Die meisten Wörter der deutschen Sprache sind veränderlich. Das heißt, dass Du ihre Form verändern kannst, indem Du sie konjugierst, deklinierst und/oder steigerst. In dieser Zusammenfassung lernst Du mehr über die Flexion und die Flexionsformen der einzelnen Wortarten.
Info 1: Flexion und Flexionsformen
Das Konjugieren und Deklinieren von Wörtern nennt man auch „Flexion“ oder „Beugung“. Wenn Du ein Wort flektierst, änderst Du also die grammatische Form dieses Wortes, z.B. durch das Verändern der Endung oder des Wortstamms.
Das angepasste Wort ist dann eine flektierte Form oder„Flexionsform“derGrundformdes Wortes. Die Grundform bei Verben ist der „Infinitiv“ und die Grundform bei den deklinierbaren Wörtern ist der „Nominativ Singular“.
Beispiele – Verben:
Infinitiv
Flexionsform
gehen
verstehen
arbeiten
ging (3. P. Sg., Präteritum, Indikativ)
verstünde (1. P. Sg., Präsens, Konjunktiv 2)
Arbeitet! (2. P. Pl., Präsens, Imperativ)
Beispiele – Nomen:
Nominativ Singular
Flexionsform
Baum
Erbstreit
Anfang
Bäume (Pl., Nom./Akk.)
Erbstreits (Sg., Gen.)
Anfängen (Pl., Dat./Akk.)
Info 2: Konjugation
Verben kannst Du inPersonalformen,Zeitformen(= Tempi) undModi(= Indikativ, Konjunktiv oder Imperativ) setzen oder „flektieren“. Sie werden konjugiert. Dabei ändert sich meist ihre Endung und manchmal werden sie mit Hilfsverben kombiniert („sein, haben, werden“).
Bei sogenannten „unregelmäßigen Verben“ ändert sich auch der Verbstamm, die Rede ist dann von einer „starken Flexion“ (im Gegensatz zu einer „schwachen Flexion“ ohne Veränderung des Wortstamms).
Von Verben kann man auch Partizipien bilden: das „Partizip 1“, auch „Partizip Präsens“ genannt, und das „Partizip 2“, auch „Partizip Perfekt“ genannt. Das Partizip 1 beschreibt gleichzeitig stattfindende Handlungen. Das Partizip 2 beschreibt abgeschlossene Handlungen.
Beispiele – Partizip 1:
Beispiele – Partizip 2
spielend
singend
passend
schmerzstillend
anziehend
gestört
organisiert
umgefallen
gestorben
gerührt
Partizipien dienen entweder der Bildung bestimmter Zeitformen (Perfekt, Plusquamperfekt, Futur 2) oder des Passivs. Oder sie werden als Adjektive oder Adverbien verwendet. In diesem Fall können sie dekliniert werden.
Info 3: Deklination
Nomen, Pronomen und Adjektive könnenGenus, Numerus und Kasusverändern. Diese Art der Flexion nennt man Deklination. Das Genus (= Geschlecht) gibt an, ob ein Wort weiblich, männlich oder sachlich ist, während der Numerus (= Zahl) angibt, ob ein Wort im Singular (= Einzahl) oder im Plural (= Mehrzahl) ist. Eine letzte Unterscheidung betrifft den Fall (= Kasus) des Worts: Nominativ, Genitiv, Dativ oder Akkusativ.
Beispiele:
„EineschöneZusammenkunft“ lässt sich ändern in „einschönerTag“.Genus
„Das Haus“ lässt sich ändern in „dieHäuser“.Numerus
„Der Baumist gewaltig“ lässt sich ändern in „die Ästedes Baums“.Kasus
Hinweis:
Wenn Adjektive eine attributive Funktion haben – das heißt, wenn sie sich auf ein Nomen beziehen –, übernehmen sie das Genus, den Numerus und Kasus dieses Nomens. Denselben Fall haben wir bei den Artikeln oder bei anderen begleitenden Pronomen. Das Phänomen, dass die Flexionsformen von Wörtern übereinstimmen, nennt man „Kongruenz“. Es ist sehr häufig.
Beispiel:
Wir trinken jetzteinen wärmenden Tee.
Der unbestimmte Artikel „einen“, das (partizipiale) Adjektiv „wärmenden“ sowie das Nomen „Tee“ haben eine kongruente Flexionsform: Sie sind alle maskulin und stehen im Akkusativ Singular.
Info 4: Komparation
Die Steigerung von Adjektiven nennt man „Komparation“. Dabei gibt es drei Steigerungsformen: die Grundform (= Positiv), den Komparativ und den Superlativ.
Beispiele – Steigerung von „groß“:
Das Haus istgroß.Positiv
Die Schule istgrößerKomparativ
Die Universität ist amgrößten.Superlativ
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist eine Deklination?
Nomen, Pronomen und Adjektive können Genus, Numerus und Kasus verändern. Diese Art der Flexion nennt man Deklination.
Was ist eine Konjugation?
Das ist die Flexionsart von Verben. Verben kannst Du in Personalformen, Zeitformen (= Tempi) und Modi (= Indikativ, Konjunktiv oder Imperativ) setzen oder „flektieren“. Sie werden konjugiert.
Was bedeutet Flexion?
Ein Wort zu flektieren heißt, dass Du ihre Form veränderst, indem Du sie konjugierst, deklinierst und/oder steigerst. Die Flexion ist dementsprechend die „Veränderlichkeit“ oder auch „Veränderung“ von Wörtern.
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