Geschlechtsorgane und Keimzellen: Anatomie und Funktion
Es lassen sich primäre von sekundären Geschlechtsmerkmalen unterscheiden. Während primäre Geschlechtsmerkmale schon bei der Geburt vorhanden sind, bilden sich die sekundären erst im Laufe der Pubertät aus.
Zu den männlichen Geschlechtsorganen gehören die offensichtlichen Hoden, Nebenhoden und der Penis. Es gehören aber auch noch weitere sekretbildende Drüsen, wie die Prostata und Bläschendrüse zum Fortpflanzungsorgan des Mannes. Der Aufbau des Spermiums besteht aus Kopf-, Hals- und Schwanzstück.
Die weibliche Anatomie des Geschlechtsorgans besteht aus Eierstöcken, Eileitern und Uterus, sowie Gebärmuttermund, Vagina und kleinen und großen Schamlippen. Die Eizelle ist wesentlich größer als das Spermium und kann sich nicht eigenständig fortbewegen.
Gerade weil die Keimzellen und Geschlechtsorgane so unterschiedlich aufgebaut sind, wird ein optimales Zusammenspiel für die Fortpflanzung möglich.
Männliches Geschlechtsorgan
Anatomie
Die beiden Hoden (Testes), sind die Keimdrüsen des Mannes. Dort entstehen die männlichen Keimzellen, die Spermien, sowie Hormone. Gespeichert werden die Spermien in den Nebenhoden. Sowohl Testes als auch Nebenhoden sind beide im Hodensack eingebettet. Von beiden Nebenhoden geht jeweils ein Spermienleiter ab, welche sich in der Prostata mit der Harnröhre, die aus der Blase kommt, und einem Gang der Bläschendrüse gemeinsam zur Harn-Sperma-Röhre vereinigen.
Die Harn-Sperma-Röhre durchläuft den Penis von Schaft bis Eichel. Der Schaft des Penis ist ein Schwellkörper, an dessen Ende die empfindliche Eichel (Glans penis) sitzt, die von einer bewegbaren Vorhaut geschützt wird. Unter der Vorhaut befinden sich ein fettiges Sekret produzierende Talgdrüsen. Bei mangelhafter Hygiene können sich hier Bakterien leicht vermehren.
Die 0,06mm großen Spermien werden in den Hoden gebildet und in den Nebenhoden bis zu 4 Wochen gespeichert. Sie entstehen aus den Urspermienzellen im Hodeninnern.
Ein Spermium lässt sich in drei Teile untergliedern.
Das Kopfstück enthält den Zellkern mit der Erbinformation und das Akrosom.
Das Mittelstück (Hals) enthält Mitochondrien zur Energiebereitstellung für die Fortbewegung und ein Centrosom.
Das Endstück (Schwanz) bildet die Geißel, welche der Fortbewegung dient und dem Spermium eine Schwimmgeschwindigkeit von 3mm pro Minute verleiht.
Das Akrosom enthält Enzyme, die bei der Befruchtung die schützende Hülle der Eizelle auflösen kann, dies wird als Akrosomenreaktion bezeichnet.
Durch Berührung, Gedanken oder anregende Situationen kann es zu einer sexuellen Erregung des Mannes kommen, die sich in einer Erektion zeigen. Der Schwellkörper füllt sich dabei schnell mit Blut und wenn mehr Blut ein- als abfliesst, dann versteift sich der Penis. Ein Orgasmus stellt den Erregungs-Höhepunkt dar. Beim Mann erfolgt mit diesem die Ejakulation, wobei 3−5ml Sperma herausgeschleudert wird, das dann um die 600Millionen Spermien enthält. Die Geschlechtsreife wird in der Pubertät erreicht. Als Pollution bezeichnet man die erste Ejakulation junger Männer. Sie erfolgt spontan und meist im Schlaf.
Weibliches Geschlechtsorgan
Anatomie
Bei der Frau sind von außen die großen und kleinen Schamlippen ersichtlich, die von Hautfalten gebildet werden, in denen sich Fett-, Muskel- und Bindegewebe befindet. Sie schützen die darüber liegende Scheide (Vagina).
Vor der Scheide befindet sich die Harnröhrenöffnung und vor dieser der Kitzler (Klitoris). Letzterer liegt zwischen den Schamlippen und ist ein empfindlicher Schwellkörper, der viele Nerven enthält. Hinter der Scheide befindet sich der von Beckenbodenmuskeln gebildete Damm und hinter diesem der After.
Die Vagina ist ein 8−11cm langer Hohlmuskel, welcher innen mit Schleimhaut ausgekleidet ist. Dort befinden sich Milchsäurebakterien, die für ein saures Milieu sorgen, was Krankheitserreger gering halten kann. Der Scheideneingang wird oft bis zum ersten Geschlechtsverkehr von einem Jungfernhäutchen (Hymen) teilweise verschlossen. Diese Haut ist bei allen Mädchen verschieden stark ausgeprägt und kann auch schon zuvor reissen, zum Beispiel beim Sport.
Nach innen führt die Scheide zur Gebärmutter (Uterus). Den Übergang ist der Gebärmutterhals, dieser ist mit einem Schleimpfropf verschlossen. Der Uterus ist faustgroß und ebenso ein dehnbarer Hohlmuskel, auch von Schleimhaut ausgekleidet.
Rechts und links des Uterus befinden sich die weiblichen Keimdrüsen, die Eierstöcke (Ovarien). In Ihnen befinden sich die Keimzellen, die Eizellen und hier werden Hormone produziert. Im Ovar reifen jeden Zyklus mehrere von ihnen heran, aber nur einer einzigen gelingt es befruchtungsreif zu werden. Sie gelangt dann vom Eierstock in den Eileitertrichter und von hier in die jeweils 15cm langen Eileiter, die von Flimmerschleimhaut ausgekleidet sind. Die Eileiter münden rechts und links in den obereren Teil der Gebärmutter.
Unreife Ureizellen liegen bereits im Embryonalstadium in den Eierstöcken des weiblichen Embryos vor. Aus diesen entstehen noch vor der Geburt Eimutterzellen, die nach einer ersten Reifeteilung im Ruhestadium der Prophase I verharren, bis mit Beginn des weiblichen Zyklus monatlich ein paar wenige Eizellen heranreifen. Die Eizellen sitzen jeweils in einem flüssigkeitsgefüllten Bläschen, dem Follikel. Darin reifen sie heran, wird eine Eizelle befruchtungsreif, so wandert der Follikel an die Oberfläche des Eierstocks und platzt, sodass die Eizelle herausspringen kann. Dies wird dann Eisprung (Ovulation) genannt.
Die im Durchmesser 0,2mm große Eizelle enthält im Cytoplasma neben einigen Nährstoffen, den Zellkern. Durch die Eigallerte (Zona pellucida), eine schützende Schicht um die Oberfläche der Eizelle, ist sie etwas von äußeren Einflüssen geschützt.
Eizelle (1.) Zellkern (2.) Spindelapparat (3.) Cytoplasma der Eizelle (4.) Eizellmembran (5.) Zona pellucida
Funktion
Jeden Zyklus entspringt in der Regel eine Eizelle, die zunächst vom Eileitertrichter aufgefangen wird. Ab Eisprung ist sie ca. vier bis sechs Stunden lang befruchtungsfähig und kann in diesem Zeitraum von einem Spermium befruchtet werden, und wird dann Zygote genannt. Ob unbefruchtete Eizelle oder Zygote, sie wird von der Flimmerschleimhaut der Eileiter in Richtung des Uterus transportiert. Im Gegensatz zu den Spermien, kann sie sich nämlich nicht selbst fortbewegen.
Durch Berührung, Gedanken oder anregende Situationen kann es genau wie beim Mann auch zu einer sexuellen Erregung kommen, diese zeigt sich dann in einer vermehrten Aktivität der Schleimdrüsen in der Vagina. Dies bewirkt eine erleichterte Gleitfähigkeit für den erigierten Penis beim Geschlechtsverkehr. Außerdem schwillt auch die Klitoris, der weibliche Schwellkörper, an. Der Orgasmus der Frau ist im Gegensatz des männlichen Orgasmus nicht zur Fortpflanzung notwendig.
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Dauer:
Teil 1
Geschlechtsorgane und Keimzellen: Anatomie und Funktion
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie werden die Geschlechtsorgane beschrieben?
Die Geschlechtsorgane (Genitalien) von Mann und Frau sind wichtige Organe für die Fortpflanzung und gehören zu den primären Geschlechtsmerkmalen.
Was sind primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale?
Die primären Geschlechtsmerkmale dienen direkt zur Fortpflanzung (zum Beispiel Penis oder Vagina). Die sekundären Geschlechtsmerkmale sind zum Beispiel die Weiblichkeit einer Frau oder die vermehrte Körperbehaarung des jeweiligen Geschlechts.
Wie erfolgt der Spermaerguss (Ejakulation) beim Mann?
Durch den Harn-Sperma-Leiter, der sich im Penis befindet, gelangt das Sperma zusammen mit Flüssigkeiten aus der Prostata nach außen.