Dramatische Texte: Comédie, tragédie, Théâtre contemporain

Das Wichtigste in Kürze

Zu den wichtigsten Textgattungen (genres littéraires) im Französischen gehören neben lyrischen und narrativen Texten auch dramatische Texte (le genre théâtral). Diese haben einige Gemeinsamkeiten hinsichtlich ihres Aufbaus. Dennoch kann es für Deine Aufgabenstellungen im Unterricht wichtig sein, auch zwischen den Untergattungen dramatischer Texte unterscheiden zu können. Diese lernst Du in der folgenden Zusammenfassung kennen. 

Info 1: Merkmale dramatischer Texte 

Bestimmt warst Du schon einmal im Theater oder hast ein Drama gelesen. Vielleicht ist Dir dabei aufgefallen, dass Theaterstücke durch eine Handlung in Dialogform charakterisiert sind. Der Grund dafür ist, dass Dramen in erster Linie geschrieben werden, um vor Publikum aufgeführt zu werden. 

Klassische Dramen sind in fünf Akte gegliedert: Zuerst werden die Protagonist*innen und der Schauplatz/die Schauplätze präsentiert (1), daraufhin steigert sich die Handlung (2) und mündet in einem Höhepunkt (3), um schließlich wieder zu fallen (4) und entweder in einer Katastrophe oder einem glücklichen Ereignis zu enden (5), wobei der Konflikt aufgelöst wird.  

Info 2: Untergattungen dramatischer Texte 

Die wichtigste Unterscheidung innerhalb der Dramengruppe kennen wir schon aus der Antike. Bereits damals gab es Komödien und Tragödien. Seit dieser Zeit haben sich verschiedenste Typen von Dramen herausgebildet. Oft lassen diese sich aber dennoch grob den Oberbegriffen der Komödie und Tragödie zuordnen.

COMÉDIE (KOMÖDIE)

Eine Komödie soll, wie der Name schon sagt, „komisch“ und amüsant sein. Das Ziel ist, dass das Publikum lacht. Das Komische entsteht oft durch Missverständnisse, Verwechslungen oder Wortspiele. Das Ende einer Komödie ist fast immer heiter und bestehende Konflikte werden gelöst.

Beispiel: L’Avare (Molière, 1868)

TRAGÉDIE (TRAGÖDIE)

Eine Tragödie ist ebenfalls eine Form des Dramas. Die oder der Protagonist*in wird mit einem schicksalhaften Konflikt konfrontiert, das Stück endet meist mit dem Tod einer oder mehrerer Personen. Besonders die klassischen französischen Tragödien stellen dabei die Gefährlichkeit von Liebe und Leidenschaft in den Mittelpunkt.

Beispiel: Phèdre (Racine, 1677)

THÉÂTRE CONTEMPORAIN (ZEITGENÖSSISCHES DRAMA)

Was ein zeitgenössisches Drama ausmacht, ist vor allem der direkte Bezug zur gesellschaftlichen, politischen und sozialen Situation des Entstehungszeitraums. Dabei gibt es weit weniger strenge Vorgaben, wie ein Drama auszusehen hat. Auch die Untergattung des „Absurden Theaters“ gehört zu dieser Gruppe, die besonders auf die Absurdität des menschlichen Verhaltens und das sinnentleerte „Sein“ aufmerksam machen will.

Beispiel: Occident (Rémi de Vos, 2006) 

Extrainfo: Drama in Auszügen / Drehbuchauszüge

Für die Bearbeitung im Unterricht wirst Du selten ein vollständiges Drama lesen müssen. Meistens dreht es sich bei den Aufgabenstellungen nur um kürzere Abschnitte, also ein Drama in Auszügen bzw. Drehbuchauszüge. Darin findest Du sowohl den Text, der auf der Bühne als Monolog oder Dialog gesprochen wird, als auch die zugehörigen Bühnenanweisungen. Sollst Du einen solchen Auszug analysieren, dann achte besonders auf die folgenden Merkmale:

• Handlung (l’action f.)
  
• Thema (le thème)
  
• Charaktere (les caractères, les personnages)
  
• Ort und Zeit der Handlung (le lieu et le temps de l’action)
  
• Sprache (le langage) 
  
• Regie- und Bühnenanweisungen (indications scéniques / la didascalie)