Unter Pauschalgebühr versteht man den zu zahlenden Geldbetrag, der über eine gewissen Stückmenge (Pauschalmenge) gleich ist. Wird diese Pauschalmenge überschritten, kommen weitere leistungsabhängige Stückkosten dazu.
Beispiel: Handytarif
Für die ersten 100 Minuten (Pauschalmenge) zahlt man pauschal 10 CHF (Pauschalgebühr).
Für jede weitere Minute zahlt man 5 Rappen obendrauf.
Hinweis: Je nach Situation sind Pauschalgebühren Teil von Kosten oder Teil vom Erlös. In dieser Zusammenfassung wird die Pauschalgebühr anhand der Kostenfunktion erklärt.
Funktionsgleichung
Eine Funktionsgleichung mit Pauschalgebühr hat zwei Intervalle:
Konstante Kosten auf Höhe der Pauschalgebühr (qp) bis maximaler Pauschalmenge der Stückzahl:
Stückzahlen:0≤x≤x∗
Kosten:y=qP
ZWEITES INTERVALL:
Steigende Kosten mit steigender Stückzahl ab der Pauschalmenge:
StückZahlen: x>x∗
Kosten: y=mk⋅(x−x∗)+qP
MATHEMATISCHE INTERVALL-SCHREIBWEISE:
y={mk⋅(x−x∗)+qPqPfu¨rx>x∗fu¨r0≤x≤x∗
Funktionsgleichung aufstellen
VORGEHEN
Bei gegebenen Werten für:
Pauschalgebühr:qp
Pauschalmengex∗
und leistungsabhängigen Stückkosten:mk
1.
Stelle die zwei Intervalle auf:
y={……fu¨rx>x∗fu¨r0≤x≤x∗
2.
Erstelle die Kostenfunktionen der Intervalle. Setze die Werte ein:
y={mk⋅(x−x∗)+qPqPfu¨rx>x∗fu¨r0≤x≤x∗
Beispiel: Die monatliche Pauschalgebühr bei einem Mobilfunkanbieter beträgt 25 Franken. Darin eingeschlossen sind 120 Minuten Telefonie. Bei Überschreiten dieser Pauschalmenge kostet jede weitere Gesprächsminute 15 Rappen.
Intervalle:
Intervall 1: Pauschalgebühr für 120 Minuten oder weniger 0≤x≤120
Intervall 2: Pauschalgebühr für mehr als 120 Minutenx>120
Kostenfunktionen:
Intervall 1:y=25
Intervall 2:y=0.15⋅(x−120)+25
Mathematische Intervall-Schreibweise:
y={0.15⋅(x−120)+2525fu¨rx>120fu¨r0≤x≤120
Mengenrabatt
Definition
Wenn der Stückpreis eines Produkts ab einer gewissen Menge abnimmt, spricht man von Mengenrabatt. Dabei kann man zwei Fälle unterscheiden.
Mengenrabatt über die gesamte Menge: Ab einer Stückzahlx∗wird der Preis auf alle gekauften Stücke gesenkt.
Mengenrabatt für Mehrexemplare ab einer bestimmten Menge: Ab einer Stückzahlx∗wird der Preis auf allezusätzlichenStück gesenkt.
Hinweis: Je nach Situation sind Mengenrabatte Teil von Kosten oder Teil vom Erlös. In dieser Zusammenfassung werden Mengenrabatte anhand der Erlösfunktion erklärt.
Mengenrabatt über die gesamte Menge
FUNKTIONSGLEICHUNG
Die Erlösfunktion mit Mengenrabatt über die gesamte Menge hat zwei Intervalle:
ERSTES INTERVALL:
Preisohne Mengenrabatt bis zur festgelegten Stückzahlx∗:
Stückzahlen:0≤x<x∗
Kosten:y=mp⋅x
ZWEITES INTERVALL:
Preis mit Mengenrabattab der festgelegten Stückzahl:
Stückzahlen:x≥x∗
Kosten: y=mp∗⋅x
MATHEMATISCHE INTERVALL-SCHREIBWEISE:
y={mp∗⋅xmp⋅xfu¨rx≥x∗fu¨r0≤x<x∗
Günstiger bei höherer Stückzahl
Bei diesem Fall gibt es eine Stückzahl, ab der man als Käufer mehr kaufen sollte, um günstiger einzukaufen. Die Kosten für eine höhere Stückzahl mit Rabatt sind tiefer als die tiefere Stückzahl ohne Rabatt.
BERECHNUNG DER STÜCKZAHL AB DER SICH EINE HÖHERE STÜCKZAHL LOHNT
1.
Stelle die Erlösfunktionen ohne Mengenrabatt (y=mpx) und mit Mengenrabatt (y=mp∗x) auf.
2.
Stelle die zwei Intervalle auf:
y={mp∗⋅xmp⋅xx∗≤xfu¨r0≤x≤x∗
3.
Berechne den Erlös im zweiten Intervall mit Mengenrabatt am Punktx∗:y=mp∗⋅x∗.
4.
Setze den berechneten Erlös mit der Erlösfunktion des ersten Intervalls gleich:y=mp⋅x
5.
Löse nachxauf:x=mpy.
Beispiel: Ein Produkt kostet CHF 10. Ab 60 Stück wird ein Mengenrabatt von 25% auf alle Exemplare gewährt.
Erlösfunktion mit und ohne Mengenrabatt:
ohne Mengenrabatt:y=10x
mit Mengenrabatt:y=10⋅75%⋅x=7.5x
Intervalle aufstellen:
y={10x7.5xfu¨rx<60fu¨rx≥60
Erlös im zweiten Intervall am Punktx∗:
y=7.5⋅60=450
Mit Erlösfunktion des ersten Intervalls gleichsetzen:
450=10x
Nachxauflösen:
x=10450=45
Grafische Darstellung:
Die Menge von 45 Stück bildet die untere Grenze, 60 Stück die obere Grenze der Stückzahlen, die ohne Mengenrabatt teurer sind als 60 Stück mit Mengenrabatt. Für rationale Konsumenten machen Mengen in diesem Intervall also keinen Sinn. Als Reaktion darauf muss der Preis für Mengen in diesem Intervall also auf den Erlös von 60 Stück mit Mengenrabatt, also auf 450, normiert werden:
y=⎩⎨⎧10x4507.5xfu¨rx≤45fu¨r45<x<60fu¨rx≥60
Grafische Darstellung:
Mengenrabatt für Mehrexemplare ab einer bestimmten Menge
FUNKTIONSGLEICHUNG
Die Erlösfunktion bei Mengenrabatt für Mehrexemplare ab einer bestimmten Menge hat zwei Intervalle. Im ersten Intervall wird der Preis mpohne Mengenrabatt bis zur festgelegten Stückzahlx∗abgebildet.
Im zweiten Intervall wird der Preismpohne Mengenrabatt für die Stückebisx∗, der Preismp∗mit Mengenrabatt für die Stückzahl abx∗dargestellt.Dafür wählt man eine gewöhnliche lineare Funktion.
y={mpx0≤x<x∗fu¨r0≤x<x∗fu¨rx≥x∗
VORGEHEN UM DIE FUNKTIONSGLEICHUNG AUFZUSTELLEN
Bei gegebenen Werten für:
Preis mit Mengenrabatt:mp∗
Preis ohne Mengenrabatt:mp
Stückzahl, ab der Mengenrabatt gewährt wird:x∗
1.
Stelle die zwei Intervalle auf:
y={......fu¨r0≤x≤x∗fu¨rx≥x∗
2.
Erstelle die Erlösfunktion der Intervalle. Setze die Werte ein:
y={mpxmp∗(x−x∗)+mpx∗fu¨r0≤x≤x∗fu¨rx>x∗
Beispiel: Ein Produkt kostet CHF 10. Ab 60 Stück wird ein Mengenrabatt von 50% auf alle zusätzlichen Exemplare gewährt.
Intervalle aufstellen:
y={......fu¨r0≤x≤60fu¨rx≥60
Erlösfunktion erstellen:
y={10x5⋅(x−60)+10⋅60fu¨r0≤x≤60fu¨rx≥60
Grafische Darstellung
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