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Aufklärung, Sturm und Drang, Weimarer Klassik

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Zusammenfassung

Epochen: Aufklärung, Sturm und Drang, Weimarer Klassik

Das Wichtigste in Kürze

Die deutschsprachige Literatur kann genauso in Epochen unterteilt werden wie die deutsche Ge-schichte. Für diese Epochen sind jeweils die historischen Kontexte bezeichnend sowie die inhaltlichen Schwerpunkte der Literatur, der vorherrschende Schreibstil und zentrale Autorinnen und Autoren beziehungsweise zentrale Werke. Im Folgenden erhältst Du Informationen darüber, wie die Literatur-epochen „Aufklärung“, „Sturm und Drang“ und die „Weimarer Klassik“ zu charakterisieren sind. 


Literaturepochen zu kennen, hilft Dir, Texte verstehen und einordnen zu können. Die folgenden Informationen sind Dir eine Stütze, wenn Du einen Text analysieren sollst.



Info 1: Aufklärung

ca. 1720-1800


GESCHICHTLICHES

  • Die Aufklärung ist eine Aufbruchszeit in ganz Europa, in der alte Ideen durch neue Ideen (wie Vernunft, Freiheit und Toleranz) verdrängt werden. 
  • Die bestehenden gesellschaftlichen Umstände werden kritisiert: die bürgerlichen Menschen wollen nicht mehr vom Adel oder der Kirche bestimmt werden, sondern selbst über sich bestimmen. Das führt in Frankreich sogar zur Revolution um 1789.
  • Vernunft, Wissenschaft, Selbstbestimmung und Fortschritt stehen im Zentrum der Aufklärung. Weitere wichtige Themen sind auch die Erforschung und Kategorisierung der Welt, die „Mechanisierung“ des Menschen und die Bildung. Das Lesen von Büchern wird in dieser Zeit sehr beliebt.

INHALTLICHES

  • Wie überall werden auch in der Literatur die Vernunft, Wissenschaft und der Glaube diskutiert. Die kirchlichen und staatlichen Autoritäten werden dabei kritisiert.
  • Es ist nicht mehr der Adel, sondern der „normale“ Bürger und das bürgerliche Leben das zentrale Thema der Literatur.
  • Die Literatur der Aufklärung soll lehrreich sein und die Menschen „erziehen“. Deshalb versuchen auch viele Texte der Aufklärung eine Moral zu vermitteln, zum Beispiel Lehrgedichte oder Fabeln.

STILISTISCHES

  • In etlichen Textgattungen wird auf eine präzise, verständliche Sprache gesetzt.

Beispiele:

Gotthold Ephraim Lessing – Nathan der Weise

Immanuel Kant – Was ist Aufklärung?



Zusatzinfo 1: Das bürgerliche Trauerspiel

Das Drama wird in der Aufklärung sehr wichtig, insbesondere das bürgerliche Trauerspiel, welches von bürgerlichen Figuren mit einem tragischen Ende handelt. Das Ziel des bürgerlichen Trauerspiels ist, dass das Publikum mit den Figuren mitleidet und dadurch eine Moral vermittelt bekommt.


Beispiel:

Gotthold Ephraim Lessing – Emilia Galotti



Info 2: Sturm und Drang

ca. 1770-1789


GESCHICHTLICHES

  • Viele (alte) Leute sind dem Rationalismus der Aufklärung zugetan. Die Jungen verspüren hingegen eine Sehnsucht nach einem anderen, besseren Leben. Der Sturm und Drang kann deshalb als Jugendbewegung angesehen werden.
  • Gegen den Vernunftglauben der Aufklärung stellt sich die Fantasie und die individuellen Gefühle. Das eigene Ich und die Beziehung zur Natur werden zum zentralen Thema.

INHALTLICHES       

  • Gefühle, Triebe und Aufbruchsmöglichkeiten werden geschildert und es gibt einen neuen Naturbegriff.
  • Es entsteht die Idee von natürlich begabten Künstlern, sogenannten „Genies“. Ein Genie wird als gottähnlicher „Schöpfer“ angesehen. Es folgt keinen Regeln und Traditionen, sondern nur der Natur. 
  • Im Sturm und Drang entsteht viel Erlebnislyrik, welche die Natur thematisiert. Sie ist sehr Ich-bezogen: nicht die Rationalität, sondern persönliche Gefühle stehen im Mittelpunkt.

STILISTISCHES

  • In etlichen Textgattungen wird eine emotionale Sprache verwendet. Vorgeschriebene Regeln werden abgelehnt und stattdessen wird sehr frei geschrieben.

Beispiele:

J. W. von Goethe – Die Leiden des jungen Werthers

Friedrich Schiller – Die Räuber

J. M. R. Lenz – Der Hofmeister



Info 3: Weimarer Klassik

ca. 1786-1832


GESCHICHTLICHES

  • Die Epoche der Klassik in Deutschland bezeichnet man auch als „Weimarer“ Klassik, da die meisten literarischen Werke in der Stadt Weimar entstanden.
  • Die Französische Revolution von 1789 erregt Aufsehen in ganz Europa. Als Reaktion darauf wird die Vorstellung eines vollkommenen, richtigen Lebens sehr präsent und die Antike wird als Ideal dafür gesehen.

INHALTLICHES

  • Die Klassik nimmt die griechische und römische Antike zum Vorbild und Thema für die Literatur (vgl. Italien-Sehnsucht). Es geht um Humanität, Gerechtigkeit und Freiheit sowie um das spannungsvolle, „erzieherische“ Verhältnis zwischen Gesellschaft und Individuum.
  • Harmonie und Schönheit werden thematisiert; das harmonische Ideal der „schönen Seele“ wird zum Vorbild für klassische Autoren.

STILISTISCHES

  • Es geht um einen Einklang zwischen ruhiger und emotionaler Sprache. Antike Formen werden übernommen (Bsp. Fünf-Akt-Schema, antikes Versmass).

Beispiele:

J. W. von Goethe – Iphigenie auf Tauris

Friedrich Schiller – Wallenstein



Zusatzinfo 2: Der Bildungsroman

Zur Zeit der Weimarer Klassik entsteht die Gattung des Bildungsromans. Der Bildungsroman stellt das Innenleben eines Individuums ins Zentrum. Die Hauptfigur geht auf einen Lebensweg, welcher sie zu sich selbst führt. Der Lebensweg ist häufig mit Reisen verbunden. Am Schluss hat die Hauptfigur eine Entwicklung durchgemacht und gewisses Wissen erlangt.


Beispiele:

J. W. von Goethe – Wilhelm Meisters Lehrjahre

                                          

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche Literaturepochen gibt es?

Zu welcher Zeit war die Epoche der Aufklärung?

Welche Werke stammen aus der literarischen Epoche der Weimarer Klassik?

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