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Die drei grossen Textgattungen

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Lehrperson: Dorothea

Zusammenfassung

Die drei grossen Textgattungen

Das Wichtigste in Kürze

Kennst Du den Unterschied zwischen einem Roman, einem Limerick und einer Tragödie? In fortgeschrittenen Schulstufen wirst Du des Öfteren mit verschiedenen Arten von literarischen Texten konfrontiert. Grundsätzlich lassen sich alle Texte drei grossen Textgattungen zuordnen. Diese haben jeweils sogenannte „Untergattungen“.



Info 1: Die drei Gattungen

Die Einteilung aller literarischen Texte in drei grosse Gattungen geht auf den griechischen Denker Aristoteles zurück. Er unterschied die Epik, Lyrik und Dramatik. Die drei Gattungen unterscheiden sich in ihrer Sprachverwendung (=Form), also zum Beispiel darin, wie lang die Texte sind, wie das Textbild ausschaut und wie poetisch geschrieben wird. 

Jede dieser Gattungen hat Untergattungen – zur Epik gehört etwa der Roman, zur Lyrik der Limerick und zur Dramatik die Tragödie.



Info 2: Erzählliteratur (=Epik)

Texte in der Gattung der Erzählliteratur werden meist als „Erzähltexte“ bezeichnet. Sie haben stets einen erzählerischen Charakter und sind in Prosa verfasst. Prosa bezeichnet die freie, „vers- und reimlose“ Form von Sprache. Zur Erzählliteratur gehören beispielsweise Romane, Kurzgeschichten und Novellen.


ROMAN

·        Ein Roman erzählt üblicherweise eine lange, ausführliche Geschichte. 

·        In einem Roman werden meist viele Details genannt, zum Beispiel wenn Orte oder Personen beschrieben werden.

·        Romane umfassen oft mehrere hundert Seiten.

·        Romane folgen keiner klaren Struktur, verschiedene Romane können sehr unterschiedlich aufgebaut sein.

·        In Romanen kommen oft viele Personen vor, teilweise gibt es sogar mehrere Handlungsstränge. Das bedeutet, dass mehrere Geschichten nebeneinander ablaufen.


KURZGESCHICHTE

·        Eine Kurzgeschichte erzählt üblicherweise eine kurze, episodenhafte Geschichte. 

·        In einer Kurzgeschichte geht es oft nur um das grosse Ganze, Details fehlen. 

·        Eine Kurzgeschichte ist meistens sehr kurz.

·        Kurzgeschichten folgen keiner klaren Struktur, verschiedene Kurzgeschichten können sehr unterschiedlich aufgebaut sein.


NOVELLE

·        Eine Novelle handelt meist von einem einzigen Ereignis, welches die vorherrschende Ordnung unterbricht. 

·        Oft gibt es eine Binnenhandlung, welche in eine Rahmenhandlung eingebettet ist. Das bedeutet, dass in der Geschichte (Rahmenhandlung) eine Geschichte (Binnenhandlung) erzählt wird.

·        Eine Novelle handelt normalerweise von einem Konflikt zwischen Gesellschaft und Individuum beziehungsweise von einem Konflikt zwischen Ordnung und Chaos.

·        Dieser Konflikt wird relativ detailliert ausformuliert.

·        Die Länge einer Novelle liegt typischerweise bei rund 150 Seiten.

·        Der Aufbau von Novellen ist üblicherweise sehr strukturiert: Anfang – Hauptteil – Schluss. 

·        Novellen beinhalten oftmals sogenannte „Leitmotive“, beispielsweise Symbole, welche immer wieder auftauchen.


Info 3: Lyrik

Texte in der Gattung der Lyrik werden als „Gedichte“ bezeichnet. Sämtliche Gedichte sind in Versform verfasst. Verse sind vereinfacht gesagt die Zeilen in Gedichten. Meist zeichnen sich Gedichte durch eine besonders kunstvolle, poetische Sprache aus. Sie beinhalten oft viele rhetorische Stilmittel, insbesondere Klangelemente. Beispiele für lyrische Texte sind Epigramme, Limericks und Sonette.


EPIGRAMM

·        Ein Epigramm ist meist sehr kurz. 

·        Meistens besteht ein Epigramm nicht aus Reimen.

·        Im Epigramm wird ein Gedanke pointiert (also auf den Punkt gebracht und/oder etwas zugespitzt) wiedergegeben.

·        Grabsteine werden oft mit Epigrammen geziert.


LIMERICK

·        Ein Limerick hat stets fünf Zeilen.

·        Der Limerick reimt sich nach dem Schema „AABBA“.

·        Limericks sind meist witzig. 

·        Limericks beginnen meist mit dem Vers „Es war X aus Y.“


SONETT

·        Ein Sonett hat immer vierzehn Zeilen, wobei es zwei „Vierzeiler“ sowie zwei „Dreizeiler“ gibt.

·        Üblicherweise besteht ein Sonett aus Reimen.

·        Ein Sonett enthält spezielle Klänge und Töne. 

·        Sonette werden traditionsgemäss gerne vorgetragen.



Info 4: Dramatik

Die Dramatik umfasst all jene Texte, welche für die Aufführung in einem Theater geschrieben sind. Dementsprechend haben Dramen ein besonderes Textbild, das sich durch verteilte Rollen, Dialoge, Regieanweisungen und die Gliederung in sogenannte „Akte“ auszeichnet. Zur Dramatik gehören beispielsweise die (antiken) Gattungen der Komödie, Tragödie und Tragikomödie. 


TRAGÖDIE

·        Tragödien sind klassischerweise in fünf Akte gegliedert

·        Sie handeln von Personen aus höheren Ständen. So können die Figuren gesellschaftlich gesehen tief fallen; ein König kann zum Bettler werden.

·        Oft erlebt der tragische Held oder die tragische Heldin zuerst einen Aufstieg und dann einen Untergang inklusive Katastrophe, für den er bzw. sie selbst verantwortlich ist. Meist spielt eine übermässig ausgeprägte Leidenschaft wie Eifersucht, Stolz oder Liebe mit rein.

·        Beim Kern einer Tragödie spricht man von einem „tragischen Konflikt“.


Aufbau

1. Akt:              Beantwortung der W-Fragen

2. Akt:             Steigerung der Handlung

3. Akt:             Höhepunkt (=Klimax) und Umschwung (=Peripetie)

4. Akt:             Untergang des Helden, vergebliche Lösungssuche

5. Akt:             Ende mit einer Katastrophe, oft mit dem Tod des Helden


KOMÖDIE

·        Komödien sind klassischerweise in fünf Akte gegliedert.

·        Sie handeln von Personen aus niederen Ständen und besitzen fast durchgehend eine komische Komponente. Das Publikum soll zum Lachen gebracht werden.

·        Das Publikum soll etwa über Verwechslungen, Intrigen und/oder Figuren mit stereotypen Rollen und überzeichneten Merkmalen – sogenannte Typen – lachen. Diese haben meist ausgeprägte Laster und Schwächen (Bsp. Einbildung, Geiz). 

·        In Komödien geht es meist nicht um komplexe Charaktere. 


Aufbau

1. Akt:              Beantwortung der W-Fragen

2. Akt:             Steigerung der Handlung

3. Akt:             Höhepunkt (=Klimax)

4. Akt:             Abfall der Handlung 

5. Akt:             Happy End


TRAGIKOMÖDIE

·        Tragikomödien sind klassischerweise in fünf Akte gegliedert.

·        Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl Elemente aus der Tragödie als auch aus der Komödie enthalten. Konkret sind Tragikomödien meist Tragödien mit überraschendem, lustigen Happy End.

·        Manchmal ist die Abgrenzung von Komödien und Tragikomödien schwierig.

Aufbau

1. Akt:              Beantwortung der W-Fragen

2. Akt:             Steigerung der Handlung

3. Akt:             Höhepunkt (=Klimax)

4. Akt:             Abfall der Handlung 

5. Akt:             Ende mit gemischten Gefühlen 



Info 5: Weitere Textgattungen

Alle Gattungen, die wir bisher besprochen haben, sind künstlerisch und fiktional. „Fiktional bedeutet, dass die Inhalte der Texte zu weiten Teilen erfunden sind. Was ist aber mit non-fiktionalen Texten, wie zum Beispiel dem Bericht oder dem Tagebuch? Non-fiktionale Texte wollen die Wirklichkeit darstellen und sind nicht in erster Linie künstlerisch. Daher werden sie als Sachtexte, Gebrauchstexte oder als Sachprosa bezeichnet.



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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche Textgattungen gibt es bei literarischen Texten?

Was ist Epik?

Was ist Lyrik?

Was ist Dramatik?

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