Zeitformen von Verben: Bildung und Verwendung
Das Wichtigste in Kürze
Du kannst Verben in verschiedene Zeitformen setzen. Dadurch kannst Du zeigen, ob etwas in der Gegenwart passiert oder ob es schon früher, also in der Vergangenheit, geschehen ist. Es gibt aber auch eine Zeitform, mit der Du zeigen kannst, ob etwas in der Zukunft passieren wird.
Info 1: Präsens
Die Gegenwartsform von Verben heißt Präsens. Sie wird verwendet, wenn etwas in der Gegenwart passiert, also im Jetzt.
Beispiele – Präsens:
Heinz trinkt sehr gerne Tee. (trinkt = Verb „trinken“ im Präsens)
Sei still, ich telefoniere gerade. (telefoniere = Verb „telefonieren“ im Präsens)
Es regnet den ganzen Tag. (regnet = Verb „regnen“ im Präsens)
Um das Präsens zu bilden, nimmst Du den Stamm des Verbs und fügst ihm eine Präsens-Endung an. Das machst Du vermutlich automatisch. Bei manchen Verben ändert sich der Stamm, wenn man die Personalformen bildet. Man nennt diese Verben unregelmäßige Verben.
Beispiel – Verb im Präsens: | | Beispiel – unregelmäßiges Verb im Präsens: |
ich | leb-e | ich | les-e |
du | leb-st | du | lies-t |
er/sie/es | leb-t | er/sie/es | lies-t |
wir | leb-en | wir | les-en |
ihr | leb-t | ihr | les-t |
sie | leb-en | sie | les-en |
Info 2: Präteritum
Die Vergangenheitsformen zeigen an, dass etwas in der Vergangenheit passiert ist. Es liegt zeitlich zurück. Eine der zwei Vergangenheitsformen heißt Präteritum.
Beispiel – Präteritum:
Gestern gingen wir ins Kino. (gingen = Verb „gehen“ im Präteritum)
Er hatte unglaubliches Glück. (hatte = Verb „haben“ im Präteritum
Damals war das anders. (war = Verb „sein“ im Präteritum)
Wie wird das Präteritum gebildet? Mit Präteritum-Endungen. Und im Fall von unregelmäßigen Verben auch mit einer Veränderung im Stamm. Das kannst Du im folgenden Beispiel sehen:
Beispiel – Verb im Präteritum: | | Beispiel – unregelmäßiges Verb im Präteritum: |
ich | leb-te | ich | ging |
du | leb-test | du | ging-st |
er/sie/es | leb-te | er/sie/es | ging |
wir | leb-ten | wir | ging-en |
ihr | leb-tet | ihr | ging-t |
sie | leb-ten | sie | ging-en |
Info 3: Perfekt
Die zwei Vergangenheitsformen zeigen an, dass etwas in der Vergangenheit passiert ist. Die zweite Vergangenheitsform heißt Perfekt.
Beispiel – Perfekt:
Sie hat es mir noch nicht erzählt. (hat erzählt = Verb „erzählen“ im Perfekt)
Danach bin ich nach Hause gekommen. (bin gekommen = Verb „kommen“ im Perfekt)
Es hat sie sehr verwundert. (hat verwundert = Verb „verwundern“ im Perfekt)
Wie wird das Perfekt gebildet? Das Perfekt wird entweder mit „haben“ (im Präsens) oder mit „sein“ (im Präsens) gebildet. Ob man „haben“ oder „sein“ braucht, hängt vom Verb ab. Darauf folgt das Verb, um welches es eigentlich geht. Es hat oft die Vorsilbe „ge-“ und die Endung „-t“ oder „-en“. Manche Verben haben aber keine Vorsilbe.
Beispiel – Verb „leben“ im Perfekt: | | Beispiel – Verb „fahren“ im Perfekt: |
ich | habe gelebt | ich | bin gefahren |
du | hast gelebt | du | bist gefahren |
er/sie/es | hat gelebt | er/sie/es | ist gefahren |
wir | haben gelebt | wir | sind gefahren |
ihr | habt gelebt | ihr | seid gefahren |
sie | haben gelebt | sie | sind gefahren |
Zusatzinfo: Futur (Zukunft)
Es gibt auch eine Zeitform, die anzeigt, dass etwas in der Zukunft geschehen wird: das Futur (Zukunft).
Beispiel – Futur:
Sie wird dir verzeihen. (wird verzeihen = Verb „verzeihen“ im Futur)
Ich werde morgen verreisen. (werde verreisen = Verb „verreisen“ im Futur)
Sie werden das Geheimnis erfahren. (werden erfahren = Verb „erfahren“ im Futur)
Wie wird das Futur gebildet? Die Bildung ist sehr einfach. Du nimmst zuerst das Hilfsverb „werden“ (im Präsens) und dann hängst Du ihm die Grundform (= Infinitiv) des Verbs an, um welches eigentlich geht.
Beispiel – Verb „sagen“ im Futur: | | Beispiel – Verb „machen“ im Futur: |
ich | werde sagen | ich | werde machen |
du | wirst sagen | du | wirst machen |
er/sie/es | wird sagen | er/sie/es | wird machen |
wir | werden sagen | wir | werden machen |
ihr | werdet sagen | ihr | werdet machen |
sie | werden sagen | sie | werden machen |