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Kontrollstrategien – Lernen sichtbar machen

Control stragegies
Kontrollstrategien sind Strategien, die Dir bei der Überwachung, Überprüfung, Bewertung und Regulierung Deiner Lernprozesse und Deiner Fortschritte unterstützen, damit Du Dein Lernen besser planen, kontrollieren und beobachten und Deine Erfolge bewerten und reflektieren kannst. Sie zeigen Dir also, ob Deine Lernstrategien funktionieren oder ob Du Deine Planung oder Deine Prozesse verändern oder anpassen musst. Kurz, sie machen Dein Lernen sichtbar und zeigen Dir, ob Deine Methoden funktionieren oder nicht. Kontrollstrategien greifen allerdings nur, wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist, das heißt, wenn Du Deine Fortschritte und Lernprozesse realistisch einschätzt und Fehler anerkennst, sie verarbeitest und daraus lernst. In diesem Artikel stellen wir Dir vier Kontrollstrategien vor.

Selbsttests und Kontrollfragen

Eine Möglichkeit, Dein Lernen bewusst zu überwachen und zu erkennen, ob es sich auszahlt, ist das Erstellen und Lösen sogenannter Kontrollfragen. Das bedeutet, dass Du Dir während des Lernens für jedes Unterkapitel 2-3 Fragen überlegst, die das Wesentliche abfragen. Diese Kontrollfragen sammelst Du in einem Dokument, sodass Du sie nach dem Erlernen des Stoffes als Selbsttest noch einmal durchlösen und feststellen kannst, wo Du noch Lernbedarf hast. Auf diese Weise wirst Du Dein Wissensdefizit bemerken und entsprechend reagieren können.

Unter Umständen kannst Du Dich auch mit Deinen Klassenkamerad*innen für das Erstellen eines solchen Tests zusammenschließen oder Deine Eltern bitten, einen solchen Test für Dich vorzubereiten. Dadurch kannst Du vielleicht Informationen erkennen, die Du bisher nicht für wichtig gehalten hast, die aber dennoch von großer Bedeutung sind. Entscheidend ist allerdings, dass Du die Aufgabe selbstständig löst, ohne Hilfe von anderen Personen oder Lernmaterialien. Du solltest alles aus Deinem eigenen Kopf heraus aufschreiben, beziehungsweise erklären und ehrlich zu Dir selbst sein.

Alte Prüfungen und Prüfungsfragen

Eine weitere Methode, um Dein Lernen oder Deine Lernprozesse sichtbar zu machen, ist das Lösen von alten Prüfungen (wenn Du die Möglichkeit dazu hast). Sobald Du den Stoff gelernt und Dir bereits einen Überblick verschafft hast, kannst Du mit dem Lösen dieser alten Prüfungen beginnen und herausfinden, welche Themen noch unklar sind. Der Vorteil von alten Prüfungen ist, dass Du die Prüfungsform und die möglichen Aufgabentypen gleich kennenlernst und Dich an diese Art der Übung gewöhnen kannst.

Solltest Du keine alten Prüfungen zu dem Thema zur Verfügung haben, studiere Deine anderen Prüfungen in diesem Fach und überlege Dir, worauf Deine Lehrkraft Wert legt, wie sie die Fragen stellt und übertrage die Art der Fragen auf das aktuelle Prüfungsthema, um selbst Prüfungsfragen oder eine Probeprüfung zu erstellen. Vielleicht hast Du auch eine Lernzielliste, an der Du Dich orientieren kannst.

Diskussion oder Abfragen durch eine andere Person

Um zu überprüfen, ob Dein Lernen effektiv war, kannst Du Dich auch mit Deinen Mitschüler*innen unterhalten oder jemanden bitten, Dich abzufragen. Indem Du den Lerninhalt wiedergibst und ihn mit Deinen eigenen Worten umformulierst, siehst du, dass die gelernten Informationen in Deinem Kopf verarbeitet und gespeichert wurden. Darüber hinaus ermöglicht Dir eine Diskussion bestimmte Informationen, die Dir noch nicht ganz klar waren, besser zu verstehen, weil sie Dir auf andere Weise vermittelt wurden.

Feedbacks

Du hast alle Lernstrategien ausprobiert, aber Deine Prüfungsergebnisse werden nicht besser? Du lernst unermüdlich, kämpfst aber immer noch damit, eine ausreichende Note zu erreichen? Du weißt nicht, was Du noch verbessern könntest? Dann bitte Deine*n Lehrer*in um ein Feedback.

Konstruktives Feedback ermöglicht Dir «Aspekte der eigenen Leistung oder des eigenen Verstehens» (Hattie 2015), die Dir bisher nicht bewusst waren, zu erkennen. Das Feedback sollte sich nicht nur auf die Lernergebnisse beziehen, sondern auch auf die Anwendung der Kontrollstrategien. Achtet also darauf, dass Du nicht nur Feedback zur Lösung selbst, sondern auch zu Deinem Lösungsweg (Lösungsprozess) und zu Deinem Lernprozess erhältst. Auf diese Weise kannst Du direkt feststellen, was Du in Deinem Lernprozess richtig machst und woran Du noch arbeiten musst. Vielleicht hast Du zum Beispiel die Lernstrategien nicht richtig oder nicht konsequent angewendet?

Wenn Du Feedback erhältst, solltest Du darauf achten, dass Du die andere Person ausreden lässt, Dich nicht angegriffen fühlst und Dich nicht verteidigen oder rechtfertigen willst. Vergiss nicht, dass man Dir nur helfen und Dich nicht herabsetzen will. Außerdem solltest Du dankbar dafür sein, dass Du eine neue Sichtweise auf Dein Lernverhalten erhältst.

Quelle:

Hattie, John A. C. (2015). Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von «Visible learning», besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer (3. Aufl.). Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.
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