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Die Ära Gorbatschow: Russlands Weg in die Moderne

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Lehrperson: Tiffany

Zusammenfassung

Die Ära Gorbatschow: Russlands Weg in die Moderne


Das Wichtigste in Kürze

Nach Stalin, Chruschtschow und weiteren Staatsoberhäuptern folgte 1985 Gorbatschow. Mit den Schlagworten Glasnost und Perestroika wollte er die Sowjetunion reformieren, hin zu mehr Demokratie. Schließlich zerfiel die Sowjetunion. Ihr folgten zahlreiche Unabhängigkeitsbewegungen, die bis heute in Form des Ukraine-Konflikts fortdauern. 


Was versteht man unter Glasnost und Perestroika?

Wie kam es zum Ukraine-Konflikt?

Und welche Rolle nimmt die NATO dabei ein?


Diese Fragen und viele mehr beantworte ich Dir in der nachfolgenden Zusammenfassung. 


Info 1: Sowjetunion von Stalin bis Gorbatschow

Nachdem Stalin gestorben war, endete die Terrorherrschaft in der Sowjetunion. Die Gulags (Straf- und Arbeitslager) wurden aufgelöst und die Gefangenen entlassen. Unter dem neuen Parteichef Chruschtschow, der sein Amt im Jahr 1953 angetreten hat, erhielt die Bevölkerung Wohnungen und mehr Lohn. Trotzdem war die Sowjetunion durch Militärausgaben, Korruption und Fehlplanungen verglichen mit dem Westen im Rückstand. Beinahe 40 Prozent der Haushalte hatten noch immer keine Heizungen oder fließendes Wasser. 


Neues denken unter Gorbatschow

Im Jahr 1985 kam ein Staatschef an die Spitze, der das bisherige System der Sowjetunion umgestalten sollte: Michail Sergejewitsch Gorbatschow. Er versprach, die Sowjetunion wieder auf den Kurs Lenins zu bringen.


Geschichte; Russland; 9. Klasse Gymnasium; Die Ära Gorbatschow: Russlands Weg in die Moderne
Porträt Gorbatschow


Vertiefung
Die Reformen unter Gorbatschow

GLASNOST

Beim Amtsantritt Gorbatschows befand sich die Sowjetunion in einer finanziellen Krise. Anstatt diese Krise jedoch schönzureden, wie es seine Vorgänger taten, sprach Gorbatschow offen darüber. Diese offene Diskussion über Probleme wird auch Glasnost bezeichnet. Im Deutschen heißt das so viel wie „Offenheit“. Mit Glasnost sollte die staatliche Zensur gemildert und die Medien transparenter gemacht werden. Die Gesellschaft sollte ihre Meinung frei äußern dürfen. Ebenso müssten Probleme offen angesprochen werden können.

Dennoch versuchte Gorbatschow, der Bevölkerung den Reaktorunfall im Atomkraftwerk Tschernobyl vom 26. April 1986 zu verheimlichen. Die Bevölkerung fand es schließlich selbst heraus, was Misstrauen gegenüber Gorbatschow weckte.

Perestroika

Weiter wollte Gorbatschow das kommunistische System modernisieren. Auch sollte es keine Korruption mehr geben. Dazu sollte die Parteistruktur verändert werden. In diesem Zusammenhang spricht man von Perestroika. Darunter wird ein grundlegender Umbau von Staat und Gesellschaft verstanden. Dieser sollte demokratisiert werden. In der Folge ersetzte Gorbatschow einen Großteil der Amtsträger durch neue Menschen. Außerdem wurde die staatliche Kontrolle über Firmen reduziert.


Info 2: Der Zerfall der Sowjetunion

Die zahlreichen Reformen unter Gorbatschow führten schließlich zum Zerfall der Sowjetunion. In wirtschaftlicher Hinsicht führte der Übergang von der Planwirtschaft hin zu mehr Marktwirtschaft zu einer hohen Arbeitslosigkeit in der Bevölkerung. Das wiederum führte zu Protesten im ganzen Land. So gab es eine Seite, die das Sowjetsystem ganz ablehnte und eine andere Seite, meist konservative aus der Kommunistischen Partei, die das bisherige System befürworteten.


Auch in militärischer Hinsicht gab sich die Sowjetunion zumindest teilweise geschlagen. Gorbatschow sah ein, dass die Sowjetunion das Wettrüsten mit dem Westen verlieren würde und vereinbarte daher mit den USA, alle Mittelstreckenraketen in Europa zu vernichten. Dafür bekam Gorbatschow im Jahr 1990 den Friedensnobelpreis.

Unabhängigkeitsbewegungen

Immer mehr Teilrepubliken der Sowjetunion wollten sich jetzt unabhängig machen. Bereits im Jahr 1988 forderten Estland, Lettland und Litauen ihre vollständige Unabhängigkeit. 1990 war es dann auch so weit. 


Durch die Unabhängigkeitsbestrebungen dieser drei Länder wurden auch andere Teilrepubliken der Sowjetunion bestärkt, ihre Eigenständigkeit zu fordern. Das führte zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen kulturellen Gruppen. 


Endgültig aufgelöst wurde die Sowjetunion im Dezember 1991. Zuvor hatten konservative Kommunisten mit einem Putsch versucht, die Regierung Gorbatschows zu stürzen. Daraufhin wurde die Kommunistische Partei in den meisten Republiken verboten. 


Info 3: Die Russische Föderation unter Präsident Putin

Putins Präsidentschaft in Russland begann im Jahr 2000. Zuvor war er bereits als Ministerpräsident Russlands tätig. Er setzte sich vor allem für eine Stärkung des russischen Staats ein. Aus diesem Grund reduzierte er die Rechte der regionalen Machthaber. 


Unter Putins Herrschaft verbesserte sich auch das Wohlbefinden der Bevölkerung, vor allem wegen des Anstiegs des Nationaleinkommens aufgrund des hohen Ölpreises. Putin und seine Partei „Einiges Russland“ genossen damit allgemein hohe Zustimmung in der Bevölkerung. Mögliche Gegner*innen Russlands hatten jedoch auch nur geringe Chance, Putin infrage zu stellen. Unter anderem die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Medien sind stark eingeschränkt. 


Vertiefung
Der Ukraine-Konflikt

VORGESCHICHTE ZUM UKRAINE-KONFLIKT ​

Der Ukraine-Konflikt war ein bedeutendes Ereignis, das unter der Präsidentschaft Putins stattfand. Doch wie kam es zum Ukraine-Konflikt? Wenn wir diesen besser verstehen wollen, müssen wir einige Jahre zurückreisen, zur Wiedervereinigung Deutschlands. Damals vereinbarten die NATO und die Sowjetunion, dass sich Deutschland der NATO anschließen könne. Die NATO versprach im Gegenzug, sich nicht weiter nach Osten auszubreiten.

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Definition NATO:

Die NATO steht für „North Atlantic Treaty Organization“ und wird als Nordatlantikpakt bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein westliches Militärbündnis, das 1949 gegründet wurde. Die Mitglieder kommen alle aus Nordamerika oder Europa.

Bereits 1999 traten Länder wie Polen, Ungarn oder Tschechien der NATO bei. Weitere Länder folgten. Damit hatte sich die NATO gegen Osten ausgebreitet und damit gegen das anfängliche Bündnis verstoßen. Diese Beitritte wurde für Russland zunehmend zur Bedrohung, da die USA diese Länder auch als Militärbasen nutzt.



Geschichte; Russland; 9. Klasse Gymnasium; Die Ära Gorbatschow: Russlands Weg in die Moderne
Mitglieder der NATO und des Warschauer Pakts um 1990


Geschichte; Russland; 9. Klasse Gymnasium; Die Ära Gorbatschow: Russlands Weg in die Moderne
Mitglieder der NATO und russisches Territorium um 2009


UKRAINE-KONFLIKT 2014

​Der Ukraine-Konflikt wäre ohne die ethnischen Unterschiede innerhalb des Landes nicht denkbar. Während sich Menschen im Westen der Ukraine nämlich eine engere Verbindung zum Westen wünschten, wollten die Einwohner des Ostens die Verbindung zu Russland. Das führte zu inneren Spannungen. 

Hinzu kommt, dass die Ukraine ein wichtiges Verbindungsland für Gaslieferung zwischen Russland und der EU ist. 

Ende 2013 kam die Frage auf, ob sich die Ukraine eher Russland oder der EU annähern sollte. Der damalige ukrainische Präsident Wiktor Janukowytsch wollte kein Abkommen mit der EU. Dagegen protestierten einige, die sich die Annäherung wünschten. Diese Proteste gingen als „Euromaidan“ in die Geschichte ein. Der Name stammt vom Platz, an dem die Proteste stattfanden, dem Maidan Nesaleschnosti (Unabhängigkeitsplatz). Die Polizei ging hart gegen die Proteste vor und im Februar 2014 starben 100 Menschen. Daraufhin wurde Janukowytsch abgesetzt und eine Übergangsregierung übernahm die Macht. Die neue Führung in der Ukraine wandte sich Richtung EU und NATO.

KONFLIKT AUF DER KRIM

​Der Konflikt verlagerte sich dann auf die Halbinsel Krim im Schwarzen Meer. Die Krim wurde der Ukraine im Jahr 1954 übergeben, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung russischsprachig war. Die Halbinsel hat für Russland jedoch eine wichtige Bedeutung, da Russland dort den  Stützpunkt  seiner Flotte hat. Ein Vertrag zwischen der Ukraine und Russland regelten daher, dass Russland den Standort weiter behalten konnte. Ebenso wichtig ist die Krim für Russland, da es den  Seehandel  ermöglicht. Denn die meisten Häfen der Sowjetunion sind nicht ganzjährig eisfrei.

Nach den Maidan-Protesten und der neuen NATO-freundlichen Regierung fürchtete Russland, dass die Ukraine der NATO beitreten könnte, wodurch Russland seinen Flottenstützpunkt verlieren würde. Es wurde dann ein Referendum erzwungen. Bei diesem musste die Bevölkerung der Krim darüber abstimmen, ob sie zu Russland gehören wollte. 96 Prozent sollten sich für den Anschluss an Russland ausgesprochen haben. Daraufhin wurde die Krim annektiert. 

Darauf erklärte die UN das Referendum für ungültig und westliche Länder erließen Sanktionen gegen Russland.







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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie kam es zum Ukraine-Konflikt?

Was ist die NATO?

Was versteht man unter Perestroika?

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