Allgemeine Rechtschreibstrategien
Das Wichtigste in Kürze
Es gibt so viele komplizierte Rechtschreibregeln und Ausnahmen – da verliert man schnell den Überblick! In dieser Zusammenfassung lernst Du deshalb einige allgemeine Rechtschreibstrategien kennen. Sie sollen Dir helfen, auch ohne Regeln im Kopf fehlerfrei schreiben zu können und mehr Sicherheit in Deiner Rechtschreibung zu bekommen. Betrachte sie aber als Ergänzung zu den Rechtschreibregeln – nicht als Ersatz.
Info 1: Bei Zweifelsfällen
Kennst Du das, wenn Du beim Schreiben plötzlich nicht mehr weißt, ob man ein Wort so oder so schreibt? Eine solche Situation nennt man „Zweifelsfall“. Als Erstes werden Dir jedenfalls Rechtschreibstrategien vorgestellt, die Dir bei Zweifelsfällen helfen können.
Verwandtschaft
Frage Dich: Ist ein schwieriges Wort vielleicht mit einem anderen verwandt, dessen Rechtschreibung Du bereits beherrschst?
Beispiele:
entgültig
| Das Wort ist mit „Ende“ verwandt, also schreibt man „endgültig“.
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jugentlich
| Das Wort ist mit „Jugend“ verwandt, also schreibt man „jugendlich“. |
Silbierendes sprechen
Du kannst versuchen, das Wort laut und deutlich – Silbe für Silbe – auszusprechen und genau hinzuhören, welche Laute und Buchstaben im Wort enthalten sind.
Beispiele:
entfangen
| em-pfan-gen
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Malzeit
| Mahl-zeit
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Kuschltier
| Ku-schel-tier
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Madematik
| Ma-the-ma-tik
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synpatisch
| sym-pa-thisch
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Was ist schon wieder eine Silbe? Silben sind die „Teile“ eines Wortes, zwischen denen man kurze Pausen macht und die mindestens einen Vokal (a, e, i, o, u, ä, ö, ü) enthalten. Du kannst Silben finden, indem Du während des Sprechens in die Hände klatschst. Du klatschst nämlich automatisch an den Stellen, an denen jeweils eine neue Silbe beginnt.
Verlaängern
Versuche, das Wort zu verlängern. So kannst Du beispielsweise bei Nomen die Mehrzahlform
(= Plural) bilden, wenn Du unsicher bist, ob Du ein „d“ oder ein „t“ schreiben musst.
Beispiele:
Kint
| Bei „das Kind“ spricht man eher ein „t“ aus, aber wenn man an den Plural „die Kinder“ denkt, weiß man, dass man „Kind“ mit „d“ schreibt.
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Walt
| Bei „der Wald“ spricht man eher ein „t“ aus, aber wenn man an den Plural „die Wälder“ denkt, weiß man, dass man „Wald“ mit „d“ schreibt.
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Info 2: Allgemein
Es gibt auch einige Rechtschreibstrategien, die Du nicht nur bei Zweifelsfällen, sondern jederzeit anwenden kannst.
Nachschlagen
Schlage besonders schwierige Wörter in einem Wörterbuch (z.B. im Duden) nach oder suche sie im Internet, z.B. bei „www.dwds.de“ oder „www.duden.de“.
Tipp: Bei Nomen in der Mehrzahl suche im Wörterbuch nach der Einzahl (Bsp. Hähne Hahn). Bei Verben in der Personalform suche die Grundform (Bsp. ginggehen).
Einprägen
Schau Dir das Schriftbild von einem schwierigen Wort immer genau an – Buchstabe für Buchstabe – und präge es Dir ein. Vielleicht fällt Dir spontan ein Merkspruch ein, der Dir dabei hilft?
Beispiele:
In „Verwandtschaft“ sind das „d“ und das „t“ Geschwister.
Der Urgroßvater hat seine Uhr verloren.
Meinen Nachnamen schreibt man ohne „h“.
Schwierige-wörter-liste
Lege Dir eine Liste von den Wörtern an, die Du immer wieder falsch schreibst, und lies sie hin und wieder durch. Du kannst sie Dir auch diktieren lassen oder sie abschreiben.
Beispiel – Schwierige-Wörter-Liste:
aggressiv Bahnhof dämlich detailliert Direktor endlich Fuß Kaninchen katastrophal Maßstab | nämlich ihr seid blöd seit dem Unfall Stopp Spaghetti spazieren Tipp Tod – tot Verwandtschaft voraussichtlich |