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Die USA im 20. Jahrhundert: Krisen und Entwicklungen

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Lehrperson: Lea

Zusammenfassung

Die USA im 20. Jahrhundert: Krisen und Entwicklungen


Das Wichtigste in Kürze

Das 20. und 21. Jahrhundert waren – und sind! - für die USA eine bewegte Zeit. Neben vielen innenpolitischen Krisen wie die Ölkrise, die Anschläge des 11. Septembers und dem Börsencrash, standen vor allem auch gesellschaftliche Entwicklungen im Mittelpunkt. Die Kriegsbeteiligungen der USA im Ausland hatte die Menschen aufmerksam gemacht auf Ungerechtigkeiten im eigenen Land. Daraus entstanden nicht nur Antikriegsdemonstrationen und der neue Lebensstil der Hippie-Bewegung. Besonders bedeutend war vor allem der Kampf gegen die Rassentrennung und für Gleichberechtigung während des Civil Rights Movements.


Was versteht man unter dem Civil Rights Movement und wer war beteiligt?

Wer sind eigentlich die Hippies?

Welche Ansätze gab es, um die Gesellschaft und Wirtschaft der USA nach dem 2. Weltkrieg stabil zu halten?


Antworten auf Deine Fragen zum Thema findest Du in dieser Zusammenfassung. Gemeinsam mit noch vielen weiteren Infos!


Info 1: Bürgerrechtsbewegungen und die Hippie-Zeit

Der Zweite Weltkrieg in Europa und die Entwicklungen des Kalten Kriegs hatten die Aufmerksamkeit der amerikanischen Bevölkerung auch auf Ungerechtigkeiten im Inneren ihrer Gesellschaft aufmerksam gemacht.


CIVIL-RIGHTS-MOVEMENT

Die Rassentrennung war in den USA der damaligen Zeit eine Selbstverständlichkeit. In einem Gerichtsbeschluss von 1896 hieß es, dass Schwarze „separate but equal“ seien. Das gab den Weißen das Recht, alle Lebensbereiche in Schwarz und Weiß einzuteilen: Toiletten, Züge, Trinkbrunnen und Schulen waren streng getrennt.


Erst 1954 wurde der Beschluss aus dem vorherigen Jahrhundert wieder abgeschafft, gemeinsam mit der offiziellen Rassentrennung. Die Bundesstaaten wurden dazu aufgefordert, sich selbst um das Thema zu kümmern. An der Politik in den einzelnen Staaten änderte das jedoch kaum etwas, und die Lebens- und Arbeitsbedingungen der schwarzen Bevölkerung blieben weiterhin furchtbar.


Aus diesem Grund gewannen in den 1950er und 60er Jahren die Bürgerrechtsbewegungen der schwarzen Bevölkerung an Fahrt. Sie wollten sich aktiv gegen die Diskriminierung wehren und taten das mit gewaltlosem Widerstand


Sicher hast du schon von Martin Luther Kings berühmter Rede, Rosa Parks Busfahrt und dem Schweigemarsch von Selma gehört. Alle diese Menschen - und noch viele mehr - kämpften für ihre Rechte. Viele mussten das mit ihrem Leben bezahlen. Martin Luther King wurde 1968 ermordet, nur 3 Jahre nach Malcolm X., dem Führer der etwas radikaleren „Black Power“ Bewegung.

Geschichte; Die USA; 11.-13. Klasse Gymnasium; Die USA im 20. Jahrhundert: Krisen und Entwicklungen
 March on Washington 


Im Jahr 1964 wurde dann der Civil Rights Act erlassen, als Reaktion auf die Bürgerrechtsbewegung. Darin wurde festgelegt, dass Schwarze nicht öffentlich diskriminiert, und vor allem nicht am Wählen gehindert werden durften. 


Diese Bestimmung hatte jedoch keine großen Auswirkungen. Zudem löste sie viel Unzufriedenheit aus, sodass es in den darauffolgenden Jahren zu blutigen Rassenunruhen kam. Viele Schwarze kamen dabei ums Leben.


Erst nach 1970 verbesserte sich die Situation etwas. Die wirtschaftliche Lage war allgemein besser und es entstand langsam eine schwarze Mittelschicht mit mehr Vermögen und Zugang zu Bildung.


Gleichzeitig wurde die Gruppe der zumeist illegal aus Mittel- und Südamerika eingewanderten "Hispanics“ immer größer und löste die schwarze Bevölkerung als größte Minderheitengruppe schnell ab.


Vertiefung
Die indigene Bevölkerung der USA

Während es der schwarzen Bevölkerung nach vielen Jahrzehnten des Kampfes gelang, zumindest einen Teil ihrer Recht zugesprochen zu bekommen, war das für die indigene Bevölkerung viel schwieriger. 


Auch wenn es kaum zu glauben ist, aber Indigene lebten unter noch schlechteren Voraussetzungen. So hatten sie eine noch schlechtere Bildung, kaum Arbeitsplätze oder eigenes Einkommen und eine desaströse Gesundheitsversorgung. Sie wurden in Reservaten ohne ausreichende Lebensgrundlage und ohne Rechte sich selbst überlassen.


DIE HIPPIEBEWEGUNG

Die ständige Auseinandersetzung mit dem Krieg in Vietnam sowie Atombombentests des Kalten Krieg waren Ausgangspunkt für Proteste und Aufstände, die sich gegen diese unmenschliche Kriegsführung auflehnen. Student*innen, Jugendliche und breite Gesellschaftsschichten taten sich zusammen, um in Protesten mit vielen tausenden Teilnehmenden und mit Slogans wie „make love, not war“ zu demonstrieren. Ihr Protest richtete sich hauptsächlich gegen die amerikanische Einmischung in die Kriege der Welt.

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Eine Protestantin versucht, einem Polizisten bei einer Demonstration eine Blume zu geben
 - ein Zeichen für den Frieden.


Gleichzeitig entwickelt sich aus dieser politischen Haltung eine ganz eigene Lebensweise, die wir heute als „Hippie“-Bewegung kennen. Durch alternative Kleidung, offene sexuelle Praktiken, Drogenkonsum, Spiritualität und große Musikfestivals wie „Woodstock“ hoben sich die Hippies von der amerikanischen Konsumgesellschaft ab. 


Der Höhepunkt dieser Bewegung lag um 1968 und wurde auch in Westeuropa übernommen. Deswegen sprechen wir noch heute von der „68-er Generation“.


Info 2: Die Wirtschaft der USA in der Nachkriegszeit

Der Zweite Weltkrieg hatte in den USA überraschend wenig Auswirkungen auf das Alltagsleben der Bürger*innen. Nur Frauen und einige Afroamerikaner konnten von mehr Selbstbestimmung und einer Einbindung in die Wirtschaft profitieren. 


Diese wuchs immer weiter: aus einer Wohlstandsgesellschaft wurde in den 1950er Jahren eine regelrechte Überflussgesellschaft, die Milliarden von Dollar für Konsumgüter ausgab. Gleichzeitig klafften die Lebenswelten der armen und reichen Bürger immer weiter auseinander: Es gab enorm hohe Zahlen an Familien, die viel zu wenig Geld zum Leben hatten, während der andere Teil der Bevölkerung beinahe im Kaufrausch erstickte.


Als Versuch, dem entgegenzuwirken, unternahmen die verschiedenen Präsidenten immer wieder Reformversuche:

  • „Fair Deal“ von Harry S. Truman:
    Der Staat sollte durch wirtschaftliche Eingriffe sicherstellen, dass alle Amerikaner*innen gleiche Chancen hatten. Umgesetzt wurden davon nur wenige Projekte im Wohnungsbau, da der Kongress sich dagegenstellte.

  • „New Frontiers“ von John F. Kennedy:
    Die Nachricht, dass es die Sowjetunion mit dem Satelliten „Sputnik“ geschafft hatte, die USA in technischen Fragen zu überholen, hinterließ tiefe Wunden im amerikanischen Selbstbewusstsein. Die Reaktion darauf war eine sofortige Konzentration auf bessere Bildung und mehr Forschung in diesem Bereich, um die technische Vorherrschaft nicht zu verlieren. Der junge und engagierte Kennedy versuchte außerdem Reformen durchzusetzen. Er wollte eine Verbesserung im Krankenversicherungs- und Sozialwesen sowie eine Modernisierung von vernachlässigten (Großstadt-)Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit. Er wurde jedoch bereits 1963 ermordet und konnte deswegen nicht viele Verbesserungen erreichen.


  • „Great Society“ von Lyndon B. Johnson:
    Johnsons Konzept knüpfte eng an das seines Vorgängers Kennedy an. Er erhöhte die Sozialausgaben enorm und konnte damit vielen Menschen aus der Armutsfalle helfen. Das gelang unter anderem durch Sozialarbeiter*innen, Armenbeihilfen, kostenlosen Krankenbehandlungen für Alte, eine Erziehungsreform und der Modernisierung der Großstädte. Die Aussichten waren toll -  bis das Geld ausging. Der Vietnamkrieg kostete die USA so viel Geld, dass keines mehr für die eigene Bevölkerung übrig war.

Info 3: Innenpolitische Krisen des 20. und 21. Jahrhunderts

Die Außenpolitik der USA im 20. und 21. Jahrhundert war durch verschiedenste Konfliktherde geprägt. Doch auch innenpolitisch musste sich das Land immer neuen Krisen und Herausforderungen stellen. Diese hatten unterschiedliche Ursachen. Darunter wirtschaftliche Entwicklungen, politische Entscheidungen oder Ereignisse von außen.


Ich zeige Dir ein paar Beispiele für solche Krisen auf und erkläre Dir, wie damit umgegangen wurde:


DIE ÖLKRISE

Das Ansteigen der Ölpreise im Jahr 1974, gemeinsam mit dem Abwandern der industriellen Produktion in Billiglohnländer, ließ die USA in eine soziale Krise stürzen. Die Staatsverschuldung stieg genauso schnell wie die Arbeitslosigkeit und die Inflation. 


Der damalige Präsident Ronald Regean setzte daraufhin ganz eindeutige Schwerpunkte in seiner Politik. Er wollte zurück zu einem „alten“, stabilen Gesellschaftsbild mit einer festen Rollenverteilung, einer starken Kirche und einem Fokus auf Eigenverantwortung. Staatliche Unterstützung und soziale Hilfen waren in seiner Wirtschaftspolitik nicht vorgesehen. Lieber half Regean der Mittel- und Oberschicht. Die Situation der Unterschicht wurde dagegen immer problematischer. 


Sein Nachfolger George Bush behielt diesen konservativen Kurs genauso bei. Unterstützt wurde er von der christlich-evangelischen Kirche, die nun wirder sher präsent war im Alltagsleben.



Vertiefung
Die Soziale Krise

Aus Reaktion auf die immer größere werdende Kluft zwischen Arm und Reich unter Bushs Präsidentschaft kam es zu großen Unruhen in den unteren sozialen Schichten, die ihr Leiden nicht länger ertragen wollten. 


Zu dieser Zeit wurde Bill Clinton gewählt, der versprach, das Gesundheitswesen zu verbessern und eine Krankenversicherung einzuführen. Das wurde jedoch nie umgesetzt, weil sich verschiedene Interessensgruppen gegen ihn stellten.


DER 11. SEPTEMBER 2001

Der islamistisch motivierte Anschlag auf das World Trade Center mit 3.000 Toten löste kaum zu begreifendes Entsetzen in der amerikanischen aber auch in der restlichen Weltbevölkerung aus. In der folgenden Zeit wurden die Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Leben stark verschärft. Dafür bekamen die Polizei und Sicherheitsdienst weitreichende Überwachungsrechte. Diese bedeuteten gleichzeitig eine Einschränkung der Freiheitsrechte aller Bürger. Diese nahmen sie aber gerne in Kauf, weil sie so große Angst vor erneuten Terroranschlägen hatten. 


BÖRSENCRASH UND BANKENKRISE

Nachdem 2007 die „Immobilienblase“ in den USA geplatzt war, fiel das ganze Land in eine wirtschaftliche Krise. Der Preis für vorher sehr teure Immobilien war sehr plötzlich gefallen, nachdem diese zu teuer geworden waren und niemand sie sich mehr leisten konnte. Damit konnten viele Kreditnehmer*innen ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen. Die Banken machten Verluste und wurden zahlungsunfähig. Erst ein starkes Eingreifen der Politik durch staatliche Kredite und sogenannte „Rettungspakete“ konnten die Wirtschaft wieder stabilisieren. 




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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie entwickelte sich die Wirtschaft der USA in der Nachkriegszeit?

Was war der Civil Rights Act?

Was war die Hippiebewegung?

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