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Die drei grossen Textgattungen

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Zusammenfassung

Die drei grossen Textgattungen

Das Wichtigste in Kürze

Kennst Du den Unterschied zwischen einem Roman, einer Ballade und einer Tragödie? Im Deutschunterricht wirst Du des Öfteren mit verschiedenen Arten von literarischen Texten konfrontiert. Grundsätzlich lassen sich alle Texte drei großen Textgattungen zuordnen: der Epik (= Erzählliteratur), Lyrik und Dramatik. Diese haben jeweils sogenannte „Untergattungen“. 



Info 1: Die drei Gattungen

Die Einteilung aller literarischen Texte in Epik, Lyrik und Dramatik geht auf den antiken griechischen Universalgelehrten Aristoteles und seine „Poetik“ zurück. Denn bereits in der Antike gab es verschiedene Arten von Texten.


Diese drei großen Gattungen unterscheiden sich in der Sprachverwendung (= Form), also zum Beispiel darin, wie lang die Texte sind, wie sie aussehen und wie poetisch sie sind. Dabei gibt es immer auch Untergattungen – zur Epik gehört etwa der Roman, zur Lyrik die Ballade und zur Dramatik die Tragödie.



Info 2: Epik (= Erzählliteratur)

Zur Epik gehören beispielsweise Romane, Kurzgeschichten und Novellen.Texte in der Gattung der Epik werden meist als „Erzähltexte“ bezeichnet. Sie haben einen (oder mehrere) Erzähler und sind in Prosa verfasst. Prosa bezeichnet die freie, „vers- und reimlose“ Form von Sprache.


Hinweis:

Von der Antike bis ins Mittelalter war es üblich, dass alle literarischen Texte eine gebundene Form hatten. „Gebundene Form“ heißt, die Form unterlag bestimmten Regeln. So war mit „Epik“ früher erzählende Literatur in Versen gemeint. Heute ist damit (mit wenigen Ausnahmen) Erzählliteratur in Prosa gemeint. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, wird bei neuzeitlichen Erzählungen manchmal eher von „Erzählliteratur“ statt von „Epik“ gesprochen.


ROMAN

  • Ein Roman erzählt eine lange, ausführliche Geschichte. 
  • In einem Roman werden meist viele Details genannt, z.B. wenn Orte oder Personen beschrieben werden.
  • Romane umfassen oft mehrere hundert Seiten.
  • Romane folgen keiner vorgegebenen Struktur, verschiedene Romane können sehr unterschiedlich aufgebaut sein.
  • In Romanen kommen oft viele Personen vor, teilweise gibt es sogar mehrere Handlungs-stränge. Das bedeutet, dass mehrere Geschichten nebeneinander ablaufen.


KURZGESCHICHTE

  • Eine Kurzgeschichte erzählt üblicherweise eine kurze, episodenhafte Geschichte. 
  • In einer Kurzgeschichte geht es oft nur um das große Ganze, die Details fehlen. 
  • Eine Kurzgeschichte ist meistens sehr kurz, sie umfasst nur wenige Seiten.
  • Kurzgeschichten folgen keiner klaren Struktur, verschiedene Kurzgeschichten können sehr unterschiedlich aufgebaut sein.


NOVELLE

  • Die Länge einer Novelle liegt typischerweise bei rund 150 Seiten.
  • Eine Novelle handelt von einer neuartigen, skandalösen („unerhörten“) Begebenheit. 
  • Sie handelt normalerweise von einem Konflikt zwischen Gesellschaft und Individuum bzw. von einem Konflikt zwischen Ordnung und Chaos.
  • Oft gibt es eine Binnenhandlung, die in eine Rahmenhandlung eingebettet ist. Das bedeutet, dass in der Geschichte (Rahmenhandlung) eine weitere Geschichte (Binnen-handlung) erzählt wird.
  • Der Aufbau von Novellen ist üblicherweise sehr strukturiert: Anfang – Hauptteil – Schluss. Er hat große Ähnlichkeiten mit dem Aufbau eines klassischen Dramas.
  • Novellen beinhalten oftmals sogenannte „Leitmotive“ und „Dingsymbole (= symbolische Gegenstände, Tiere oder Pflanzen), die immer wieder auftauchen.


Zusatzinfo: Perspektivierung

Insbesondere Erzählungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus verschiedenen Perspektiven erzählen können. Dabei wird vor allem zwischen der „Innensicht“ und der „Außensicht“ unterschieden. Bei der Innensicht bekommt der Leser oder die Leserin einen Einblick in das Innenleben und die Gedanken/Gefühle einer Figur, während bei der Außensicht nur das äußere Verhalten einer Figur beschrieben wird, das man dann selber interpretieren muss.



Info 3: Lyrik

Texte in der Gattung der Lyrik werden als „Gedichte“ bezeichnet. Sämtliche Gedichte sind in Vers-form verfasst. Verse sind die Zeilen in Gedichten. Meist zeichnen sich Gedichte durch eine besonders kunstvolle, poetische Sprache aus. Sie beinhalten oft viele rhetorische Stilmittel, insbesondere Klangelemente. Beispiele für lyrische Texte sind Epigramme, Limericks, Sonette und Balladen. 


Hinweis:

Mit ihren Versen und ihrem meist sehr hohen Maß an Struktur (vgl. das Metrum und der Reim) sind Gedichte Texte in „gebundener Form“. Sie folgen vielen Regeln.


EPIGRAMM

  • Ein Epigramm ist sehr kurz. 
  • Epigramme enthalten meist keine Endreime.
  • Im Epigramm wird ein Gedanke pointiert wiedergegeben. Das heißt, er wird auf den Punkt gebracht und/oder zugespitzt. Manchmal ist ein Epigramm etwas provokativ.
  • Grabmäler werden oft mit Inschriften in Form von Epigrammen geziert.


LIMERICK

  • Ein Limerick hat stets fünf Verszeilen.
  • Der Limerick reimt sich nach dem Schema „AABBA“.
  • Limericks sind meist witzig. 
  • Limericks beginnen meist mit dem Vers „Es war X aus Y.“


SONETT

  • Ein Sonett hat immer vierzehn Zeilen – zwei „Vierzeiler“ sowie zwei „Dreizeiler“.
  • Üblicherweise enthält ein Sonett Endreime.
  • Ein Sonett hat spezielle Klänge und Töne. 
  • Sonette werden traditionsgemäß vorgetragen.


BALLADE

  • Die Ballade vereint verschiedene Elemente von der Lyrik, der Epik und der Dramatik.
  • Balladen erzählen oft von einem spannenden, dramatischen Ereignis.
  • Häufig kommen in Balladen auch direkte oder indirekte Rede und viele Dialoge vor.
  • Meistens sind Balladen sehr lange Gedichte und enthalten mehrere Strophen und Verse.
  • Balladen reimen sich häufig und sie folgen meist einem bestimmten Metrum (= Takt).



Info 4: Dramatik

Die Dramatik umfasst all jene Texte, die für die Aufführung in einem Theater geschrieben wurden. Dementsprechend haben Dramen ein besonderes Textbild, das sich durch verteilte Rollen, Dialoge, Regieanweisungen und die Gliederung in sogenannte „Akte“ auszeichnet. Zur Dramatik gehören beispielsweise die (antiken) Gattungen der Komödie, Tragödie und Tragikomödie. Dramatische Texte haben meistens keinen Erzähler, sondern bestehen hauptsächlich aus Dialogen.


TRAGÖDIE

  • Tragödien sind klassischerweise in fünf Akte gegliedert
  • Sie handeln von Personen aus höheren Ständen. So können die Figuren gesellschaftlich gesehen tief fallen; ein König kann zum Bettler werden.
  • Oft erlebt der tragische Held oder die tragische Heldin zuerst einen Aufstieg und dann einen Untergang inklusive Katastrophe, für den er bzw. sie selbst verantwortlich ist. Meist ist eine übermäßig ausgeprägte Leidenschaft wie Eifersucht, Stolz oder Liebe der Grund dafür.
  • Beim Kern einer Tragödie spricht man von einem „tragischen Konflikt“.


Aufbau:

1. Akt:      Beantwortung der W-Fragen

2. Akt:     Steigerung der Handlung

3. Akt:     Höhepunkt (= Klimax) und Umschwung (= Peripetie)

4. Akt:     Untergang des Helden, vergebliche Lösungssuche

5. Akt:     Ende mit einer Katastrophe, oft mit dem Tod des Helden


KOMÖDIE

  • Komödien sind klassischerweise in fünf Akte gegliedert.
  • Sie handeln von Personen aus niederen Ständen und besitzen fast durchgehend eine komische Komponente. Das Publikum soll zum Lachen gebracht werden.
  • Das Publikum soll etwa über Verwechslungen, Intrigen und/oder Figuren mit stereotypen Rollen und überzeichneten Merkmalen – sogenannte Typen – lachen. Diese haben meist ausgeprägte Laster und Schwächen (Bsp. Eingebildetheit, Geiz). 
  • In Komödien geht es meist nicht um komplexe Charaktere.

 

Aufbau:

1. Akt:       Beantwortung der W-Fragen

2. Akt:      Steigerung der Handlung

3. Akt:      Höhepunkt (= Klimax)

4. Akt:      Abfall der Handlung 

5. Akt:      Happy End


TRAGIKOMÖDIE

  • ragikomödien sind klassischerweise in fünf Akte gegliedert.
  • Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl Elemente aus der Tragödie als auch aus der Komödie enthalten. Konkret sind Tragikomödien meist Tragödien mit überraschendem, lustigen Happy End.
  • Manchmal ist die Abgrenzung von Komödien und Tragikomödien schwierig.


Aufbau:

1. Akt:       Beantwortung der W-Fragen

2. Akt:      Steigerung der Handlung

3. Akt:      Höhepunkt (= Klimax)

4. Akt:      Abfall der Handlung 

5. Akt:      Ende mit gemischten Gefühlen



Info 5: Weitere Textgattungen

Alle Gattungen, die bisher besprochen wurden, sind künstlerisch und fiktional. „Fiktional“ bedeutet, dass die Inhalte der Texte zu weiten Teilen erfunden sind. Was ist aber mit nicht-fiktionalen Texten, wie zum Beispiel dem Bericht oder dem Tagebuch? 


Nicht-fiktionale Texte wollen die Wirklichkeit darstellen und sind nicht in erster Linie künstlerisch. Daher werden sie als „Sachtexte“, „Gebrauchstexte“ oder als „Sachprosa“ bezeichnet. Neben wissenschaftlichen Sekundärtexten gehören zum Beispiel auch philosophische Schriften oder historische Abhandlungen zu den non-fiktionalen Texten.



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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche drei Gattungen gibt es?

Was ist die Epik?

Was ist ein Roman?

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