Frauen in der Geschichte: Höhen und Tiefen im Kampf um Gleichstellung
Das Wichtigste in Kürze
Um einen groben Überblick über die Rolle der Frauen in der Geschichte zu bekommen, wird Dir heute gezeigt, wie Frauen in drei verschiedenen Epochen gelebt haben. Während die Frauen im Römischen Reich nur wenige Rechte und Freiheiten hatten, kämpften die Frauen während der Französischen Revolution um Gleichbehandlung. Die Frauen zur Zeit des Nationalsozialismus sollten wieder in altertümliche Strukturen zurückgedrängt werden, was aber nicht so ganz klappte.
In dieser Zusammenfassung findest Du Antworten auf spannende Fragen, wie zum Beispiel:
Wie sahen die Eheverhältnisse im Römischen Reich aus?
Wofür kämpften die Frauen während der Französischen Revolution?
Was hatten die Frauenorganisationen im Nationalsozialismus für einen Zweck?
Einleitung: Die Höhen und Tiefen der Frauen
Bis zur Erreichung der heutigen Stellung von Frauen in der Gesellschaft war es ein weiter Weg. Die Geschichte des weiblichen Geschlechts ist voll von Höhen und Tiefen. Es gab Zeiten, in denen Frauen Unterdrückung und Ausbeutung einfach über sich ergehen ließen. Andererseits waren da Zeiten, in denen die Frauen um ihre Rechte und ihre gesellschaftliche Position kämpften. Dabei hatten sie einige Erfolge, aber auch viele Rückschläge.
Im Folgenden zeige ich Dir drei Beispiele, die Dir einen Einblick in die Bedeutung von Frauen in drei ganz unterschiedlichen Zeitabschnitten geben sollen: im Römischen Reich, während der Französischen Revolution und zur Zeit des Nationalsozialismus.
Info 1: Frauen und Familie im Römischen Reich
Im Römischen Reich durften sich Frauen weder politisch beteiligen, noch durften sie Staatsämter übernehmen. Sie durften also kaum am öffentlichen Leben teilhaben. Trotzdem konnten sie indirekt Einfluss auf politische Vorgänge nehmen: bei einem Gastmahl zu Hause mit wichtigen Besuchern ihrer Männer durften manche ihre Meinung sagen.
Auch zu dieser Zeit gab es jedoch schon sogenannte „Systemsprengerinnen“, die sich der traditionellen Rollenverteilung widersetzten.
Im Römischen Reich herrschte eine patriarchalische Ordnung. Der Vater oder Ehemann einer Frau besaß die Vormundschaft über sie. Es gab nur sehr wenige Bereiche, in denen Frauen den Männern gleichgestellt waren. Einer war beispielsweise das Erbrecht.
In der zweiten Epoche des Römischen Reiches, in der Römischen Republik, war die Vormundschaft nur noch eine reine Formsache. Es gab zwei Arten von Ehen:
die traditionelle manus-Ehe (manus = dt. Hand, Gewalt):
Der Mann erhielt die ganze Macht über die Frau und ihren elterlichen Erbteil. Er hatte sie sozusagen in seiner Gewalt bzw. „in der Hand“.
Nur der Mann konnte die Ehe in gewissen Umständen (z.B. Kinderlosigkeit, Ehebruch) auflösen.
die manus-freie Ehe:
entwickelte sich erst in der Römischen Republik
mehr rechtliche Freiheiten für die Frau: selbstständiger Abschluss von Rechtsgeschäften und Verträgen
Auflösung der Ehe durch Erklärung von Mann oder Frau (Frau bekam Mitgift zurück)
„Anständige“ Ehefrauen waren trotzdem für Haushalt und Kindererziehung verantwortlich
Info 2: Frauen zur Zeit der Französischen Revolution
Frauen waren während der Französischen Revolution von großer Bedeutung. Ärmere Frauen beteiligten sich besonders bei Aufständen mit wirtschaftlichen Hintergründen (z.B. „Brotunruhen“). Sie nahmen an Ladendiebstählen und Marktkrawallen teil.
Der siegreicheMarsch der Pariser Marktfrauen nach Versailles(5./6. Oktober 1789), bei dem die Frauen die Nationalversammlung stürmten, wurde berühmt. Der französische König kam den Forderungen der Frauen nach. Er versorgte Paris mit Brot und unterschrieb die Menschenrechtserklärung.
Die Frauen setzten sich aber nicht nur für eine bessere materielle Versorgung ein, sondern auch fürrechtliche Gleichstellung, bessere Bildungschancen, politische Mitbestimmung und eine Erneuerung der Ehegesetzgebung. Ihr politischer Einsatz zeigte sich beispielsweise bei öffentlichen Reden oder der Veröffentlichung von Druckschriften.
Zwischen 1789 und 1793 wurden in Frankreich rund 60 revolutionäre Frauenklubs gegründet.
Vertiefung
„Olympe de Gouges"
Marie Gouze, auchOlympe de Gougesgenannt, galt als eine der radikalsten und bedeutendsten Frauenrechtlerinnen. Sie kämpfte gegen die patriarchische Ordnung und verfasste eine Menschen- und Bürgerrechtserklärung, die„Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin"(1791). Darin forderte sie:
Gleiche Bürgerrechte für Frauen und Männer
Zugang zu öffentlichen Ämtern
Öffentliches Rederecht
Gleiches Recht auf Bildung und Besitz
DIE ERFOLGE UND MISSERFOLGE DER FRAUEN
Der Großteil der Männer widersetzte sich den rechtlichen Ansprüchen der Frauen und berief sich dabei auf die traditionellen Natur- und Weltbilder.
Frühling 1793: Ausschluss von Frauen aus dem Waffendienst und Entlassung der vielen Frauen, die sich den Revolutionstruppen anschließen wollten
1793: „Gesetz über den öffentlichen Unterricht“ – Verpflichtung zum Besuch der Primarschule auch für Mädchen
1794: Verbot der Frauenklubs
1803: Entzug der erst 1793 zugeschriebenen Verfügungsgewalt über das Familieneigentum durch Code Civil
Die Einführung derZivilehe, durch die das Heiratsalter für Mann und Frau auf 21 Jahre festgelegt und das Scheidungsrecht festgelegt wurde, war zunächst ein rechtlicher Fortschritt für die Frauen.
Info 3: Frauen zur Zeit des Nationalsozialismus
Im Nationalsozialismus gab es einige Mädchen- und Frauenorganisationen, wie der „Bund deutscher Mädel“, das „Deutsche Frauenwerk“ oder der Parteiverband „Deutsche Frauenschaft“. Diese sollten:
die Bedeutung der Frau für die „Volksgemeinschaft“ verdeutlichen
die Frauen zu gemeinnützigen Arbeiten für die „Volksgemeinschaft“ anspornen
Nach der Ideologie des Nationalsozialismus sollte die Frau eigentlich wieder „zurück an den Herd“ gebracht werden, also sich ausschließlich um Haushalt und Kinder kümmern. Die emanzipatorischen Fortschritte der Weimarer Republik sollten durch die erneute Unterordnung der Frau unter den Mann rückgängig gemacht werden.
Den Frauen wurden sogar Orden verliehen, wenn sie vier oder mehr Kinder zur Welt brachten. Das Gebären von Kindern stellte eine der wichtigsten Aufgaben der Frauen zu dieser Zeit dar, weil sie das „arische“ Erbgut an ihre Kinder weitergeben und es somit aufrechterhalten sollten.
Die Kriegsführung war jedoch wichtiger und so waren Frauen vor allem in besetzten Gebieten im Einsatz. Sie waren deshalb auch beteiligt an Rassendiskriminierungen und Verfolgungen, aber nur in geringem Ausmaß als viele Männer.
Die Frauen im Nationalsozialismus mussten sich um ihre Familien kümmern, aber auch den Platz ihrer Männer in der Arbeitswelt einnehmen, da diese ja im Krieg kämpften. Sie wurden als Arbeitsgenossinnen, Hilfskräfte und Ausführungsorgane der Männer verstanden, während die Männer nach wie vor die Oberhand hatten und wichtige Entscheidungen trafen. Die Kriegswirtschaft erhöhte demnach die Karrierechancen von Frauen im wirtschaftlichen und universitären Bereich.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wofür kämpften die Frauen während der Französischen Revolution?
Die Frauen kämpften während der Französischen Revolution für rechtliche Gleichstellung, bessere Bildungschancen, politische Mitbestimmung und eine Erneuerung der Ehegesetzgebung.
Welche zwei Arten von Ehen gab es im Römischen Reich?
Im römischen Reich gab es die traditionelle "manus"-Ehe (der Mann hatte die Frau in der Hand) und die "manus"-freie Ehe (mehr Rechte und Freiheiten für die Frau).
Was war eine wesentliche Aufgabe der Frauen im Nationalsozialismus?
Für die Frauen während des Nationalsozialismus war das Gebären von Kindern eine Hauptaufgabe. Sie solten so das „hochwertige“ Erbgut weitergeben und den Weiterbestand der „reine Rasse“ sichern.
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