eigenschaften
Matrizen haben typischerweise mehrere Eigenwerte und Eigenvektoren.
Istλein Eigenwert der MatrixA,so istλ1ein Eigenwert der InversenA−1.
Falls eine n×nMatrixnEigenwerte hat, entspricht das Produkt der Eigenwerteλi(mit Multiplizität) der Determinante:i=1∏nλi=λ1⋅λ2⋅λ3⋅…⋅λn=det(A).
Eigenvektoren zu verschiedenen Eigenwerten der gleichen Matrix sind zueinander orthogonal (senkrecht).
Anwendungen
Eigenvektoren und Eigenwerte werden in zahlreichen Bereichen der Physik, dem Maschinenbau, der Elektrotechnik, Informatik, etc. angewendet.
Beispiel:Schwingungsfähige Systeme besitzen oftmals eine Resonanzfrequenz. Diese wird durch die Eigenvektoren beschrieben.
Eigenvektoren und Eigenwerte bestimmen
VORGEHEN
1.
Subtrahiere den unbekannten Eigenwertλvon jedem Eintrag in der Hauptdiagonalen der MatrixA:
2.
Stelle die Formel zur Berechnung der Determinanten der Matrix auf. In der Formel wird die Unbekannteλenthalten sein.
3.
Setzedet(A−λ⋅En)=0und löse nachλ, um die unbekannten Eigenwerteλizu finden.
4.
Berechne zu jedem Eigenwertλiden zugehörigen Eigenvektorv.Führe dazu für jeden Eigenwert die folgenden Schritte aus:
I.Setze den Eigenwert in die Gleichung (A−λ⋅En)⋅v=oein. Konkret heißt das: Ziehe den berechneten Eigenwert von der Hauptdiagonale der Matrix A ab. Multipliziere die erhaltene Matrix mit dem unbekannten Vektorund setze den erhaltenen Vektor dem Nullvektor gleich. Dadurch erhält man ein Gleichungssystem.
II.Löse die Gleichungen nach einer Komponenteviauf. Die anderen Komponenten werden durch viausgedrückt.
III.Definiere den Wert einer anderen Komponentevj;üblicherweise wird vj=1 gewählt.
IV.Setzen den in Schritt III definierten Wert für vjin die Gleichungen aus Schritt II ein.
Beispiel – Berechne die Eigenwerte und die zugehörigen Eigenvektoren der MatrixA=(271−4)
Matrix aufstellenA−λ⋅E2:
(271−4)−λ⋅(1001)=(2−λ71−4−λ)
Determinante aufstellen:
det(2−λ71−4−λ)=(2−λ)⋅(−4−λ)−7⋅1=λ2+2λ−15
Term gleich Null setzen und Gleichung lösen:
λ2+2λ−15=0(λ+5)(λ−3)=0
Eigenwerte:
λ1=−5,λ2=3
Eigenvektoren bestimmen: Setze in die Gleichung(A−λ1⋅E2)⋅v=oein:
((271−4)−(−5)⋅(1001))⋅(v1v2)=(00)
(7711)⋅(v1v2)=(00)
Multipliziere Vektor und Matrix:
(7v1+v27v1+v2)=(00)
Löse die Gleichung nach einer Komponente auf:
v2=−7v1
Setzev1=1. Daraus folgtv2=−7v1=−7.
Der Eigenvektor zuλ1lautet:
v=(1−7)
Mit den gleichen Rechenschritten erhält man fürden Eigenvektor:
v=(11)
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Teil 2
Eigenvektoren und Eigenwerte berechnen
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was bringen Eigenwerte und Eigenvektoren?
Eigenwerte und Eigenvektoren können lineare Abbildungen vollständig beschreiben und dabei helfen herauszufinden, ob ein lineares Gleichungssystem eine eindeutige Lösung hat.
Was ist ein Eigenwert?
Ein Eigenwert einer Matrix ist der Streckfaktor eines Eigenvektors und außerdem eine Nullstelle des charakteristischen Polynoms.
Was ist ein Eigenvektor?
Ein Eigenvektor ist ein Vektor, der nicht dem Nullvektor entspricht und durch die Multiplikation mit der Matrix gestreckt oder gestaucht wird.