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Sprachsituation in der Schweiz: Sprachen und Diglossie

Sprachsituation in der Schweiz: Sprachen und Diglossie

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Lehrperson: Noëlie

Zusammenfassung

Sprachsituation in der Schweiz: Sprachen und Diglossie

Das Wichtigste in Kürze

Verglichen mit anderen Ländern hat die Schweiz eine sehr aussergewöhnliche Sprachsituation: Einerseits ist es ungewöhnlich, dass ein Land vier Landessprachen hat. In der Schweiz wird Deutsch, Französisch, Italienisch sowie Rätoromanisch gesprochen. Andererseits ist die Deutschschweiz für ihre diglossische Sprachsituation (= Diglossie) bekannt. Damit wird ein besonderes Nebeneinander von Dialekten und Hochsprache bezeichnet.



Info 1: Landessprachen

In der Schweiz gibt es vier Landessprachen:

  • Ca. 80% der Bevölkerung beherrschen Deutsch/Schweizerdeutsch.                
  • Ca. 20% der Bevölkerung beherrschen Französisch.                                                                      
  • Ca. 10% der Bevölkerung beherrschen Italienisch.
  • Ca. 1% der Bevölkerung beherrscht Rätoromanisch.

Manche Einwohnerinnen und Einwohner sprechen keine der vier Landessprachen.



Info 2: Diglossie in der Deutschschweiz

In der Deutschschweiz wird das Deutsche meist in Form von „Schwiizerdütsch“ (= Schweizerdeutsch) verwendet. Dies ist ein Oberbegriff für die in der Schweiz gesprochenen Dialekte des Deutschen. In gewissen Fällen wird aber Hochdeutsch verwendet. Dabei handelt es sich um die Deutschschweizer Hochsprache (=Standardsprache).


Das Schweizerdeutsch und das Hochdeutsch werden klar unterschieden und unterschiedlich eingesetzt. Dialekt verwendet man eher in informellen Kontexten (z. B. in WhatsApp-Chats mit Freunden), die Standardsprache spricht und schreibt man eher in formellen Kontexten (z. B. in der Schule oder vor Gericht). Die Deutschschweizer beherrschen also zwei Sprachen und verwenden je nach Kontext die eine oder die andere – und zwar ziemlich einheitlich; alle machen es ähnlich. Dieses Phänomen nennt man Diglossie.



Info 3: Weitere Eigenheiten

Zusätzlich gibt es bezüglich der Sprachsituation in der Schweiz eine Reihe weiterer Eigenheiten, die verglichen mit anderen Ländern teilweise aussergewöhnlich sind:

  • Rund die Hälfte der in der Schweiz ansässigen Bevölkerung spricht zwei Sprachen, dies wird „Mehrsprachigkeit“ genannt. Häufig ist beispielsweise die Kombination von Deutsch und Französisch.
  • Ein Grossteil der Bevölkerung beherrscht Englisch und braucht es manchmal im Alltag. In gewissen (internationalen) Büros dient Englisch als Verkehrssprache, auch „Lingua Franca“ genannt. Dies ist aber nicht in allen Branchen der Fall.
  • Die Schweiz ist dafür bekannt, trotz der speziellen Sprachsituation innerhalb des Landes relativ gut kommunizieren zu können. 



Info 4: Probleme der Mehrsprachigkeit

Mehrsprachigkeit ist nicht immer einfach: Im Laufe der Geschichte haben Länder mit mehreren Landessprachen immer wieder Probleme gehabt.

  • Im Balkanraum gab / gibt es politische Konflikte zwischen Serbokroatisch sprechenden und Albanisch sprechenden Menschen. 
  • In südafrikanischen Gebieten gab / gibt es eine schwierige Debatte um die Standardsprache: Ist Afrikaans oder Englisch die Hauptsprache? 
  • In Indien gab / gibt es Schwierigkeiten bei der Diskussion über den Status des Englischen: Wie wichtig soll das Englische im Verhältnis zu landeseigenen Sprachen sein?


Solche Streitereien prägen viele Gebiete – nicht zuletzt, weil mit einer Sprache meist eine spezifische Kultur verbunden wird und ein Wechsel der Landessprache mit der Auf- oder mit der Abwertung einer Kultur assoziiert wird.



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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie viele Landessprachen hat die Schweiz?

Was bedeutet die Aussage, dass wir in der Deutschschweiz „Diglossie“ haben?

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