Es ist wichtig, dass Du ein paar der berühmtesten Werke und Autoren aus der Antike kennst. Denn in der Geschichte der Literatur haben die literarischen Texte, die in der Antike geschrieben wurden (also ungefähr zwischen 500 v. Chr. und 500 n. Chr.), einen besonderen Stellenwert. Viele spätere Autorinnen und Autoren ließen sich von ihnen und allgemein antiken Ideen inspirieren. Bis in die heutige Zeit werden gewisse Stoffe und Motive immer wieder aufgegriffen.
Info 1: Griechische, römische und christliche Literatur
In der Antike waren die griechische, die römische und die christliche Literatur besonders wichtig. Im Folgenden werden einige bedeutende antike Werke und Autoren aufgelistet. Zu jedem kannst Du schnell etliche Infos finden, wenn Du den dazugehörigen Titel bei „Google“ eingibst.
GRIECHISCHE LITERATUR
Homer
Illias(Epos über den Trojanischen Krieg)
Odyssee(Epos über Odysseus‘ Irrfahrten nach dem Trojanischen Krieg)
Äsop
Der Löwe und das Mäuschen(Fabel über das Verhalten der Menschen)
Sophokles
König Ödipus(Tragödie über die Ödipus-Sage)
Aristophanes
Die Wolken(Komödie über die griechische Gesellschaft)
RÖMISCHE LITERATUR
Vergil
Aeneis(Epos über die Irrfahrten von Aeneas)
Ovid
Ars amatoria(Lehrgedicht über das Thema der Liebe)
Cicero
De re publica(Werk über die richtige Staatsverfassung)
CHRISTLICHE LITERATUR
Verschiedene Autoren
z.B. Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Petrus
Die Bibel(Textsammlung, die von Christ*innen als heilig angesehen wird)
Philippus
Philippusevangelium(Sammlung von christlich-religiösen Sprüchen)
Augustinus
Confessiones(Buch, in dem die christliche Religiosität thematisiert wird)
Es ist kaum möglich, alle bekannten antiken Autoren zu kennen. Deshalb merkst Du Dir am besten einfach die genannten Namen. Bei Gesprächen über die Antike kommen sie recht häufig auf.
Info 2: Rezeption der Antike in der deutschen Literatur
Gewisse Aspekte der Antike wurden (und werden noch immer) in der deutschen Literatur stark rezipiert, sprich in die Texte aufgenommen. In vielen Texten wimmelt es von antiken Motiven, Stoffen und Themen, z.B. von bestimmten Figuren.
In der Lektüre und Analyse von literarischen Werken ist es jedenfalls wichtig, Verweise auf die Antike zu verstehen. Es hilft Dir beispielsweise, die Autorin oder den Autor besser einordnen zu können: Verweist er/sie auf antike Philosophen? Auf die Bibel? Was sagt das über ihn/sie aus, wie hängt das mit dem Text zusammen?
Hier findest Du eine Liste von ein paar wichtigen antiken Themen.
Antike Philosophie und Wissenschaft Antike Philosophie wurde vor allem in der Aufklärung, in der Romantik und in der Literatur der Jahrhundertwende (ca. 1890–1925) rezipiert. In dieser Zeit wurde Sokrates für seine philosophischen Fragen bewundert. Die Ausführungen Platons zur Verbindung zwischen Körper und Geist wurden diskutiert. Außerdem wurde – basierend auf den Darlegungen von Aristoteles – über das Verhältnis zwischen Natur und Gesellschaft gesprochen.
Antiker Glaube/Religiosität Der antike Glaube im Allgemeinen (u.a. die griechisch-römische Mythologie/Götterwelt) und der christliche Glaube im Speziellen haben bis heute einen großen Einfluss. Letzterer wurde vor allem während des Mittelalters, der Renaissance und des Barocks intensiv rezipiert. Die Geschichten der Bibel, die als Vermittlerin von Wahrheiten und Werten angesehen wurde, beschäftigten die Menschen stark. Manche setzten sich mit der Persönlichkeit Jesu auseinander, die in Sachen Lebensführung als Vorbild galt.
Antike Kunst Die antike Kunst und insbesondere die antike Baukunst wurden im Zuge der Renaissance, Weimarer Klassik und des Biedermeiers häufig nachgeahmt. Als überaus vorbildlich, gelungen und zeitlos galten die griechischen Paläste, die römischen Statuen und die Decken-, Wand- oder Bodenmalereien aus einigen Ruinen. Dies resultierte darin, dass Nachbildungen von römischen Statuen aufgestellt wurden und die Reichen griechische Paläste nachbauen oder Wandmalereien anfertigen ließen.
Antike Lebensführung Antike Vorstellungen einer gelungenen Lebensführung widerspiegeln sich in Leitsprüchen wie „Carpe Diem“ (Genieße den Tag) oder „Gnothi seauton“ (Erkenne Dich selbst). Diese Leitsprüche wurden/werden in die Literatur des Barocks, des Expressionismus, der Zwischenkriegszeit und in die zeitgenössische Literatur aufgenommen. Viele Autorinnen und Autoren versuchen also, antike Vorstellungen beziehungsweise antike Leitsprüche zu verbreiten.
Info 3:Problemeder Antikenrezeption
Die Rezeption der Antike ist in der Geschichts-, Kunst- und Literaturwissenschaft ein breites, tiefesund vor allem sehr schwieriges Feld. Trotz Schriften und Ruinen gibt es Wissenslücken, beispielsweise wird nie sicher sein, dass die Autorinnen und Autoren der Antike wirklich die ihnen zugeschriebenen Texte verfasst haben. Außerdem gibt es so viele Details und Geschichten über die Antike, dass Du kaum alle kennen kannst.
Orientiere Dich einfach an der Liste aus Info 2. Stößt Du in Deiner Lektüre auf ein Thema aus der Antike, kannst Du es grob einordnen. Brauchst Du für Deine Interpretation dann weitere Informationen, kann Dir eine Internetrecherche weiterhelfen.