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Massengesellschaft

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Lehrperson: Lea

Zusammenfassung

Massengesellschaft: Entstehung unserer heutigen Lebenswelt


Das Wichtigste in Kürze 

Gesellschaften haben sich im Verlauf der Geschichte ständig verändert. Von der Steinzeit bis heute hat die Menschheit mehrere Gesellschaftsformen durchlaufen: von den Jäger*innen und Sammler*innen über die ersten Siedlungen, Hochkulturen und feudalen Bauerngesellschaften bis hin zur Industriegesellschaft. Europa und ein Großteil der Welt befinden sich heute in einer Zeit der Massengesellschaften.


Was genau versteht man unter dem Begriff „Massengesellschaft“?

Welche Lebensweisen prägen den Alltag der Menschen in der Massengesellschaft?


Antworten auf Deine Fragen und einen spannenden Einblick in die Entstehung unserer heutigen Lebenswelt bekommst Du in dieser Zusammenfassung!


Info 1: Was ist eine „Massengesellschaft“?

Mit Massengesellschaft wird eine Gesellschaft bezeichnet, die modern und industrialisiert ist. Ihr Entstehen ist eng mit wirtschaftlichen und technischen Fortschritt verbunden – und mit der Verschiebung des Lebensmittelpunkts in die Städte. Eine Massengesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Bevölkerung einen hohen Lebensstandard genießt. 


​​Das erste Aufkommen einer ausgeprägten Massengesellschaft lässt sich in Europa nach der Industrialisierung und in der Folge besonders im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert beobachten. Der technische und soziale Fortschritt bescherte der Bevölkerung weniger körperliche Arbeit, kürzere Arbeitszeiten, mehr Rechte und Mitsprache in kleinen und großen, unpersönlichen Institutionen sowie einen besseren Verdienst.


Info 2: Entwicklung einer Massengesellschaft

Zur Alltagswelt der Massengesellschaft gehören verschiedene Bereiche. Es soll im folgenden auf die Entwicklung dieser einzelnen Bereiche eingegangen werden. Denn erst durch ihren Fortschritt konnte sich eine Massengesellschaft herausbilden.  


FREIZEIT UND KULTUR

Aus unserem heutigen Blickwinkel erscheint Freizeit als etwas ganz Selbstverständliches. Sport zu treiben, ins Kino oder in den Zoo zu gehen oder uns mit Freunden zu treffen ist ein Teil des Alltags. Für den größten Teil der Menschheitsgeschichte war das aber nicht der Fall. Die Menschen verwendeten all ihre Zeit darauf, auf dem Feld oder in der Fabrik zu arbeiten, um genug Lebensmittel für die Familie bereitzustellen. Sogar Kinder begannen schon im Alter von wenigen Jahren, mitzuarbeiten.  


Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden Sport, Freizeit und Kultur zum ersten Mal ein Teil des Alltagslebens für die breiten Gesellschaftsschichten Europas. Es blieben jetzt einige Stunden nach Feierabend – und das nötige Geld – übrig, um sich den Luxus von Freizeit leisten zu können. Es entstanden Sportvereine, Zoos, Kinos und eine Restaurantszene, die von der aufstrebenden Allgemeinheit gerne genutzt wurden.


Kulturveranstaltungen wie Theater und Opern gab es natürlich schon lange vorher. Doch auch sie erlebten eine „Revolution“. Vorher konnte sich nur der Adel und die Oberschicht solchen Luxus leisten. Jetzt gab es Konzerte und Aufführungen auch für einfache Bürger*innen und die arbeitende Bevölkerung!


MEDIEN

In einer Massengesellschaft ist der Zugang zu Informationen und Unterhaltung in der Regel sehr einfach. Der Begriff „Massenmedium“ ist genau deswegen so geläufig! 


Das erste Massenmedium waren Flugblätter und Zeitungen, die günstig und überall zu kaufen waren. Mit der Zeit enthielten sie dann auch Bilder und entwickelten sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu Zeitschriften weiter. Darauf folgte 1861 das erste Telefon. Damit was Kommunikation revolutioniert! Anstatt wochenlang auf Briefe zu warten oder zum Telegrafenamt gehen zu müssen, konnten die Menschen jetzt über weite Strecken miteinander sprechen. 

Aus ersten Tonaufnahmen und der Fotografie entwickelten sich schließlich Filme. Auch wenn diese zuerst nur kurz, schwarz-weiß und ohne Ton waren, begeisterten sie die Massen. Erst einige Jahrzehnte später waren Technik und Wohlstand so weit, dass es private Fernseher in den Wohnungen gab. 


VERKEHR

Das erste Massenverkehrsmittel war die Eisenbahn. Sie verbreitete sich in etwa zur Zeit der Nationalstaatenbildung in Europa, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damit konnten nicht nur Menschen, sondern auch Lebensmittel und andere Waren schnell über sehr große Strecken transportiert werden. Zuerst ging es dabei um die Fortbewegung auf dem Land. Danach entstanden auch Straßenbahnen in den Städten. Bis zur individuellen Fortbewegung mit Privatautos dauerte es noch etwas länger.


URBANISIERUNG

Unter Urbanisierung versteht man das Wachstum der Bevölkerung in den Städten durch Zuzug vieler Menschen. Die Urbanisierung wurde ursprünglich durch die Industrialisierung ausgelöst. Die Fabriken und damit auch die Arbeitsplätze befanden sich dort. 


Zu Beginn der Urbanisierung verschlechterten sich die Lebensumstände, weil die Städte nicht für eine so große Menge an Bewohner"innen ausgelegt waren. In den europäischen Städten verdoppelte sich die Zahl der Einwohner*innen, teilweise verfünffachte sie sich sogar. Nachdem sich aber auch die Löhne von 1871 bis 1913 verdoppelt hatten, wurden die Menschen wohlhabender und das ganze Stadtbild änderte sich. Es gab jetzt Kaufhäuser, Sportangebote und Freizeit- und Kultureinrichtungen.


KONSUM

Mit mehr Wohlstand entstand auch die Nachfrage nach mehr Konsum.  Während es vorher vor allem um das Überleben und das „Nötigste“ ging, hatten die Menschen in neu entstehenden Massengesellschaften jetzt nicht nur das Geld, sondern auch die Zeit, um sich an schönen und teuren Dingen zu erfreuen. Und am Kaufen selbst! Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden deswegen viele Kaufhäuser und wurden zu einem wichtigen Teil des modernen Lebensgefühls.



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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist Urbanisierung?

Was war das erste Massenverkehrsmittel?

Was bedeutet der Begriff Massengesellschaft?

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