Redewendungen: Erklärung und Beispiele
Das Wichtigste in Kürze
Wozu sind eigentlich Redewendungen gut? Sie bereichern eine Sprache, indem sie sie verschönern, interessanter und spannender machen. Da Redewendungen häufig und in den verschiedensten Text-sorten vorkommen, helfen sie nicht nur, andere Texte besser zu verstehen, sondern auch bessere zu schreiben! Deshalb lohnt es sich, die wichtigsten Redewendungen zu lernen. Diese findest Du in dieser Zusammenfassung.
Info 1: Was sind Redewendungen?
Eine Redewendung ist ein ganzer Satz oder einfach eine fest verbundene Wortgruppe, die gemeinsam eine eigene – meistens bildhafte bzw. übertragene – Bedeutung hat. Andere Bezeichnungen für „Redewendung“ sind übrigens „Phraseologismus“ und „Idiom“.
Info 2: Die wichtigsten Redewendungen
Es gibt sehr, sehr viele Redewendungen – hier aufgelistet sind nur einige der wichtigsten:
REDEWENDUNG | BEDEUTUNG |
das A und O (Alpha und Omega) | das Wichtigste, das Essenzielle |
Äpfel mit Birnen vergleichen | Sachen vergleichen, die nicht miteinander vergleichbar sind |
sich etwas abschminken | etwas nicht machen können |
jemandem einen Bären aufbinden | jemandem eine offensichtliche Lügengeschichte erzählen |
etwas durch die Blume sagen | etwas verharmlosend mitteilen, indirekt kommunizieren |
(keinen) Bock haben | (keine) Lust auf etwas haben |
nur Bahnhof verstehen | keine Ahnung vom Besprochenen haben |
jemandem die Daumen drücken | jemandem viel Glück bzw. gutes Gelingen wünschen |
ein Dorn im Auge sein | ein Ärgernis sein |
Dreck am Stecken haben | moralisch verwerfliche oder illegale Handlungen begangen haben |
den Faden verlieren | den Sachverhalt nicht mehr nachvollziehen können |
sein Fett wegbekommen | eine angemessene Strafe erhalten |
fix und fertig sein | völlig erschöpft sein |
zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen | mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen |
Da scheiden sich die Geister. | unterschiedliche Meinungen haben |
die Katze im Sack kaufen | etwas kaufen, ohne es vorher geprüft zu haben/ sich auf etwas Unbekanntes einlassen und dabei reingelegt werden |
die Katze aus dem Sack lassen | etwas Geheimes offenbaren, die Wahrheit verraten |
jemandem auf den Keks gehen | jemanden nerven |
auf der Leitung stehen (ähnlich: Brett vor dem Kopf haben) | sehr lange brauchen, um etwas zu verstehen |
jemandem etwas auf die Nase binden | jemandem eine Neuigkeit erzählen, die nicht für diese Person gedacht ist, oder um diese Person mit der Neuigkeit zu nerven |
die Nase voll haben | von etwas genug haben, nicht mehr dulden |
sich ins gemachte Nest setzen | Vorteile geniessen, ohne harte Arbeit geleistet zu haben (bzw. die Arbeit anderer ausnutzen) |
sich etwas hinter die Ohren schreiben | sich etwas sehr Wichtiges merken, etwas bloss nicht vergessen |
eine Rabenmutter/ein Rabenvater/Rabeneltern sein | eine schlechte Mutter/ein schlechter Vater/ schlechte Eltern sein |
auf dem hohen Ross sitzen | arrogant, überheblich sein |
vom hohen Ross herunterkommen | überhebliche Art aufgeben |
jemandem die Stirn bieten | in einer Auseinandersetzung die eigene Meinung vertreten; den Mut haben, jemandem zu widersprechen |
den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen | sich durch Nebensachen vom Wesentlichen ablenken lassen |
jemandem wurstsein | jemandem vollkommen egal sein |
auf keinen grünen Zweig kommen | keinen Erfolg bei einer Aufgabe haben |
Tipp 1: Nur die wichtigsten Redewendungen lernen...
…der Rest kommt von allein. Meist ergibt sich die Bedeutung einer unbekannten Redewendung aus dem Kontext. Wenn Du zu viele neue Redewendungen aufs Mal lernen willst, könnte es sein, dass Du deren einzelne Bedeutungen verwechselst.
Tipp 2: Benutze Redewendungen nur, wirklich passen!
Beim Schreiben sollte man nicht in erster Linie versuchen, so viele Redewendungen wie möglich zu verwenden – das ist nämlich keine Kunst. Versuche, Redewendungen bewusst einzusetzen, nämlich nur dort, wo Du Dir sicher bist, dass sie genau zum Kontext passen.
Zusatzinfo: Sprichwörter = Redewendungen?
Sprichwörter und Redewendungen werden oft synonym verwendet, sind jedoch nicht dasselbe! Ein Sprichwort beinhaltet meistens eine Lebensweisheit oder Verallgemeinerung und steht in einem fixen, kurzen Satz. Redewendungen hingegen sind ziemlich flexibel und können unterschiedlich in den Sprachgebrauch einfliessen.
Beispiel - Sprichwörter:
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
Angriff ist die beste Verteidigung.