Ein Satz kann entweder im Aktiv oder im Passiv stehen. In der aktiven Form steht der Verursacher(= die handelnde Person/Sache) oder die Ursache im Vordergrund. In der passiven Form geht es hingegen um den Vorgang selbst. In dieser Zusammenfassung erfährst Du alles, was Du zu Aktiv- und Passivsätzen wissen solltest.
Info 1: Unterschiede zwischen Aktiv- und Passivsätzen
Aktiv- und Passivsätze unterscheiden sich zum einen darin, wer oder was im Vordergrund steht, und zum anderen in der Form des Verbs.
AKTIVSÄTZE
Der Aktivsatz ist vereinfacht gesagt der normale Satz. In einem Aktivsatz steht die handelnde Person oder Sache an der Stelle des Subjekts und nimmt eine Handlung an einem Objekt vor. Die handelnde Person/Sache steht im Vordergrund. Zur Erinnerung: Das Subjekt ist das Nomen oder Pronomen, das im Nominativ steht.
Beispiele für Aktivsätze:
Mein Brudermähtunseren schönen Rasen.
Die Dameeröffneteein Bankkonto.
An Osternwerdendie Läden viel Schokoladeverkaufen.
PASSIVSÄTZE
In einem Passivsatz wird das Objekt an die Stelle des Subjekts gesetzt und die Verbform wird verändert. Es passiert etwas mit der handelnden Person oder Sache, ohne dass diese selbst handelt. Etwas wird mit dem Subjekt gemacht; die Handlung steht im Vordergrund. Die Verbform ändert sich so: Im Passiv wird das Hilfsverb „werden” konjugiert und das Partizip 2 des Verbs angehängt.
Manchmal wird in Passivsätzen die Angabe weggelassen, wer für die Handlung verantwortlich ist. In den folgenden Beispielen stehen diese Informationen daher in Klammern.
Beispiele für Passivsätze:
Unser schöner Rasenwird(von meinem Bruder)gemäht.
Ein Bankkontowurde(von der Angestellten)eröffnet.
An Osternwird(von den Läden) viel Schokoladeverkauftwerden.
Info 2: Zeitformen
Nicht nur Aktivsätze, sondern auch Passivsätze können in jeder Zeitform stehen. Die folgende Tabelle zeigt auf, wie die verschiedenen Zeitformen im Aktiv und Passiv gebildet werden.
Hinweis:
Die Zeitformen im Passiv sehen komplizierter, als sie sind. Merke Dir einfach, dass alle Passivformen eine konjugierte Form von „werden“ enthalten und ein Partizip 2 (z.B. gestrichen, gegessen, entdeckt, organisiert).
Zeitform
Aktiv
Passiv
Präsens
Ich streiche die Wand.
Die Wand wird (von mir) gestrichen.
Präteritum
Ich strich die Wand.
Die Wand wurde (von mir) gestrichen.
Perfekt
Ich habe die Wand gestrichen.
Die Wand ist (von mir) gestrichen worden.
Plusquamperfekt
Ich hatte die Wand gestrichen.
Die Wand war (von mir) gestrichen worden.
Futur 1
Ich werde die Wand streichen.
Die Wand wird (von mir) gestrichen werden.
Futur 2
Ich werde die Wand gestrichen haben.
Die Wand wird (von mir) gestrichen worden sein.
Info 3: Typische Aufgaben
Es gibt drei Aufgaben, die zum Thema Aktiv und Passiv typischerweise gestellt werden. Hier erhältst Du ein paar Tipps, wie Du diese Aufgaben Schritt für Schritt erfolgreich lösen kannst:
Aktiv- und Passivsätze erkennen
Schau Dir genau an, ob das Subjekt selbst handelt oder ob etwas damit passiert.
Schau Dir die Verbform an. Wenn das Hilfsverb „werden“ mit einem Partizip 2 kombiniert wird, liegt ein Passiv vor.
Verwechsle dabei nicht die Futur- und Passivform: Beide enthalten das Hilfsverb „werden”, das Futur wird jedoch mit einem Infinitiv gebildet.
Beispiel:
„Peter wird tanzen“ ist ein Aktivsatz, denn Peter wird aktiv etwas tun und das Hilfsverb „werden“ ist mit einem Infinitiv kombiniert.
„Peter wird geschätzt“ ist ein Passivsatz, denn Peter handelt nicht und das Hilfsverb „werden“ ist mit einem Partizip 2 kombiniert.
Aktiv- in Passivsätze umwandeln
Setze das Objekt, das im Akkusativ oder Dativ steht, an die Stelle des Subjekts. (Ein Satz ohne Objekt kann übrigens nicht ins Passiv umgewandelt werden.)
Setze das konjugierte Verb ins Passiv (mit dem Hilfsverb „werden“ und Partizip 2).
Gib acht, dass Du die richtige Zeitform beibehältst!
Sollst Du angeben, wer die Handlung ausführt? Wenn ja, schreibe „von…“
Beispiele:
Olga trinkt ein Glas Wasser.
Ein Glas Wasser wird (von Olga) getrunken.
Diebe haben vergangene Woche ein Fahrrad gestohlen.
Vergangene Woche wurde ein Fahrrad (von Dieben) gestohlen.
Sie wird nächstes Jahr einen Hund anschaffen.
Nächstes Jahr wird (von ihr) ein Hund angeschafft werden.
Passiv- in Aktivsätze umwandeln
Finde die handelnde Person/Sache und stelle sie an die Stelle des Subjekts (vor das Verb). Wenn die handelnde Person/Sache nicht angegeben ist, erfinde eine.
Setze das Verb (im Partizip 2) ins Aktiv und lass das für das Passiv benützte Hilfsverb „werden“ weg.
Gib acht, dass Du die richtige Zeitform beibehältst!
Beispiele:
Die Zimmerpflanzen werden regelmäßig gegossen.
Ich gieße die Zimmerpflanzen regelmäßig.
Die Lage ist von Fachexpert*innen beurteilt worden.
Fachexpert*innen haben die Lage beurteilt.
Auf dem Feldweg wurde ein Schlüssel gefunden.
Eine Person fand einen Schlüssel auf dem Feldweg.
Tipp:
Bevor Du Passivsätze bilden kannst, musst Du „normale“ Sätze im Aktiv bilden können. Vor allem sollte es Dir keine Probleme bereiten, Aktivsätze in unterschiedliche Zeitformen umzuwandeln. Diese Kompetenz ist die Grundlage für die Bildung von Passivsätzen.
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Lerne mit Grundlagen
Lerne in kleinen Schritten mit Theorieeinheiten und wende das Gelernte mit Übungssets an!
Dauer:
Teil 1
Satzglieder: Erklärung und Bestimmung
Teil 2
Die Ersatz-, Umstell-, Erweiterungs- und Weglassprobe
Erziele 80% um direkt zum letzten Teil zu springen.
Dies ist die Lektion, in der du dich gerade befindest, und das Ziel des Pfades.
Teil 6
Aktiv und Passiv: Bildung und Umwandlung
Finaler Test
Test aller vorherigen Teile, um einen Belohnungsplaneten zu erhalten.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist ein Beispiel für einen Passivsatz?
„Der Schüler wird unterrichtet.“ oder „Das Haus wurde zerstört.“ sind typische Beispiele für einen Passivsatz.
In welchen Zeitformen können Passivsätze stehen?
Passivsätze können - genau gleich wie Aktivsätze - in sechs Zeitformen stehen, nämlich im Präsens, im Präteritum, im Perfekt, im Plusquamperfekt, im Futur I und im Futur II.
Was ist der Unterschied zwischen einem Aktiv- und einem Passivsatz?
In einem Aktivsatz steht der „Täter“ (= die handelnde Person) im Vordergrund und dieser „Täter“ macht etwas. In einem Passivsatz steht das „Opfer“ im Vordergrund und mit diesem „Opfer“ wird etwas gemacht. Das Passiv wird immer mit dem Hilfsverb „werden“ und einem Partizip 2 gebildet. Das ist der Hauptunterschied zwischen dem Aktiv und Passiv.