Redewendungen: Erklärung und Beispiele
Das Wichtigste in Kürze
Wozu sind Redewendungen eigentlich gut? Sie bereichern die Sprache, indem sie sie verschönern und spannender machen. Redewendungen veranschaulichen das Gesagte, indem sie Sachverhalte oder Situationen verbildlichen. Deshalb lohnt es sich, die wichtigsten Redewendungen zu lernen.
Info 1: Was sind Redewendungen?
Eine Redewendung ist ein Satz oder eine fest verbundene Wortgruppe. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht wortwörtlich gemeint ist. Stattdessen hat sie eine bildhafte, übertragene Bedeutung. Andere Bezeichnungen für „Redewendung“ sind „Phraseologismus“ und „Idiom“.
Beispiel:
Die Redewendung „ein Dorn im Auge sein“ bedeutet „ein Ärgernis sein“. Sie ist nicht wortwörtlich gemeint; es geht nicht wirklich um ein verletztes Auge. Die Redewendung ist ein Bild bzw. eine Metapher für etwas, das einen ärgert.
Info 2: Die wichtigsten Redewendungen
Es gibt sehr, sehr viele Redewendungen – hier aufgelistet sind nur einige der wichtigsten:
Redewendung | Bedeutung |
das A und O das Alpha und Omega | das Wichtigste, das Essenzielle |
Äpfel mit Birnen vergleichen | Sachen vergleichen, die nicht miteinander vergleichbar sind |
sich etwas abschminken | etw. nicht machen können |
jmdm. einen Bären aufbinden | jmdm. eine offensichtliche Lügengeschichte erzählen |
etw. durch die Blume sagen | etw. verharmlosend mitteilen, indirekt kommunizieren |
(keinen) Bock haben | (keine) Lust auf etw. haben |
nur Bahnhof verstehen | keine Ahnung vom Besprochenen haben |
jmdm. die Daumen drücken | jmdm. viel Glück/gutes Gelingen wünschen |
ein Dorn im Auge sein | ein Ärgernis sein |
Dreck am Stecken haben | moralisch verwerfliche oder illegale Handlungen begangen haben |
den Faden verlieren | den Sachverhalt nicht mehr nachvollziehen können |
sein Fett wegbekommen | eine angemessene Strafe erhalten |
fix und fertig sein | völlig erschöpft sein |
zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen | mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen |
Da scheiden sich die Geister. | unterschiedliche Meinungen haben |
die Katze im Sack kaufen | etw. kaufen, ohne es vorher geprüft zu haben, sich auf etwas Unbekanntes einlassen und dabei reingelegt werden |
die Katze aus dem Sack lassen | etw. Geheimes offenbaren, die Wahrheit verraten |
jmdm. auf den Keks gehen | jmdn. nerven |
auf der Leitung stehen (ähnlich: Brett vor dem Kopf haben) | sehr lange brauchen, um etw. zu verstehen |
jmdm. etwas auf die Nase binden | jmdm. eine Neuigkeit erzählen, um diese Person mit der Neuigkeit zu nerven |
die Nase voll haben | von etw. genug haben, nicht mehr dulden |
sich ins gemachte Nest setzen | Vorteile genießen, ohne harte Arbeit geleistet zu haben (bzw. die Arbeit anderer ausnutzen) |
sich etw. hinter die Ohren schreiben | sich etw. sehr Wichtiges merken, etwas bloß nicht vergessen |
eine Rabenmutter/ein Rabenvater/Rabeneltern sein | eine schlechte Mutter/ein schlechter Vater/ schlechte Eltern sein |
auf dem hohen Ross sitzen | arrogant, überheblich sein |
am seidenen Faden hängen | in Gefahr und nicht sicher sein |
jmdm. die Stirn bieten | in einer Auseinandersetzung die eigene Meinung vertreten; den Mut haben, jmdm. zu widersprechen |
den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen | sich durch Nebensächliches vom Wesentlichen ablenken lassen |
jmdm. wurst sein | jmdm. vollkommen egal sein |
auf keinen grünen Zweig kommen | keinen Erfolg bei einer Aufgabe haben |
Info 3: Anwendung
Du möchtest Redewendungen verstehen und in den richtigen Situationen anwenden können? Dann befolge diese Tipps:
Nur die wichtigsten Redewendungen lernen…
…der Rest kommt von allein. Häufig ergibt sich die Bedeutung einer unbekannten Redewendung aus dem Kontext. Wenn Du zu viele neue Redewendungen auf einmal lernen würdest, könnte es sein, dass Du die Bedeutungen verwechselst oder sogar die Redewendungen vermischst.
Benutze Redewendungen nur, wenn sie wirklich passen!
Beim Schreiben sollte man in erster Linie versuchen, nicht alle Redewendungen zu verwenden, die man kennt – das ist nämlich keine Kunst. Versuche, Redewendungen bewusst einzusetzen, nämlich nur dort, wo Du Dir sicher bist, dass sie genau zum Kontext passen.
Zusatzinfo: Sprichwörter
Die Begriffe „Sprichwörter“ und „Redewendungen“ werden oft synonym verwendet, sind jedoch nicht dasselbe! Ein Sprichwort beinhaltet meistens eine Lebensweisheit oder Verallgemeinerung und steht in einem fixen, kurzen Satz. Redewendungen hingegen sind flexibler und können je nachdem etwas variiert werden.
Beispiele – Sprichwörter:
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
Angriff ist die beste Verteidigung.