Bestimmt bist Du schon mitdem Begriff„Lyrik“in Kontakt gekommen. Als „Lyrik“ gelten kurze, poetische Texte in Versform. Verse sind die Zeilen in lyrischen Texten. Texte in der Gattung der Lyrik werden auch als „Gedichte“ bezeichnet. Wie Du vermutlich schon weißt, zeichnen sie sich meist durch ein hohes Maß an Struktur und rhetorischen Stilmitteln aus. Besonders die Klangelemente sind für Lyrik charakteristisch. Gedichte folgen bestimmten Regeln und haben somit eine„gebundene Form“.
Es gibt sehr vielfältige Formen und Untergattungen der Lyrik (= Gedichtgattungen). In dieser Zusammenfassung werden das Epigramm, der Limerick, das Sonett und die Ballade vorgestellt.
Info 1: Untergattungen
Die verschiedenen Untergattungen der Lyrik unterscheiden sich in der Länge, der Sprache und/oder im Inhalt der Gedichte. Sind sie kurz oder lang? Reimen sie sich oder nicht? Geht es inhaltlich um Lob oder Kritik? Im Folgenden wird gezeigt, wodurch Epigramme, Limericks, Sonette und Balladen gekennzeichnet sind. Beispiele findest Du in den Übungen.
EPIGRAMM
Ein Epigramm ist sehr kurz.
Epigramme enthalten meist keine Endreime.
Im Epigramm wird ein Gedanke pointiert wiedergegeben. Das heißt, er wird auf den Punkt gebracht und/oder zugespitzt.Manchmal ist ein Epigramm etwas provokativ.
Grabmäler werden oft mit Inschriften in Form von Epigrammen geziert.
LIMERICK
Ein Limerick hat stets fünf Verszeilen.
Der Limerick reimt sich nach dem Schema „AABBA“.
(Hinweis: Ein Reimschema gibt an, welche Verse sich reimen.)
Limericks sind meist witzig.
Limerick beginnen meist mit „Es war X aus Y.“
Limericks sind eine beliebte, oft anzutreffende Gedichtart.
SONETT
Ein Sonett hat immer vierzehn Verszeilen – zwei „Vierzeiler“ (= Quartette) sowie zwei „Dreizeiler“ (= Terzette).
Üblicherweise enthält in Sonett Endreime.
Ein Sonett hat spezielle Klänge und Töne.
Sonette werden traditionsgemäß vorgetragen.
BALLADE
Eine Ballade ist eine Mischform. Das bedeutet, sie ist zwar ein Gedicht, enthält aber auch Elemente aus Erzähltexten und Dramen.
Die Ballade erzählt eine Geschichte von einem spannenden, dramatischen Ereignis. Das lyrische Ich wird dabei als Erzähler eingesetzt (vgl. Erzähltexte).
Häufig kommen in Balladen auch direkte oder indirekte Rede und viele Dialoge vor und oft haben Balladen einen Helden (vgl. Dramen).
Meistens sind Balladen sehr lange Gedichte und enthalten mehrere Strophen und Verse.
Balladen reimen sich häufig und sie folgen meist einem bestimmten Metrum (= Takt).
Info 2: Epigramme, Limericks und Sonette verstehen
Wenn Du ein Epigramm, einen Limerick oder ein Sonett liest, so ist es ratsam, die Merkmale dieser Textsorten im Hinterkopf zu behalten. Kennst Du diese Merkmale nämlich, bist Du Dir bereits beim Lesen bewusst, worauf Du achten kannst.
Beim Epigramm kannst Du Dich etwa fragen, welcher Gedanke im Zentrum steht.
Beim Limerick kannst Du herausfinden, wer oder was scherzhaft kritisiert wird.
Beim Sonett kannst Du darauf achten, welches Thema mithilfe der klanghaften Sprache behandelt wird.
Bei der Ballade frage Dich: Wie wird Spannung hergestellt? Z.B. mit wörtlicher Rede?
Info 3: Lyrische Texte schreiben
Beim Schreiben von lyrischen Texten solltest Du ähnlich vorgehen wie die Verfasserinnen und Verfasser von Epigrammen, Limericks, Sonetten und Balladen – zumindest, wenn Du für die Schule schreibst. Das Wichtigste ist, dass Du die Merkmale der jeweiligen Textgattung in Deine Texte einbaust. Das kannst Du bestimmt!
Es kann helfen, im Vorfeld einige Gedichte verschiedener Gattungen zu lesen. Notiere, was Dir auffällt. Wenn Du nun selbst etwas schreibt, orientiere Dich am Gelesenen. Als Vorbereitung kannst Du Dir auch im Alltag immer mal wieder überlegen, welche Wörter sich reimen.
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Lerne mit Grundlagen
Lerne in kleinen Schritten mit Theorieeinheiten und wende das Gelernte mit Übungssets an!
Dauer:
Teil 1
Dramatik: Tragödie, Komödie, Tragikomödie
Teil 2
Epik: Roman, Novelle, Kurzgeschichte
Teil 3
Poetik: Definition und Grundbegriffe
Teil 4
Die drei grossen Textgattungen
Abkürzung
Erziele 80% um direkt zum letzten Teil zu springen.
Dies ist die Lektion, in der du dich gerade befindest, und das Ziel des Pfades.
Teil 5
Lyrik: Epigramm, Limerick, Sonett und Ballade
Finaler Test
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Durch was zeichnet sich ein Limerick aus?
Ein Limerick hat stets fünf Verszeilen, reimt sich nach dem Schema „AABBA“ und ist meist witzig.
Welche Untergattungen der Lyrik gibt es?
Es gibt das Epigramm, der Limerick, das Sonett und die Ballade.
Was ist die Lyrik?
Als Lyrik gelten kurze, poetische Texte in Versform. Verse sind die Zeilen in lyrischen Texten. Texte in der Gattung der Lyrik werden auch als Gedichte bezeichnet.