Erzählungen lesen: Infos und Tipps
Das Wichtigste in Kürze
Das Lesen von Erzählungen kann unglaublich Spaß machen. Du kannst Dich auf eine Reise in andere Lebenswelten begeben und Deiner Fantasie freien Lauf lassen. Oder Du lernst die wirkliche Welt von einer ganz neuen Seite kennen.
Doch manchmal ist nicht sofort klar, was genau erzählt wird und was ausgesagt werden soll – man versteht die Erzählung dann nicht sogleich. Im Folgenden erhältst Du Tipps, wie Du eine Erzählung gut lesen und verstehen kannst.
Info 1: Merkmale
Im Folgenden wird aufgezeigt, wodurch sich Erzählungen auszeichnen. Wenn Du die Merkmale von Erzählungen kennst, wirst Du sie besser untersuchen und verstehen können.
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Erzählungen sind nach allgemeinem Verständnis Prosatexte, in denen eine erfundene Geschichte erzählt wird. „Prosatexte“ meint Texte, die nicht gereimt und in Versen verfasst sind. Die Textzeilen gehen quer über die ganze Seite.
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Manchmal werden Erzählungen auch als „Erzähltexte“ oder „Geschichten“ bezeichnet.
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Erzählungen enthalten entweder vollkommen erfundene Geschichten oder sie enthalten Geschichten, die auf einer wahren Begebenheit beruhen, aber stark ausgeschmückt sind. Die Nähe zur „Wirklichkeit“ ist bei Erzählungen also sehr unterschiedlich.
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Erzählungen haben einen Erzähler. Dies ist die Stimme, welche die Geschichte erzählt, entweder in der 1. oder in der 3. Person Singular. Manchmal ist der Erzähler eine Person (= Figur) in der Geschichte, manchmal nicht.
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„Erzählungen“ ist ein sehr großer Begriff, der viele Textsorten umfasst. So sind auch Märchen, Fabeln und Sagen Erzählungen.
Info 2: Erzählungen untersuchen und verstehen
Wenn Du diese drei Schritte beim Lesen von Erzählungen beachtest, sollte Dir am Ende klar sein, um was es darin geht und was die wichtigsten Punkte sind.
1.
VERSCHAFFE DIR EINEN ÜBERBLICK.
Überfliege die Erzählung und verschaffe Dir so einen Überblick. Du musst nachher noch nicht jedes Detail wissen. Aber frage Dich doch schon mal: Wovon handelt die Erzählung? Was für ein Ereignis könnte im Mittelpunkt stehen?
2.
LIES DEN TEXT GENAU.
Jetzt solltest Du den ganzen Text genau lesen. Wichtig ist, dass Du dies langsam und in Ruhe machst! Beim langsamen, konzentrierten Lesen versteht man immer am meisten.
Versuch, dem roten Faden der Handlung zu folgen. Falls Du ihn trotzdem mal verlierst, kannst Du weiterlesen und hoffen, dass Du ihn wieder aufnehmen kannst. Eine andere Möglichkeit ist, einfach zurückzublättern und ihn dort wieder aufzunehmen.
Achte auf die Personen, die vorkommen, (= Figuren) und auf die Textstellen, in denen viel Unterhaltendes passiert, z.B. Spannendes, Lustiges oder Trauriges.
3.
STELLE FRAGEN AN DIE ERZÄHLUNG.
Ein paar Dinge hast Du Dir schon überlegt, z.B. wer die wichtigsten Figuren sind. Dann stelle jetzt die restlichen W-Fragen:
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Wer ist die Hauptfigur?
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Wo und wann spielt die Geschichte?
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Was sind die Nebenthemen?
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Ist die Geschichte in Einleitung, Hauptteil und Schluss gegliedert?
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Was sind die zentralen Ereignisse und wie kommt es dazu?
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Sind es z.B. Missverständnisse oder innere Konflikte?
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Was ist am Text spannend, lustig oder berührend?
Dann stelle auch ein paar tiefergehende Fragen:
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Welche Gefühle und Gedanken hat die Hauptfigur?
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Wie würdest Du die verwendete Sprache beschreiben?
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Was kannst Du über den Erzähler sagen?
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Wie stellt der Text Spannung her?
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Ist die Erzählung eher eine Abenteuergeschichte, ein Krimi, ein Märchen, eine Fabel oder eine Sage? Oder etwas ganz anderes?
Im Anschluss solltest Du versuchen, die Fragen präzis zu beantworten – und zwar anhand des Texts. Nimm die Erzählung also nochmals zur Hand und blättere bei Bedarf.