In einer Inhaltsangabe fasst Du die wichtigsten Informationen eines Textes zusammen und benennst sein Thema. Inhaltsangaben können zu allen Textsorten verfasst werden, sowohl zu literarischen wie auch sachlichen Texten. Dabei gibt es Verschiedenes zu beachten, Du solltest etwa wissen, wie eine Inhaltsangabe gegliedert wird. In dieser Zusammenfassung lernst Du, was Du beim Schreiben einer Inhaltsangabe berücksichtigen musst.
Info 1: Allgemeine Vorgaben
Wenn Du eine Inhaltsangabe schreibst, gibt es einige Dinge, die Du im Hinterkopf haben solltest:
Thema In einer Inhaltsangabe solltest Du das Thema des Textes benennen. Worum geht’s im Kern? Das Thema ist meist eine schwierige Lage, in der sich jemand befindet, oder ein Problem, das eine Person hat.
Beispiel:
Das Thema von Uwe Timms „Die Entdeckung der Currywurst“ ist, wie eine Frau die turbulente Zeit rund um das Kriegsende erlebt und dabei eine bahnbrechende Entdeckung macht.
Ablauf/Handlung Zu einer Inhaltsangabe gehören auch die zeitliche Abfolge und die einzelnen Handlungsschritte: Die Ursache für das Problem, dann das Problem und zuletzt die Folgen und die Lösung des Problems. Nenne auch die Stimmung, Gedanken und Gefühle der Personen/Figuren. Das ist die „innere Handlung“ des Texts.
Zusammenhänge verdeutlichen In einer Inhaltsangabe geht es vor allem darum, inhaltliche Zusammenhänge zu veranschaulichen. Dabei können Dir Konjunktionen und Adverbien helfen, wie z.B. da, weil, nachdem, bevor, obwohl, sodass, damit.
Sprache Eine Inhaltsangabe ist immer sachlich (= objektiv). Du bringst weder Deine eigene Meinung noch Deine Gefühle zum Ausdruck, sondern schreibst nur über den Text. Außerdem sollte die Inhaltsangabe in Deinen eigenen Worten verfasst sein; kopiere also nichts aus dem Originaltext, sondern umschreibe es mit eigenen Worten.
Tempus Inhaltsangaben werden normalerweise im Präsens geschrieben. Willst Du eine Zeitenabfolge beschreiben und die Vergangenheit anzeigen, so benutzt Du das Perfekt.
Info 2: Gliederung einer Inhaltsangabe
Wie die meisten Textsorten ist auch die Inhaltsangabe in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss gegliedert. Dabei gehst Du folgendermaßen vor:
EINLEITUNG
In der Einleitung nennst Du den Titel des Textes, zu dem Du eine Inhaltsangabe schreibst, sowie die Autorin/den Autor, die Textsorte und das Thema, von dem der Text handelt. Geht es um einen literarischen Text, so sollen auch die wichtigsten W-Fragen geklärt werden (Wer? Wo? Wann? Was? Wie? Wieso?).
Beispiel:
Gerhart Hauptmanns „Bahnwärter Thiel“ beschreibt das Leben eines einfachen Bahnwärters in Form einer novellistischenStudie. Sie handelt davon, dass der Protagonist seinen geliebten Sohn aus erster Ehe zwischen den Gleisen neben seinem Wärterhäuschen verliert, weil seine neue Ehefrau Lene diesen nicht beaufsichtigte...
HAUPTTEIL
Im Hauptteil lieferst Du in Deinen eigenen Worten und mit sachlicher Sprache eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen und Zusammenhänge. Unnötige Details lässt Du dabei aus. Achte darauf, dass Du die chronologische Reihenfolge der Aussagen/Ereignisse des Originaltexts übernimmst. Benutze keine wörtliche Rede; Du kannst stattdessen indirekte Rede mit Konjunktiv verwenden.
Beispiel:
Die Novelle beginnt damit, dass Bahnwärter Thiel, sein Sohn aus erster Ehe, sowie seine neue Frau Lene und dasgemeinsameKind vorgestellt werden. Lene wird zum Familienoberhaupt, wobei sie beginnt, Thiels Sohn aus erster Ehe, Tobias, zu misshandeln. Thiel selbst flüchtet in seine Fantasiewelt. Als die Familie einen Ausflug zum Wärterhäuschen macht, gerät der kleine Tobias auf die Gleise und kommt um. Die Geschichte endet jedoch mit dem gewaltvollen Tod von Lene und dem Baby und Thiels Einlieferung in eine Irrenanstalt.
SCHLUSS
Im Schluss einer Inhaltsangabe geht es nicht mehr um den Inhalt selbst, sondern Du beschreibst hier kurz die Wirkung und Botschaft des Textes. Was soll der Text vermitteln, welche Absicht hat er?
Beispiel:
Der Text beschreibt das Leben eineseinfachenMannes, der in Konflikt mit der Industrialisierung und dem technologischen Fortschritt steht. Die Figur des Bahnwärter Thiel steht hierbei für die herrschende Ungerechtigkeit und die gesellschaftlichen Schranken, die er nicht verlassen kann…
Zusatzinfo: Stoff und Motiv
Wenn man den Inhalt von literarischen Texten beschreibt, benutzt man oft die Begriffe „Stoff“ und „Motive“, um die Themen eines Texts genauer zu beschreiben. Vielleicht versuchst Du, Dir die Begriffe anzueignen und sie in Inhaltsangaben anzuwenden?
Stoff Stoff bezeichnet das „Handlungsgerüst“ eines Texts: die Zusammenstellung der Figuren und den konkreten Handlungsablauf eines Texts. Es ist das „Material“, das man später neu bearbeiten und deuten kann.
Beispiele:
Odysseus‘ lange Irrfahrten auf dem Weg nach Hause
Adam und Eva sind im Paradies und wollen wie Gott sein.
Motiv Ein Motiv ist eine Art Thema, das entweder häufig auftaucht oder sehr wichtig ist, z.B. eine Situation oder ein Ding. Es ist kleiner als ein Stoff. In vielen literarischen Texten gibt es ein Motiv, das wichtiger ist als die anderen, das sogenannte „Leitmotiv“.
Beispiele:
Tod
Sehnsucht
Doppelgänger
Ring
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was bedeuten die Begriffe „Stoff“ und „Motiv“?
Der Begriff „Stoff“ bezeichnet das Handlungsgerüst des Textes. Hingegen bezeichnet das „Motiv“ ein zentrales Thema des Textes, welches sehr wichtig ist, oder oft vorkommt.
Wie ist eine Inhaltsangabe im Allgemeinen gegliedert?
Die Gliederung einer Inhaltsangabe sieht eine Einleitung einen Hauptteil und einen Schluss vor.
Welche Elemente sind wichtig in einer Inhaltsangabe?
Beim Erstellen einer Inhaltsangabe sollte man Elemente, wie Thema, Ablauf/Handlung, das Verdeutlichen von Zusammenhängen, sowie Sprache und Tempus im Hinterkopf behalten.