Wenn Du wiedergeben willst, was eine Person gesagt hat, so kannst Du dafür entweder die direkte oder die indirekte Rede benutzen. Die indirekte Rede ist etwas eleganter als die direkte Rede, allerdings ist sie auch ein wenig schwieriger zu bilden.
Info 1: Direkte Rede (= Wörtliche Rede)
In der direkten Redewird der sogenannte „O-Ton“ (Originalton) einer Person angegeben, also genau das, was sie gesagt hat. Die direkte Rede wird stets mit Anführungs- und Schlusszeichen markiert.
Steht der Begleitsatz am Anfang des Satzes, wird ein Doppelpunkt vor der direkten Rede gesetzt. Die direkte Rede beginnt mit einem Großbuchstaben.
Beispiele:
Georg sagte:„Mein Freund kann leider nicht ans Fest kommen.“
Auf dem Schild steht:„Bei Schlechtwetter geschlossen.“
Sie fragten:„Welchen Tag haben wir heute?“
Steht die direkte Rede am Anfang, so steht ein Komma zwischen der direkten Rede und dem Begleitsatz. Der Punkt in Aussagesätzen wird weggelassen, Ausrufe- und Fragezeichen werden hingegen regulär gesetzt.Wichtig:Den Begleitsatz schreibt man am Anfang klein.
Beispiele:
„Wir streiten uns nur noch!“,jammerte der Mann.
„Es fällt mir schwer zu glauben“,gab sie zu.
„Pass auf dich auf!“,bat sie.
Wenn der Begleitsatz in die direkte Rede eingeschoben ist, wird er auf beiden Seiten mit Kommas von der direkten Rede abgetrennt.
Beispiele:
„Kann mir jemand sagen“, fragte er, „wie ich zum Bahnhof komme?“
„Wir essen heute“, sagte er freudig, „Rollschinken mit Kartoffelpüree.“
„Unfassbar“, empörte sich Rebekka, „wie viel Bio-Gemüse kostet!“.
Info 2: Indirekte Rede
In der indirekten Rede wird berichtet, was jemand gesagt hat, ohne dessen wörtliche Rede zu wiederholen. Die indirekte Rede gibt das Gesagte nur sinngemäß wieder.
Wenn Du in der indirekten Rede schreibst, verwendest Du keine Anführungs- und Schlusszeichen. Ebenso wenig schreibst Du Ausrufezeichen oder Fragezeichen.
Der Begleitsatz und die Aussage, egal in welcher Reihenfolge, werden mit einem Komma getrennt.
Für die indirekte Rede können fünf Verbformen verwendet werden: der Indikativ, Konjunktiv 1, Konjunktiv 2, der Konjunktiv mit „würde“ und der Infinitiv. Die Formen mit dem Konjunktiv sind die elegantesten. Meist verlangen Lehrpersonen, dass Du den Konjunktiv verwendest.
Beispiele:
Sie sagt,sie hat ihr Fahrrad repariert. (Indikativ)
Der Bruder jammerte,dass er nie mitspielen dürfe. (Konjunktiv 1)
Er meinte,dass wir Recht hätten. (Konjunktiv 2)
Er fragte,ob ich ihm helfen würde. (Konjunktiv mit „würde“)
Sie bat mich,ihr den Salzstreuer zu geben. (Infinitiv)
Info 3: Direkte Rede in die indirekte Rede umwandeln
Du weißt nun, wie die direkte und die indirekte Rede verwendet werden. Aber wie kannst Du die direkte in die indirekte Rede umwandeln? Folgende Dinge solltest Du beachten:
Wenn Sätze von der direkten in die indirekte Rede umgewandelt werden, müssen meist die Pronomen angepasst werden.
Beispiel:
„DuhastmeinenBleistift gestohlen.“
Sie behauptete,ichhätteihrenBleistift gestohlen.
Bei der Umwandlung von der direkten in die indirekte Rede muss das Verb angepasst werden. In der Schule ist der Konjunktiv meist die beste Wahl.
Beispiel:
„Ich bin glücklich.“
Peter sagt, er sei glücklich.
Wenn Du einen Konjunktiv benutzen musst, gilt folgende Regel: Es wird immer der Konjunktiv 1 benutzt – außer dann, wenn dieser gleich klingt wie der Indikativ. Dies ist manchmal der Fall bei der 1. P. Sg. sowie bei der 1. und 3. P. Pl. Dann musst Du den Konjunktiv 2 benutzen.
Beispiel:
„Sie haben gelesen.“
Du sagst, sie haben gelesen.
Du sagst, siehättengelesen.
Wenn Sätze von der direkten in die indirekte Rede umgewandelt werden, sollten manchmal auch die Orts- und Zeitangaben geändert werden.
Beispiel:
„Heutehaben wirhierEis gegessen.“
Sie sagten,an diesem Taghätten siedortEis gegessen.
Zusatzinfo: Arten von Sätzen
AUSSAGESÄTZE
Wenn Aussagesätze in die indirekte Rede umgewandelt werden, kannst Du eine Konjunktion wie „dass“ benutzen. Das finite Verb der indirekten Rede steht dann am Ende des Teilsatzes.
Beispiel:
Der kleine Bruder jammerte,dass er nie mitspielen dürfe.
FRAGESÄTZE
Wenn Entscheidungsfragen (= Ja/Nein-Fragen) in die indirekte Rede umgewandelt werden, wird die indirekte Rede mit „ob“ eingeleitet. Wenn Ergänzungsfragen in die indirekte Rede umgewandelt werden, wird die indirekte Rede mit dem gegebenen Fragewort eingeleitet.
Beispiel:
„Hilfst du mir?“ – Er fragte,ob ich ihm helfen würde.
„Wann hilfst du mir?“ – Er fragte,wann ich ihm helfen würde.
BEFEHLSSÄTZE
Wenn Befehlssätze in der indirekten Rede formuliert werden, kann entweder das Modalverb „sollen“ im Konjunktiv oder der Infinitiv benutzt werden, um den Befehl auszudrücken.
Beispiel:
„Gib mir den Salzstreuer!“ – Sie meinte,ich solle ihr den Salzstreuer geben.
„Gib mir den Salzstreuer!“ – Sie bat mich,ihr den Salzstreuer zu geben.
Info 4: Zeitformen der indirekten Rede (Konjunktiv)
Die Verbform der indirekten Rede hängt davon ab, in welcher Zeit der „Originalsatz“ (in der direkten Rede) steht. Die folgende Tabelle zeigt Dir, wann Du welche Form des Konjunktivs benutzen sollst.
Welche Zeitformen gibt es bei der indirekten Rede?
Bei der indirekten Rede kann man verschiedene Zeitformen benützen, so zum Beispiel das Futur I („Er sagt, er werde bald nach Italien gehen“) oder das Perfekt („Er sagt, er habe Deutsch gelernt“).
Wie wandelt man die direkte in die indirekte Rede um?
Die direkte Rede wandelt man in die indirekte Rede um, indem man das konjugierte Verb der direkten Rede entweder in den Konjunktiv I oder in den Konjunktiv II setzt. Manchmal muss man bei der Umwandlung auch einige Wörter verändern, z.B. die Pronomen.
Wie bildet man die direkte und die indirekte Rede?
Die direkte Rede bildet man mit Anführungs- und Schlusszeichen (und oft auch mit einem Doppelpunkt). Die indirekte Rede bildet man ohne Anführungs- und Schlusszeichen (und meistens mit dem Konjunktiv I).