Stress – Symptome, Adrenalin und Stressbewältigung
Symptome von Stress
Wenn Du einer Stresssituation ausgesetzt bist, reagiert Dein Körper darauf: Blutdruck und Puls steigen an, Du atmest schneller und Dein Blutzuckergehalt steigt an. Es gibt verschiedene mögliche Auslöser von Stress. Diese Auslöser heißen Stressoren. Auch wenn sie auf den ersten Blick unangenehm erscheinen, sind Stressreaktionen eines der wichtigsten Mechanismen, um zu überleben. In Gefahrsituationen brauchen wir nämlich eine schnelle Reaktion.
Adrenalin
Ein wichtiges Stresshormon ist Adrenalin. Es bewirkt folgende Reaktion auf eine stressige Situation:
- Bei Angst oder Wut sendet das Gehirn Signale an die Nebennieren.
- Von dort aus wird Adrenalin in die Blutbahn ausgeschüttet und macht sich auf den Weg zu verschiedenen Organen und Muskeln.
- In der Leber wird Glykogen vermehrt zu Glucose abgebaut, wodurch sich der Blutzuckerspiegel erhöht. Auch die Atmung wird schneller.
- Beide Vorgänge sorgen dafür, dass die Muskulatur stärker durchblutet wird und mit Glucose und Sauerstoff versorgt wird.
- Der Körper wird dadurch leistungsfähiger und kann schneller auf Gefahren reagieren.
Dieser ganze Prozess geschieht hauptsächlich unbewusst. In dem Moment, in dem Du die Symptome bemerkst, hat Dein Körper schon längst mit der Ausschüttung von Adrenalin angefangen und alle Reaktionen ausgelöst. Es ist wichtig, dass es so ist. Stell Dir vor, Du bist im Wald und begegnest einem wilden Tier. Da willst Du Dich ohne zu überlegen auf die Flucht machen, richtig? Auf einen Stressor folgt entweder eine Kampf- oder Fluchtreaktion, was auch Fight-or-flight-Reaktion genannt wird.
Stressbewältigung
Stress mag in gewissen Situationen lebenswichtig sein. Trotzdem können alltägliche Stressoren zu ungünstigen körperlichen Reaktionen führen. Wer vor dem Mathetest zu gestresst ist, kann kaum einen klaren Gedanken zusammenbringen und erzielt wahrscheinlich keine guten Ergebnisse.
- Eustress: Ein gewisser Grad an Stress, der motiviert und sich positiv auf Deine Leistung auswirkt.
- Distress: Negativer Stress, der unangenehm ist und sich negativ auf Deine Leistung auswirkt.
Es gibt verschiedene Methoden, um mit Distress umzugehen. Besonders wirksam sind Atemübungen und Übungen zur Muskelentspannung, die eine Reihe an Effekten im Körper bewirken, die dem Stress entgegenwirken und entspannen.
Die Rolle des Nervensystems
Damit Adrenalin ausgeschüttet wird, Du schnell Energie bekommst und reagieren kannst, werden vom Gehirn aus über eine der zwei Hauptnervenbahnen alle wichtigen elektrische Impulse an Deinen Körper gesendet. Diese zwei Hauptnervenbahnen heißen Sympathikus und Parasympathikus. Sie steuern eine Reihe von körperlichen Funktionen.
- Sympathikus: Sorgt für die typischen Stresssymptome.
- Parasympathikus: Gegenspieler des Sympathikus, der für die Erholung sorgt.
Sowohl der Sympathikus als auch der Parasympathikus sind Teile des autonomen oder vegetatives Nervensystems. Dieses System arbeitet unbewusst und sein Zentrum befindet sich im Hypothalamus (Zwischenhirn). Es steuert lebensnotwendige Körperfunktionen wie die Atmung, den Herzschlag oder die Ausscheidung.
- Die Sinnesorgane nehmen Informationen durch Stressoren auf und leiten sie weiter zum Gehirn.
- Dort werden sie, unbewusst, als negative oder positive Gefühle übersetzt.
- Je nach Gefühl reagiert das vegetative Nervensystem und reguliert die Körperfunktionen wie Atmung und Herzschlag anders. So wird zum Beispiel bei Angst der Puls erhöht und die Schweißbildung setzt ein.