Es gibt diverse Methoden, mit denen Du Informationen veranschaulichen (=„visualisieren“) kannst. Zum Beispiel mithilfe eines Baumdiagramms, eines Zeitstrahls oder einer Tabelle kannst Du verschiedene Inhalte klar und übersichtlich darstellen. Sowohl in der Schule als auch im Berufsleben wirst Du immer wieder solche Darstellungen anfertigen und/oder präsentieren müssen.
Tabellen sind in vielen Situationen geeignet. Sie können dazu dienen, Daten oder Ideen miteinander zu vergleichen. Ausserdem können sie einem helfen, etwas systematisch zu durchdenken respektive zu analysieren. In dieser Zusammenfassung werden Tabellen (in der Arbeit mit Texten) vorgestellt.
Info 1: Tabellen erstellen
Die Felder in Tabellen heissen „Zellen“. Tabellen bestehen aus Zeilen (=waagrechte Zellen-Reihen) und Spalten (=senkrechte Zellen-Reihen). Wenn Du Informationen aus einem Text in eine Tabelle eintragen möchtest, gehst Du am besten folgendermassen vor:
Überfliege den Text, den Du übersichtlich darstellen, mit etwas vergleichen oder analysieren möchtest. Markiere die Informationen, welche Du später in die Tabelle eintragen möchtest. Notiere allenfalls die wichtigsten Punkte.
Suche einen Titel, der zum Inhalt der Tabelle passt. Der Titel soll auf den Inhalt der Tabelle hinweisen. Beispiele sind „Vergleich von Grillparzers ,Der arme Spielmann’ und ,Stifters Kalkstein’“ oder„Analyse von ,Effi Briest’“.
Suche Kategorien/Oberbegriffe, die zu den vorhandenen Informationen passen. Diese werden dann als Spalten- oder Zeilentitel eingesetzt, Informationen sollen unter bzw. neben diesen Untertiteln eingetragen werden.
Du kannst nun eine Tabelle zeichnen, entweder von Hand oder mit dem Computer (z.B. in einem Word-Dokument oder mit Excel). Überlege Dir gut, wie viele Spalten und Zeilen Du brauchst. Wie viele Unterthemen hast Du? Wie viele Objekte möchtest Du vergleichen? Die untenstehende Tabelle hat das Format 5x3, also fünf Spalten und drei Zeilen. Hinweis: Tabellen mit vielen Infos erstellt man am besten mit dem Computer, weil einzelne Zellen manchmal grösser werden und dies schwierig einzuplanen ist. Ausserdem kann man Tabellen auf dem Computer ganz einfach bearbeiten/umstellen und Zeilen und Spalten löschen oder hinzufügen.
Einfüllen: Trage die Informationen stichwortartig in die freien Zellen ein. Vervollständige die Tabelle.
Info 2: Vergleichen mit Tabellen
Weil Tabellen verschiedene Informationen nach Kategorien/Oberbegriffen sortieren und sie dann direkt beieinanderstehen, kann man mit Tabellen gut vergleichen.
Folgendes Beispiel zeigt Dir, wie man literarische Texte miteinander vergleichen kann. „Werk 1“ und „Werk 2“ sind die zu vergleichenden Objekte. Die gewählten Oberbegriffe sind „Werk 1“, „Werk 2“, „Autorin/Autor“, „Gattung“, „Epoche“ und „Themen“.
Autorin/Autor
Gattung
Epoche
Themen
Werk 1
Werk 2
Beispiel: Vergleich von Grillparzers „Der arme Spielmann“ und „Stifters Kalkstein“
Autorin/Autor
Gattung
Epoche
Themen
Der arme Spiel-mann
Franz Grillparzer (1791–1872, Österreich, v.a. Dramen)
Wenn man eine Tabelle schon plant, bevor man die Informationen kennt, und sich vornimmt, dass man, sofern möglich, in jede Zelle etwas reinschreibt, können Tabellen als eine Art Analyse-Hilfen dienen. Dies geht natürlich nicht mit allen Arten von Informationen. Aber beispielsweise einzelne Werke oder einzelne Figuren kann man ganz einfach mit Tabellen analysieren.
Eine Tabelle als Analyse-Hilfe könnte wie folgt aussehen:
Werktitel
Leben der Autorin/des Autors
Historischer Kontext
Sprachliche Besonderheiten
Figuren
Wichtigste Themen/Motive
Eigene Interpretation
Beispiel: Analyse von „Effi Briest“
Effi Briest (1894/95)
Leben der Autorin/des Autors
Der Autor des Romans „Effi Briest“ ist Theodor Fontante. Er lebte von 1819 bis 1898 (in Deutschland und kurz in England).Er ist ein bekannter Vertreter der Literaturepoche des Realismus.
Historischer Kontext
- Gründung des Deutschen Reichs 1871
- Militarisierung des Adels
- Industrielle Revolution, Kapitalismus, Bürgertum in Wohlstand
Sprachliche Besonderheiten
Allwissender Erzähler, chronologische Erzählung
grosse Auslassungen (an interessanten Stellen)
sprachlich erzeugte Nähe zum Erzählten
Figuren
Effi Briest (später Frau Baronin Innstetten): kindlich
Baron Geert Instetten: aristokratischer Typ
Major Crampas (Liebhaber von Effi)
Wichtigste Themen/Motive
Ehe, Übernatürliches, Spuk, (Militär-)Aristokratie, Wasser, Ehebruch, Ehre, Krankheit, Tod aus Kummer
Eigene Interpretation
- Gesellschaftliche Zwänge sind ein grosses Thema.
- Effi und Crampas führen ein Theaterstück („Der Schritt vom Wege“) mit symbolischer Bedeutung auf. Auch die Affäre ist eine Art Schritt vom Weg.