Kultur im Alten Ägypten: Religion, Totenkult und Schrift
Das Wichtigste in Kürze
Wer an Ägypten denkt, denkt gleich an Pyramiden – und natürlich an Mumien. Beides waren wichtige Teile der Kunst und Kultur der damaligen Gesellschaft. In dieser Zusammenfassung lernst Du die Begriffe „Polytheismus“ und „Totenkult“ kennen. Außerdem findest Du Antworten auf spannende Fragen:
Welche Religion hatten die alten Ägypter?
Wie entstand die Kunst des Mumifizierens?
Wer baute die Pyramiden?
Info 1: Religion
Der Glaube der Alten Ägypter*innen entwickelte sich von der göttlichen Verehrung von Naturerscheinungen hin zu immer konkreteren Gottheiten, die als Menschen, Tiere oder eine Mischung aus beidem dargestellt wurden. Ihr Glaube war alsopolytheistisch: Sie glaubten, dass es viele Gottheiten gab, die jeweils eigene Zuständigkeitsgebiete hatten. Das Gegenteil vomPolytheismusist derMonotheismus: Hier glaubt man nur an einen Gott, wie zum Beispiel im Christentum.
Die Götter und Göttinnen hatten eigene Tempel mit kunstvollen Abbildungen. Dort wurden ihnen von Priestern und Priesterinnen, als Stellvertretung für die Bevölkerung, Opfer dargeboten. Der König der Götter warRe. Er war der Schöpfer- und Sonnengott. Die Pharaonen wurden als Söhne oder Töchter Res angesehen. Sie waren verantwortlich dafür, die Werte und Regeln im ägyptischen Reich und der damals bekannten Welt umzusetzen.
Info 2: Totenkult
Die Ägypter*innen glaubten daran, dass das Leben von Verstorbenen im Jenseits genauso weiterging, wie vor dem Tod. Deswegen war es ihnen wichtig, den TotenGrabbeigabenauf ihre „Reise“ mitzugeben. Außerdem musste der Körper so gut wie möglich erhalten werden. Die Ägypter*innen stellten sich vor, dass nur dann die Seele, die den Körper beim Sterben verlässt, zurückkehren kann. Deswegen wurden die Verstorbenen mumifiziert.
MUMIFIZIERUNG
Anfangs geschah die Mumifizierung auf natürliche Weise durch den salzhaltigen Sand einfacher Gräber im Boden. Dieser trocknete die Leichen aus und konnte sie dadurch erhalten.
Ab 2.500 v. Chr. begannen die Ägypter*innen, Holzsärge zu verwenden. Sie begannen dann zu experimentieren, wie Leichen „künstlich“ mumifiziert werden können. Diese Technik wurde so weit perfektioniert, dass manche Mumien sogar heute noch erhalten sind.
Die Ägypter*innen hatten die Vorstellung, dass jede verstorbene Person sich vor dem Übergang in die Ewigkeit vor dasTotengericht der Gottheitenstellen musste. Dort müssten sie ihre Handlungen während des Lebens rechtfertigen. Bis dahin sollten die Verstorbenen es aber so komfortabel wie möglich haben. Deswegen wurden sie mit zahlreichen Grabbeigaben ausgestattet, unter anderem Schmuck und Möbel.
Das Verrückte daran: Im Alten Ägypten mumifizierte man zum Teil sogar die Lieblingshaustiere der Verstorbenen, damit diese sie auch nach dem Tod begleiten konnten!
Info 3: Bauwerke und Kunst
Verstarb ein Pharao, dann wurde er oder sie in den Augen seiner Untertan*innen selbst zu einer Gottheit. Deshalb wurden Pharaonen auch so prunkvoll bestattet. Pyramiden wurden extra dafür gebaut. Die bekanntesten sind die drei Pyramiden in der Nähe des heutigen Kairos, die schätzungsweise um 2.500 v. Chr. gebaut wurden. Schon in der Antike wurden diese Gebäude als Weltwunder betrachtet. Auch heute noch sind sie unvergleichlich und beeindruckend.
BAU DER PYRAMIDEN
Die größte dieser Pyramiden ist die des Königs Cheops. Sie besteht aus 2,3 Millionen Steinblöcken – jeder einzelne davon wiegt so viel wie zwei Autos, manche Steine sogar so viel wie 35 Autos! Der ganze Bau geschah mit den einfachsten Werkzeugen, die ganze Kraft stammte vom Menschen. Tausende Arbeiterinnen und Arbeiter wohnten dafür in Siedlungen ganz in der Nähe der Baustellen und mussten ihre Arbeit als eine Art „Abgabe“ für den Pharao bereitstellen, ähnlich zu den Abgaben der Ernte, die Bauern leisten mussten.
Damals waren die Gebäude nicht nur riesig, sondern von außen außerdem mit weißen Platten verziert. Dementsprechend lange dauerte es, die Pyramiden zu bauen. Meistens wurde damit gleich zu Beginn der Herrschaftszeit eines jeden Pharaos begonnen. Bis heute kann man sich nicht ganz genau erklären, wie diese Meisterleistungen überhaupt möglich gewesen waren.
Info 4: Schrift
Noch heute kann man die ägyptische Schrift an Tempeln und Gräbern erkennen. Sie besteht aus Schriftzeichen, die wir heuteHieroglyphennennen. Ein Zeichen konnte entweder für ein Bild, einen Laut oder eine Deutung stehen. Die ersten Zeichen benannten einfach den Gegenstand, der darin zu sehen war. Dann entstanden Lautzeichen. Diese gab es meistens nur für Konsonanten, die Vokale musste man sich dazu denken. Schließlich entstanden viele tausende dieser Zeichen, was für uns heute sehr kompliziert erscheint.
Erst 1822 gelang es, sie zu entziffern, weil ein in Stein gemeißelter Text gefunden wurde, der sowohl in Hieroglyphen als auch in griechischer Schrift erhalten war. Geschrieben wurde im Alten Ägypten aber nicht nur in Stein, sondern auch auf Wachs- und Holztafeln und auf Papyrus, der Vorläufer unseres heutigen Papiers.
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Die Ägypter*innen glaubten daran, dass das Leben von Verstorbenen im Jenseits genauso weiterging, wie vor dem Tod. Deswegen war es ihnen wichtig, den Toten Grabbeigaben auf ihre „Reise“ mitzugeben und den Körper durch Mumifizierung so gut wie möglich zu erhalten.
Wer baute die ägyptischen Pyramiden?
Der Bau der Pyramiden geschah mit den einfachsten Werkzeugen: die ganze Kraft stammte von Arbeiter*innen, die ihre Arbeit als eine Art „Abgabe“ für den Pharao bereitstellen mussten, ähnlich zu den Ernteabgaben der Bauern.
Welche Religion hatten die alten Ägypter?
Der Glaube der Ägypter war polytheistisch: Sie glaubten, dass es viele Götter gab, die jeweils eigene Zuständigkeitsgebiete hatten und die als Menschen, Tiere oder eine Mischung aus beidem dargestellt wurden.
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