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Realismus, Naturalismus, Jahrhundertwende

Realismus, Naturalismus, Jahrhundertwende

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Lehrperson: Christina

Zusammenfassung

Epochen: Realismus, Naturalismus, Jahrhundertwende

Das Wichtigste in Kürze

Die deutschsprachige Literatur kann genauso in Epochen unterteilt werden wie die deutsche Ge-schichte. Für diese Epochen sind jeweils die historischen Kontexte bezeichnend sowie die inhaltlichen Schwerpunkte der Literatur, der vorherrschende Schreibstil und zentrale Autorinnen und Autoren beziehungsweise zentrale Werke. Im Folgenden erhältst Du Informationen darüber, wie die Literaturepochen „Realismus“, „Naturalismus“ und „Literatur der Jahrhundertwende“ zu charakterisieren sind. 


Literaturepochen zu kennen, hilft Dir, Texte verstehen und einordnen zu können. Die folgenden Informationen sind Dir eine Stütze, wenn Du einen Text analysieren sollst.



Info 1: Realismus

ca. 1848–1890


GESCHICHTLICHES

  • Die Märzrevolution (18481849) ist gescheitert. Je länger, je mehr wird die Gesellschaft von der Wirtschaft und das Denken von der Wissenschaft bestimmt. 
  • Die Fortschritte der Industrialisierung verändern die Arbeitswelt grundlegend. Es entsteht eine Arbeiterschicht, die Ständegesellschaft verliert an Wichtigkeit.

INHALTLICHES

  • In der Epoche des Realismus wird kaum Negatives fokussiert; es geht um die positiven Seiten der Wirklichkeit. Eine Ausnahme bildet das Motiv des Todes.
  • Die Vertreterinnen und Vertreter des Realismus legen kein gesellschaftspolitisches Engagement an den Tag.
  • Zentrale Themen sind die objektive „Wirklichkeit“, „innere Wahrheit“ und das wohlhabende, gebildete Bürgertum.
  • Der Fokus wird auf das Alltägliche gesetzt, einschließlich der Arbeitswelt. Dieses Alltägliche wird distanziert und genau beschrieben.
  • Gleichzeitig wird das Alltägliche „verklärt“ und verschönert, um daraus etwas Besonderes zu machen und das Schöne aus der Wirklichkeit herauszuarbeiten. Diese Art der Darstellung nennt sich „poetischer Realismus“.

STILISTISCHES

  • Es gibt eine Vielzahl umfangreicher, sehr viele Details beschreibende Romane (vgl. Sekundenstil). Meist gibt es einen Erzähler in der 3. Person, der sehr distanziert und neutral bleibt.
  • Es gibt auch Werke, welche den inneren Monolog bevorzugen, um die innere Realität der einzelnen Figur darzustellen.
  • Die Sprache ist klar und einfach aber gleichzeitig poetisch, um zur Verschönerung beizutragen.
Beispiele

Theodor Storm – Der Schimmelreiter

Friedrich Hebbel – Maria Magdalena

Gottfried Keller – Der grüne Heinrich



Info 2: Naturalismus

ca. 1880–1900


GESCHICHTLICHES

  • Im Zuge der Industrialisierung sind Großstädte entstanden. Es herrschen große ökonomische und soziale Probleme, wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Armut und Krankheiten.

INHALTLICHES

  • Die Naturalisten haben einen fast wissenschaftlichen Blick auf die Natur der Gesellschaft und den Menschen. 
  • Negatives/Hässliches (Armut, Krankheit, Wahnsinn bis Gewalt) wird stark hervorgehoben und kritisiert. Die Unterschicht, vor allem die Arbeiterschaft, rückt in den Vordergrund. Anders als beim Realismus geht es beim Naturalismus um eine ungeschönte Abbildung der Wirklichkeit.
  • Die Figuren und ihr Handeln sind von ihrem Milieu, also ihrem Umfeld beeinflusst.

STILISTISCHES

  • Der Fokus liegt, ähnlich wie beim Realismus, auf Details (vgl. Sekundenstil). Die Figuren sprechen manchmal Dialekt oder Umgangssprache, um möglichst wahrheitsgetreu zu sein.
Beispiele:

Gerhart Hauptmann – Die Weber; Bahnwärter Thiel

Henrik Ibsen – Nora. Ein Puppenhaus

Clara Viebig – Die Dilettanten des Lebens



Info 3: Literatur der Jahrhundertwende

ca. 1890–1925


GESCHICHTLICHES

  • Die Themen der Zeit sind der Fortschrittsoptimismus, die Säkularisierung und Moderne. Die Leute spüren, dass ein Zeitalter zu Ende geht und ein neues anbricht.
  • Mit dem Übergang ins neue Jahrhundert und den vielen neuen Fortschritten beginnt das Zeitalter der Moderne.

INHALTLICHES

  • Ein zentrales Thema ist die damalige Zeit, der Übergang ins 20. Jahrhundert. Eine pessimistische Weltsicht und Verfallsstimmung kommen zur Sprache.
  • Anders als beim Naturalismus geht es nicht mehr um eine möglichst wahrheitsgetreue Darstellung der Realität, sondern persönliche Perspektiven rücken in den Fokus. Es findet eine Psychologisierung der Figuren statt.
  • Es entsteht die Idee, dass Sprache nicht mehr die Fähigkeit hat, die Wirklichkeit auszudrücken. Das führt zu einer Sprachkrise.

STILISTISCHES

  • Es herrscht ein ausgeprägter Stilpluralismus. Es ist geradezu ein Gebot, innovativ zu sein. Ein einzigartiger, moderner Stil (Bsp. Fokus auf Innenleben, Wiedergabe von Gedanken) wird immer wichtiger. Die literarischen Traditionen lässt er außen vor.
  • Die Sprache zeichnet sich durch Subjektivität aus. Außerdem kommt es zu einer Veränderung oder Auflösung der Syntax.
Beispiele:

Thomas Mann – Buddenbrooks; Der Tod in Venedig

Arthur Schnitzler – Fräulein Else

Hermann Hesse – Unterm Rad



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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welches sind bedeutende Werke des Naturalismus?

Zu welcher Zeit war die Epoche des Realismus?

Welche Literaturepochen gibt es?

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